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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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nao-arbäiden nachbessern, nacharbeiten<br />

naobääden 1. nachbeten, z.B. nach dem Essen, am Ende <strong>der</strong> Messe<br />

beten. Du häs ‘t Naobääden noch wall nöödig (gehst zu schnell aus<br />

<strong>der</strong> Messe). He mutt noch naobääden (nach <strong>der</strong> Messe zum<br />

Frühschoppen, iron.). → Wijwaater. 2. etw. wie<strong>der</strong>holen (z.B. die<br />

Meinung an<strong>der</strong>er, → naopraoten). 3. nörgeln im Nachhinein, z.B.<br />

nach einer Entscheidung. → naokaarten<br />

naobäärn, -beern 1. von <strong>der</strong> Sau: nach kurzer Zeit zum zweiten Mal<br />

brünstig sein. 2. Folgen, ein Nachspiel haben. → naobullen,<br />

trüggebäärn<br />

naobäätern, -bettern nachbessern<br />

naobäiern „nachläuten”, nörgeln im Nachhinein. → naokaarten<br />

Naobeer, -bier n. Nachfeier (bei <strong>der</strong> Reste verzehrt werden)<br />

naobeern nachfeiern, weiter trinken u. feiern (wenn das Fest schon<br />

beendet ist). → naosöideln<br />

Naober m. (Naobers; Näöberken) Nachbar. Well sik met de Naober<br />

gudd versteht, den kann geröst öwwer de Hegge kieken (kann sich<br />

mehr erlauben). ** Nen gudden Naober is bääter (is sewwen Maol<br />

mähr wäärd) äs ‘n wieden Frend (als ein Verwandter; vom Wert guter<br />

Nachbarschaft). Ne Naober bi de Hand is bääter as ne Frönd up´t<br />

Land. Koop Naobers Rind, frij Naobers Kind, dann wees de, wat de<br />

häs (Ra). De Naobers un de Famillie kaas die nich uutsööken. He<br />

häff ne ganzen Tropp Naobers (Ungeziefer, scherzh., → Inwönner 1).<br />

→ anschlaon, bieten, Blaag, dumm, Foss, gehäörn, Kind, tegrunde,<br />

weeden, weggspöllen.<br />

Zs.: Dooden-, Föhr-, Föör-, Grund-, Land-, näöchsten, Nood-<br />

Naoberbeer, -bier n. Nachbarschaftsfest (bes. Tauffeier <strong>der</strong><br />

Frauen). → Kindelbeer<br />

Naoberblaag n., -blaage f. Nachbarkind<br />

Naoberbuur m. Nachbarbauer<br />

Naoberdeerne, -däärne f. Nachbarmädchen<br />

Naoberdochter f. Nachbarstochter<br />

Naoberdorp, -darp n. Nachbardorf<br />

Naoberfest n. Nachbarschaftsfest<br />

Naoberflicht f. Nachbarpflicht. → Naober-recht<br />

Naoberfrou f. Frau des Nachbarn; Nachbarin. → Naoberske<br />

Naoberfroulöö (Pl.) Nachbarinnen<br />

Naoberhölpe f. Nachbarschaftshilfe. → inhööden<br />

Naoberhook m. Unterbauerschaft<br />

Naoberhuus n. Nachbarhaus. Up den Patt nao´t Naoberhuus dröff kinn<br />

Gröss wassen.<br />

Naoberhuusholt m. Haushalt des Nachbarn<br />

Naoberjunge m. Nachbarjunge<br />

Naoberkind n. Nachbarkind<br />

Naoberlöö → Naoberslöö<br />

Naobermaiken n. Nachbarmädchen<br />

naobern Nachbarschaft pflegen (z.B. mit <strong>der</strong> Nachbarin plau<strong>der</strong>n).<br />

Et dööt nümms mähr naobern, wäägen at nümms mähr Tied häff. *<br />

Lehnen, dat naobert (vom Ausleihen, iron.).<br />

Naoberpättken Fußweg zwischen Nachbarhäusern<br />

Naober-rech(t) n. 1. Statuten <strong>der</strong> Nachbarschaft (schriftlich<br />

festgelegte Pflichten, Rechte innerhalb einer Unterbauerschaft, →<br />

Noodnaober, Protokollbook). 2. ungeschriebene Sitten u. Gebräuche.<br />

Et is Naober-recht, dat den näöchsten Naober dat Kind in’n Sarg<br />

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