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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Bissloo(k) m. (sth.s) (Sü, Rae, Rh, Bo) Schnittlauch. → Bisse 2,<br />

Schmall-look<br />

Bistand m. Beistand<br />

bistaon beistehen, helfen. He steht mi bi.<br />

Bistrich m. kleinere Zitze an einer normalen Zitze des Kuheuters<br />

bistrieken austreiben, in <strong>der</strong> Wendg. Dat dee’k em bistrieken (Das<br />

würde ich ihm austreiben; das würde ich verhin<strong>der</strong>n).<br />

Bitanzie → inbetangsie<br />

bitieten, bitied(s), bitieden rechtzeitig; in aller Frühe. Komm<br />

bitieden van de Karmis nao Huus! → flöiten, Tied<br />

bitrecken 1. herbeiziehen. He lött sik an de Aorne bitrecken<br />

(herbitrecken) (eigenwilliger Mensch, muß zur Arbeit gezwungen<br />

werden). → bihaalen. 2. einziehen. Suupen kann’k nich mähr, stött<br />

mi’t män öwwer’n Balge, et sall wall bitrecken (es wird wohl durch<br />

die Haut einziehen, scherzh.). 3. wirken, nutzen. Dat treckt de<br />

owwer nu bi (z.B. von reichlichem Düngen, von einer kräftigen<br />

Ohrfeige).<br />

Bitt → Bett<br />

bitter bitter. Bitter föör de Mund is föör’t Hatte gesund (von<br />

Medizin). * Wenn de Muus satt is, dann is’t Mähl bitter (Wenn man<br />

übersättigt ist, schmeckt nichts mehr). → Lieden, Pille.<br />

Zs.: gallen-<br />

Bittern m., Bitterken Kräuterschnaps, Gewürzschnaps.<br />

Zs.: Apteekers-, Hoppen-, Raawen-<br />

bittern Kräuterschnaps trinken. He bittert de gerne eene.<br />

bittersööt(e) bittersüß<br />

bitterwennig sehr wenig<br />

Bitterwottel f. Waldengelwurz (Doldengewächs)<br />

Blaa → Bladd<br />

blaaden, blaan 1. blättern. in’n Book blaan. 2. Blätter abnehmen<br />

(als Futter). Runkel blaan. Kohl blaan. → blao<strong>der</strong>n<br />

blaa(de)rig, blää<strong>der</strong>ig, bläd<strong>der</strong>ig blätterig.<br />

Zs.: dree-, veer-<br />

Blaag n., Blaage f. (Blaagen) Kind (leicht abw.). Sett usse Kinner<br />

nich bi annermanns Blaagen, well Lüüse häbbt. Well Blaagen lossschickt,<br />

krigg Blaagen weer. Wenn wetten wiss, wo diene Blaagen<br />

bünt, muss de Naobers fraogen. Schwatte Blaagen un witte Puggen,<br />

dat ziert den Hoff (→ blank, Jungen). ‘t Schott vull Blaagen, Pelz<br />

vull Lüüse un een Köiken bi de Sogge (Armut). Sewwen Blaagen, een<br />

Bedde, un alle willt se an de Müüre schlaopen (sagt die Mutter,<br />

wenn Kin<strong>der</strong> sich streiten). Junge Wiewer un olle Mannslöö, dat<br />

giff ‘n Schott vull Blaagen (→ Hahn). Wenn de Blaagen wild bünt,<br />

dann giff’t Unwäär (Kin<strong>der</strong> sind wetterfühlig). Schlao nümms siene<br />

Blaagen dood, man weet nich, wat dr’uut wassen kann (→ Paopst). →<br />

Arger, Fräätebalge, Hund, Krach, marsch, pissen, reern, schooien,<br />

Ssiepel, tällen, un<strong>der</strong>, verwennd.<br />

Zs.: Börger-, Buurn-, Dorp-, Düüwels-, Naober-, Rott-, Schnotter-,<br />

School-, Straoten-<br />

Blaageng(e)räi n. 1. Sachen, die Kin<strong>der</strong>n gehören. 2. Kin<strong>der</strong> (alle<br />

zusammen, leicht abw.)<br />

Blaagengetüntel n. Kin<strong>der</strong>eien, Tändelei<br />

Blaagenjannaagel n. Kin<strong>der</strong> (alle zusammen, abw.)<br />

Blaagenmaneere f. Kin<strong>der</strong>art<br />

Blaagenspill n. 1. Kin<strong>der</strong> (alle zusammen, abw.). 2. Kin<strong>der</strong>eien;<br />

von Kin<strong>der</strong>n gemachte Sachen. → Blaagenwark<br />

Blaagentied f. Kin<strong>der</strong>zeit

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