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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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grienen weinen, heulen. He grinnt Träönen van Lachen. Se dööt nix<br />

as grienen (weinerliche Person). Wenn ih morgens so froh singt,<br />

bün ih aobends an’t Grienen! (zu Kin<strong>der</strong>n). → lachen<br />

grienensmaote weinerlich zumute. → hüülensmaote<br />

Griepe f. (Griepen) Griff zum Anfassen, z.B. Henkel. → Anpäcker,<br />

Griff, Hantel.<br />

Zs.: Hand-<br />

Griepedoll m., -dölleken wer alles anfaßt. → Griepstüüwer<br />

griepen (gripp; greep, greepen; greppen) greifen, fassen. Den Hund<br />

häff mi in de Buxe greppen (gebissen). De will alls griepen un<br />

fangen (ist habgierig). So gripp een in’t annere. Dat is ‘n<br />

schlecht Teeken, wenn se so an’t Föhlen un Griepen bünt (von<br />

krampfenden Fingerbewegungen des Sterbenden, → Geld).<br />

Zs.: wegg-<br />

griepensmaote zum Greifen nahe<br />

Grieper m. Greifer. He is ne geweckten Grieper (ein geschickter<br />

Fänger von Fischen am Ufer).<br />

Grieperij f. „Greiferei” (z.B. schwere Arbeit mit den Armen;<br />

Hetze). Höi maaken in’n Räägen, dat was so ne Grieperij.<br />

grieps(k); grepps(k) (Bo) habgierig, „grapschig”<br />

Griepspaon m. (St) Geizhals, wer alles mitnimmt, bes. in dem<br />

Spottvers Griepspaon, Labbedaon, dröff nich mähr up Straote gaon;<br />

mutt iärst hen bichten, wat büs doch ne Hinnemann!<br />

Griepstüüwer, -ber m. (Vr, Hei, Rae) wer alles anfaßt (bes.<br />

unruhiges Kleinkind, das gerade laufen kann u. nach allem greift)<br />

gries grau. gries äs ne Uule. griesen Stuuten (Buurnstuuten) (Brot<br />

aus gesiebtem Roggenmehl, → groff; im Ggs. zu Weißbrot, → witt).<br />

gries Linnen (graues Leinen). griese Schotte (Arbeitsschürze, →<br />

griese Brünte). griesen Grund (Feldgrund) (Sandboden, magerer,<br />

trockener Boden, → gääl, schwatt). Wi hadden griesen Estrich in de<br />

Köcken, nich äs rooden (zementgrau, nicht gefärbter Zement).<br />

Wenn’t Schnee gewwen will, dann is griese Lucht. Wenn´t gries<br />

froorne häff, dann räängt nao dree Daageof dree Stunde<br />

(Wetterregel, St.). gries weern (grauhaarig, alt werden). den<br />

Griesen (<strong>der</strong> Grauhaarige, <strong>der</strong> Alte). Denne, de bregg us noch<br />

griese Haore (Sorgen, Unglück). → Duuwe, frech, grieslik, Mix,<br />

Nacht, Ol<strong>der</strong><br />

griese Arfte f. graue Erbse, im Ggs. zu → Feld-, Mark-arfte<br />

griese Brünte f. grobe Sackschürze (für den Stall, im Ggs. zu →<br />

blaue Brünte). → bääter, Griesen 2<br />

griese Büülwost(e) f. helle, im Leinenbeutel gekochte Wurst mit<br />

Weizen u. Buchweizen. Grützwoste, hell, Pannass<br />

griese Renette f. Apfelsorte (klein, grau, lagerfähig). → Rabauappel,<br />

rooden Stern<br />

griese Wiewken (Rh) Spukgestalt. → witte Wiewken<br />

grieseln (Vr, Ge, Ra) Eis regnen, fein schneien. Et grieselt<br />

vandaage. → gieseln, grisseln<br />

Griesen 1 m. (Ge, Ra) Reif, Frost<br />

Griesen 2 m. Sackschürze, grobe Vorbindschürze. → griese Brünte<br />

Griesgraam m. Griesgram<br />

griesgräämig griesgrämig. Se keek lück griesgräämig uut.<br />

grieshäörig, -haorig grauhaarig<br />

Grieskes-appel m. (Rae) Apfelsorte (saftig, süß)<br />

Grieskespeer(e) f. Birnensorte (klein, sehr weich, grau, saftig,<br />

wohlschmeckend)

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