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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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te hollen (laoten, bargen). He weet van Welldaage nich, wat he<br />

doon sall (waor he hen sall) (Er strotzt vor Kraft u. Gesundheit).<br />

Dat döös uut Welldaage (Das machst du aus Übermut. Laß das). Dat<br />

dööt se nich uut Welldaage (Das machen sie aus Not). De plaogt de<br />

Welldaage (Er ist übermütig, mutwillig, → Haawer). Den eenen<br />

plaogt dat Geld un den an<strong>der</strong>n de Welldaage (iron.). → strunzen,<br />

wellig<br />

Wellde. Wäälde (Bo) f. 1. Wohlergehen; Üppigkeit. 2. Übermut;<br />

Langeweile. → wellig<br />

welldoon wohltun; Gutes tun<br />

Welle 1 f. (Wellen) Quelle; Wassera<strong>der</strong>; Bach. ne Welle sööken<br />

(Wassera<strong>der</strong> suchen, Wünschelrutengänger). In’n August staot de<br />

Wellen (Im Sommer sind die Wassera<strong>der</strong>n oft trocken). → loopen,<br />

Waater-od<strong>der</strong>.<br />

Zs.: Waater-<br />

Welle 2 f. (Wellen) 1. Rolle; walzenförmiger Gegenstand. ne Welle<br />

Botter (Rolle von zwei Pfund zum Verkauf). ne mooie Welle up’n<br />

Diss (längliches, schön verziertes Stück Butter, → Bruudsbotter).<br />

Wat häff he Wellen up’n Arm (vorstehende A<strong>der</strong>n). 2. Locke, Welle<br />

im Haar. Wellen braanen (ondulieren). → Krülle. 3. Antriebsachse,<br />

-welle. ne ieserne Welle an’t Spinneweel. → Asse.<br />

Zs.: Botter-, Iesen-, Könnings-<br />

wellen 1 schweißen im Schmiedefeuer. Iesen in’t Föör wellen. →<br />

anan<strong>der</strong>maaken, schwaißen<br />

wellen 2 1. brodeln, (mit leisem Geräusch) zu sieden beginnen. Dat<br />

Wostewaater moch sachte wellen. → prötteln. 2. hervorquellen, -<br />

sprudeln. Dat Waater wellt uut de Grund (z.B. beim Ausschachten<br />

eines Brunnens). → siepken<br />

wellen 3 1. walzen. 2. in Locken, Wellen legen. → Wellentange<br />

Wellenscheere f. Ondulierschere. Ne Wellenscheere wodde in’t Föör<br />

heet maakt, in Papier uutprobeert un dann in de fuchten Haore<br />

drückt.<br />

Wellensööker m. Wünschelrutengänger. → Waatersööker, Wedde,<br />

Wickeroode<br />

Wellentange f. Brennschere zum Kräuseln <strong>der</strong> Haare. Ne Wellentange<br />

to’t Haore-wellen, de deen se heetmaaken in de Maschiene (wurde im<br />

Herd erwärmt). → Ondulier-ieser<br />

Wellflees, -fleesk n. Fleisch vom frisch geschlachteten Schwein<br />

(bes. Bauchfleisch). → Friss, Frissflees<br />

wellig. wäälig (Bo) 1. üppig (wachsend); wüchsig, fruchtbar,<br />

kräftig. Dat Gemöös in’n Gaorden is wellig (wächst gut). wellige<br />

Rogge (üppig wachsen<strong>der</strong> Roggen). dat Land wellig maaken (düngen, →<br />

mesten). Glööwen mäk sällig, dickääten wellig. Et is wellig Weer<br />

(mildes Wetter, bei dem die Saat gedeiht, → schmee). → gäil,<br />

quäddelig, verbouen, wassend. 2. lebendig, gesund; übermütig,<br />

ausgelassen. De Blaagen bünt wellig van Welldaage (van Wellde) (zu<br />

übermütig; unzufrieden, gelangweilt).<br />

Welligkäit, Wääligkäit (Bo) f. 1. Üppigkeit. De Rogge bruust van<br />

Welligkäit (ist sehr üppig gewachsen, gut gedüngt, mit Nährstoffen<br />

versorgt). 2. Übermut. → Welldaage<br />

Wellmood m. Übermut. → Welldaage<br />

wellmöödig, -möötig übermütig. De Blaagen bünt wellmöödig. →<br />

krawalls, moodwillig, trabaals, willmoods<br />

Wellmöödigkäit, -möötigkäit f. Übermut

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