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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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stiepeldick(e); stieperdick(e) (Rh) 1. dick, übersättigt. 2. stark<br />

betrunken<br />

Stiepel-jaagen (Vr, Sü, Ra, Bor) Fangenspiel, Versteckspiel mit<br />

„Erlösen” (Ein Kind stand am Mittelstän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tennentür u.<br />

zählte.)<br />

stiepeln stolzieren, steif od. mühsam gehen<br />

Stiepelsteen, Stiepelkes-steen m. Stein für den Mittelstän<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Tennentür (oft aus Sandstein)<br />

Stiepelteeken n. Zeichen am Mittelpfosten. → Maalkrüüs<br />

Stieper → Stiepel<br />

Stier m. (Stiere) Stier. → Buur<br />

stier starr, ausdruckslos. He kick so stier.<br />

stiern starr blicken, starren<br />

stie-up (St, Sü) Befehl an ein Pferd, rechts abzubiegen<br />

stiew 1. steif. stiew in de Rügge (in’t Gatt) (steif, gebrechlich,<br />

rheumatisch). Den ollen Mann löpp so stiewen. so stiew as ‘n<br />

Böömken (as ‘n old Peerd, as ne Buck, as ‘n old Wiew) (z.B. durch<br />

Alter, nach langem Sitzen). De Wöske is stiew äs ‘n Bredd (steif<br />

gefroren). Dat Ääten is so stiew, daor bliff ‘n Lääpel in staon<br />

(sättigendes Essen). stiewe Grund (Lehmboden, schwerer Boden, →<br />

fett, schwaor). ne stiewen Hood (Melone, → schwatt). → Buck, old,<br />

Stallfaskel. 2. starr; stur. He mutt stiew liggen (strenge<br />

Bettruhe). Dat Dier bliew stiew sitten (regungslos). 3. betrunken.<br />

4. prächtig, groß, reichlich. Wi häbbt de Erpel stiew (gut<br />

gelungen). en stiew Katteer (eine gute Viertelstunde).<br />

Zs.: stock-<br />

stiewen Staot m. Festtagskleidung, festliche Kleidung (z.B. bester<br />

Anzug, Hochzeitsanzug, Sonntagskleid). → Sunndaggs-staot<br />

stiewen Stock m. Zollstock (nicht faltbar). → Maot-, Tollstock<br />

stiewbeenig steifbeinig<br />

stiewbesoppen (St) stockbetrunken<br />

Stiewe f. Stärke, Stärkungsmittel; Wäschestärke (wurde lose im<br />

Laden verkauft). Losse Stiewe, de deen se inwäägen in’n spitzen<br />

Tuuten. → loss.<br />

Zs.: Wöske-<br />

Stiewen m., Stiewken Zylin<strong>der</strong>hut.<br />

Zs.: Halw-<br />

stiewen stärken, mit Stärke behandeln. Wöske stiewen met Stiewe<br />

stiewgedretten steif, unbeholfen, unbeweglich; pedantisch. He löpp<br />

so stiewgedretten (läuft steif, ungeschickt). Wat ne<br />

stiewgedrettenen Buur (z.B. unbeholfen, pedantisch, eigensinnig).<br />

→ Schleddenpost<br />

Stiewhäid, Stiewigkäit f. Steifheit<br />

Stiewken → Stiewen<br />

Stiewkopp m. dickköpfige, eigenwillige Person. ne Stiewkopp van ne<br />

Käärl<br />

Stiewleer, -läär n. steifes Le<strong>der</strong><br />

Stiewlinnen n. Steifleinwand, graues, schweres Leinen (z.B. für<br />

Revers am Anzug, zur Versteifung des Bördchens)<br />

stiewlinnen steifleinen, aus Steifleinwand<br />

stiewnackig hartnäckig; stur, eigensinnig<br />

Stiewsel n. Stärke (Mehl-, Kartoffelstärke; Wäschestärke).<br />

Stiewsel van Wäitenmähl, üm Fleegers te klewwen (Stärke aus<br />

Weizenmehl, um Papierdrachen zu kleben)<br />

stiewversääten, -versetten steif vom Sitzen

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