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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Sälwe f. (Sü, Rae, Rh, Bo) Wiesensalbei (wurde als Aufguß zum<br />

Gurgeln bei Halsentzündung od., in Milch gekocht, bei Zahn- u.<br />

Magenschmerzen gebraucht)<br />

salwen salben<br />

Sälwenblaa (Pl.) Blätter von Salbei (wurden gegen Zahnschmerzen<br />

gekaut)<br />

Sälwenbuss, -busk m. Salbeistaude<br />

Salwendöösken kleine Spanschachtel od. Blechdose für Salbe. →<br />

Blickdööse<br />

Sälwenmelk f. Gartensalbei (Gewürzkraut)<br />

Salwenpott m., -pöttken Salbentopf für Apotheken (aus Steinzeug,<br />

Glas, Porzellan, mit Abkantung zum Zubinden). → Dummenpöttken<br />

Sälwentee m. Salbeitee (Heilmittel)<br />

salwern, salbern (Ot, St, Sü, Bor, Hei, Rae) herumdoktern (z.B.<br />

eine Wunde mit verschiedenen Mitteln behandeln). → doktern.<br />

Zs.: quack-<br />

Sammelbüsse f. Dose für eine Geldsammlung<br />

Sammelgeld n. gesammeltes Geld, Kollekte<br />

sammeln sammeln, zusammentragen. → gad<strong>der</strong>n, lääsen<br />

Sammet, Samt m. Samt. De könnt´t maaken, de gaot in Samt un Siede<br />

(sind reich). → sammten<br />

Sammet- auch: Samt-<br />

Sammetband n. Samtband<br />

Sammethans(k)en, -haa(n)sken (Pl.) „Samthandschuhe”, bes. in <strong>der</strong><br />

Wendg. nich met Sammethaansken anpacken (nicht schonen u.<br />

vorsichtig umgehen mit). → Glasanten<br />

Sammetkleed n. Samtkleid<br />

Sammetmüske, -müsse f. Haube aus Samt<br />

Samt, Samt- → Sammet, Sammet-<br />

samten aus Samt. samten Tüüg (Samtstoff). → Sammet<br />

Sand m.n. 1. Sand. witten Sand (feiner weißer Streusand für<br />

Holzfußböden, → Köckensand). Sand in de Köcken sträien (war Arbeit<br />

am Samstag). Dat Sand häbb wi van’n Bülten haalt. den Kopp in’n<br />

Sand stääken (den Kopf in den Sand stecken, nicht sehen wollen).<br />

2. Sandgebiet im Westmünsterland, im Ggs. zu → Kläi. Se kümp van’n<br />

Sand (aus dem Sandgebiet). * Van’n Sand nao’n Kläi, dat is as dräi<br />

(dree), van’n Kläi nao’n Sand, dat is ne Schand. * Van´n Kläi up´n<br />

Sand, dat is ne groote Schand. (Ins Kleigebiet zu heiraten ist<br />

eine dreifache Verbesserung, ins Sandgebiet eine starke<br />

Verschlechterung). Van´n Sand up´n Kläi, dat is´n groot Geschräi<br />

(wegen <strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong> Braut). → Been, Buurndeerne, Fläägel,<br />

Flasterer, fraasken, Land, schüürn.<br />

Zs.: Aor-, Bült-, Driew-, Feld-, Flugg-, Grind-, Jach-, Kanickel-,<br />

Kanienen-, Kies-, Köcken-, Kruul-, Mahl-, Messel-, Möll-, Müür-,<br />

Riesel-, Schmeer-, Schüür-, Schwemm-, Sinkel-, Spöll-, Ssucker-,<br />

Ströi-, Stuuw-, Süü-, Well-, witt<br />

Sandbülte(n) m. Sandhügel. Et is ne schieren Sandbülten, daor wöss<br />

nix up (unfruchtbarer Sandboden).<br />

Sandbuur m. 1. Bewohner des Sandgebietes im Westmünsterland. 2.<br />

Bauer, <strong>der</strong> Sand verkauft (Sand wurde als Maurersand od.<br />

Küchenstreusand verkauft). → Braombuur, Köcken-, Ströisand, Sand,<br />

Sändker, sändsk<br />

sän<strong>der</strong>ig, sännerig sandig; körnig. Up sän<strong>der</strong>ige Grund häbb wi<br />

schwatten Haawer anebout. sän<strong>der</strong>igen Lehm (sandhaltiger Lehmboden)<br />

Sandgrund m. Sandboden

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