13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

plaaten! (wenn jd. die Kartoffeln zu dick schält). Moss de Erpel<br />

schällen, nich plaaten!<br />

Plaatenband n. dünner Blechstreifen, Reparaturblech (bei<br />

gebrochenem hölzernen Wagenteil, z.B. Deichsel). → Band-ieser<br />

Plaatenkooke(n), -kook m. auf dem Backblech gebackener Kuchen<br />

(z.B. Streuselkuchen, Bienenstich). → Koffie-, Ssucker-, Teekooken<br />

Plaatenkopp m. (Wes, Rae, Rh, Bo) Glatze<br />

plaats ‘anstatt’ → amplass<br />

Plaatse, Plaaße f. (Plaatsen) (Vr, Sü, Rae) Gehöft, großes Anwesen<br />

(z.B. in schöner Lage)<br />

Placke f. (Placken; Pläcksken) Schnitte, Scheibe. ne groote Placke<br />

Stuuten. → Plaate<br />

Placken m. (Plackens; Pläcksken) 1. Flecken. De Koh ha ‘ne witten<br />

Placken up de Huud. * Ih nöömt kinne Koh bunt, of se häff ook ‘n<br />

Placken (of se häff ‘n Pläcksken an’t Gatt) (je<strong>der</strong> hat seine<br />

Fehler; jedes Gerücht hat einen Kern). blunden Placken (blauer<br />

Fleck). Maak di doch kinn Placken in’t Hemd! (nicht so ängstlich).<br />

* Up ‘n schwatten Rock sühs du gau ‘n Placken (von Pastören,<br />

Ordensleuten, → Rock). → blau. 2. Fleck, Stelle. ne kahlen Placken<br />

in de Wäide (z.B. verdorrtes Gras). 3. Fläche, Stück Land. ne<br />

Placken Land. He häff daor noch ne Placken (Flack, Flacken)<br />

liggen. 4. Schlag. He krigg ‘n Pläcksken (wird gehauen). →<br />

Plackert.<br />

Zs.: Blood-, Bruuske-, Fett-, Ollie-, Ruster-, Waater-<br />

placken 1 1. kleben. Plack dat up merkaare! → pappen. 2.<br />

klatschen. Plack in’t Hänneken! (Kin<strong>der</strong>spr., → Schmeerhand). De<br />

plackt de Tellers män so up de Taofel (stellen die Teller<br />

unordentlich hin). 3. tätscheln (z.B. einem Tier sanfte Schläge<br />

geben, liebkosen, streicheln). → pläckern, püüseken.<br />

Zs.: baas-, fast(e-)<br />

placken 2, pläcken flecken, Flecken abgeben. Dat pläckt nich (das<br />

gibt keine Flecken).<br />

plackerig → plackig<br />

pläckern, pläckersken (Wes, Vr, St, Ge, Ra, Hei, Rae) 1.<br />

tätscheln, (z.B. einem Tier sanfte Schläge geben, liebkosen,<br />

streicheln). → placken 1. 2. tröpfeln, rinnen. Dat Waater<br />

pläckersket uut de Renne.<br />

Plackert m. Ohrfeige. ne Plackert kriegen (gewwen). → Schmackert,<br />

Wappkert<br />

plackig, plackerig, pläck(e)rig 1. fleckig, gefleckt. ‘n plackig<br />

Roggenland (Kornfeld mit Stellen, wo das Korn liegt). → flackig,<br />

pockerig. 2. verklebt. plackerig Höi (faulend, schimmelnd)<br />

Plackschnee m. wäßriger Schnee. Buusewind met Plackschnee (Wind<br />

mit groben, nassen Schneeflocken). → Jach-, Waaterschnee<br />

Pladausen m. (Rh) grobe, rauhe Person. → Ballerkopp<br />

pladdekebaarig → plattkebaas<br />

Pladdekebaas m. wer barfuß läuft<br />

pladdeken 1. barfuß laufen, mit bloßen Füßen durchs Wasser laufen.<br />

2. schwerfällig gehen. → plarken<br />

Pläd<strong>der</strong>apannass m. (Wes, St, Sü, Bor) zu dünn geratene Mehlwurst,<br />

Sülze<br />

plad<strong>der</strong>n regnen; plätschern<br />

plad<strong>der</strong>natt klatschnaß. → klad<strong>der</strong>natt<br />

pladuss, pladous, pladuus (Vr, St, Sü, Ra, Hei, Rh) direkt,<br />

plötzlich, unversehens. Daor leep he pladuss teggen de Müüre an.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!