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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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meeterwiese meterweise<br />

mehr, mehr- → mähr, mähr-<br />

Mehr-, Mehre → Mähr-, Mähre<br />

meketts (Vr) kurzatmig (vom Pferd). → dämpig<br />

mel´ä´äwen, mel´ä´äben(t); mil´ä´äwen(t) (Bor) „Zeit meines<br />

Lebens”, in Wendungen wie melääwen nich (niemals). Sowat häbb ik<br />

melääwen noch nich säggt! (So etw. würde ich nie sagen). Et is<br />

milääwen nich waor! De ollen Waagens, daor is melääben kinn Farwe<br />

up west. → allselääwen, Alstätte, Lääwen, selääwen, vanselääwen<br />

melääwe(n)daags, -daggs in <strong>der</strong> Wendg. melääwendaggs nich (niemals)<br />

Melde, Melle f. (Melden) Gartenmelde, Mangoldgemüse. → Mäimoos<br />

Melde- auch: Melle-<br />

Meldegemöös n. Mangoldgemüse<br />

melden, mellen melden. Häff sik up den Hood all eene meldt? (Ein<br />

Hut wurde gefunden: Hat sich schon jd. gemeldet). De häff nix te<br />

mellen („hat nichts anzumelden”; hat nichts zu sagen).<br />

Melessie → Malesse<br />

Melitäär → Militäär<br />

Melk f. 1. Milch (von Säugetieren); Kuhmilch. De Koh is gudd an de<br />

Melk (gibt viel Milch). De Sogge kann nich an de Melk kommen (gibt<br />

zu wenig Milch, → Sogg). Melk föhrn (Milch zur Molkerei bringen).<br />

Melk haalen van de Wäide (Milch von <strong>der</strong> Melkstelle in <strong>der</strong> Weide<br />

holen). He is te dumm to ‘t Melk-haalen (sehr dumm). Wenn de Kohne<br />

bölkt, steck ähr de Melk (wenn man mit dem Melken zu lange<br />

wartet). Uh steck wa’ de Melk! (zu übermütigen, wetterfühligen<br />

Kin<strong>der</strong>n, → Haawer). * Olle Kohnen mütt’t de Melk gewwen un junge<br />

Hohner de Äier leggen (Es gibt Unterschiede; jedem das Seine, →<br />

Spaon). De Koh treckt de Melk up (zieht die Milch auf, bei<br />

ungeschickten Melkern). Se mutt bolle de Melk uptrecken (sich<br />

dagegen wehren, ausgenutzt zu werden). Se häff de Melk uptrocken<br />

(z.B. ein Versprechen nicht gehalten). Melk met Stuuten (heiße<br />

Milch mit Brotstücken, als Abendessen, → Melk-koffie). Well Melk<br />

häff, häff ‘n Huus vull Ääten. Wahr di vöör Froulöö, waor de Melk<br />

is in updröögt (Frauen ohne Kin<strong>der</strong>, alte Jungfern, gelten als<br />

schwierig). → af, bröckeln, Fell, Haorn, helpen, Huud, Koh,<br />

metfallen, naolaoten, Ossen, Papp, recht, Rindflees-suppe,<br />

Schmand, schrao, weggloopen. 2. Saft von Pflanzen, Blumen. Melk<br />

van de Hundepölle (vom Löwenzahn).<br />

Zs.: Aobend-, Beschüüten-, Biest(e)-, Botter-, Brocken-,<br />

Drinke-, geschremmte, Hundebloomen-, Kaarne-, Knabbel-, Koffie-,<br />

Koh-, Maager-, Meddaggs-, Moo<strong>der</strong>-, Morgen-, Plun<strong>der</strong>-, Rams-, Ries-<br />

, Saago-, Sälwen-, sööte, Sseggen-, Stipp-, Ün<strong>der</strong>-, Vöör-, Vull-,<br />

Wulfs-<br />

melk milchgebend. melk weern (kalben). De Koh is an’t Melk-weern<br />

(He häff de Koh up’t Melk-weern staon) (Die Kuh wird bald ein Kalb<br />

bekommen). De Koh is melk (gibt Milch). * Dann is de Koh ja weer<br />

melk (vom Geld nach <strong>der</strong> Lohnzahlung am Ersten). He häff de Nösse<br />

melk (Nasenlaufen, scherzh.).<br />

Zs.: af-, friss-, old-<br />

Melkback m. Aufrahmschüssel. → Melksette<br />

Melkbank(e) f. Gestell, auf dem die Milchkannen u. Eimer stehen. *<br />

Wann de Katte nich in Huuse is, gaot de Müüse up de Melkbänke. →<br />

Melkrecke<br />

Melkbecken n. (St, Sü) Aufrahmschüssel. → Melksette<br />

Melkbees(t) n. Milchkuh. ne heelen Stall vull Melkbeeste<br />

(Milchvieh)

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