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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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i. bij (Rae, Rh, Bo) bei, an, zu. De ging bi Krücken (bi’n Stock)<br />

(Er ging mit Gehhilfen; er hatte fast kein Geld mehr). Dat is bi<br />

miene Tied upekommen (zu meiner Zeit). bi ‘t Ääten (während des<br />

Essens, → un<strong>der</strong>). Dagg bi Dagg (Tag für Tag). bi Punde koopen<br />

(pfundweise kaufen). Waor wat is, daor kümp immer wat bi (Reichtum<br />

zu Reichtum, → Hoop 1). Et geht de weer bi (Es geht los). Lao we<br />

de män bi gaon (beginnen). Et sitt de faste bi (1. jd. ist stark,<br />

muskulös. 2. jd. ist geizig). He sitt de faste bi (ist reich,<br />

finanziell gesund). Ik was de nich bi. He is de weer bi (aus<br />

Bewußtlosigkeit erwacht, bei Verstand, → bikommen). He is noch<br />

gudd bi (rüstig, geistig rege). De Koh is gistern bi west (wurde<br />

gedeckt). Daor is he up Tied bi west (voreheliches Kind). Se häff<br />

all wat bi sik (schwanger). → an, hento, üm.<br />

Zs.: de-, daor-, her-, hier-, kott, nääben-, nao-, vöör-, waor-<br />

bi- auch: bij-<br />

bi-akedeern einhandeln<br />

bi-an nebenbei, nebenan; aneinan<strong>der</strong>. De Schoppe stonn bi’t Huus<br />

bi-an (neben). He löpp hier bi-an (Er ist nicht eingeladen, aber<br />

ißt mit, gehört eigentlich nicht dazu).<br />

bibberig zitternd. → böwwerig<br />

bibbern zittern (bes. vor Kälte). → böwwen<br />

Bibi m. (Bibis; Bibiken) (Vr, Sü, Ge, Rae) steifer, schwarzer Hut,<br />

Melone. schwatten (stiewen) Bibi<br />

Bibladd n. Beilage (einer Zeitung)<br />

bibottern, -böttern „zubuttern“, zusetzen (Geld verlieren bei<br />

wirtschaftlichem Rückgang). → in-, tobottern<br />

Bibrää (Pl.) Seitenbretter am Kastenwagen. → Biplanken<br />

bibrengen, -breggen beibringen, lehren, begreiflich machen. Moss<br />

em dat lück sachte bibrengen (vorsichtig, z.B. eine unangenehme<br />

Neuigkeit).<br />

Bichte f. (Bichten) Beichte. Bichte sitten beichthören.<br />

Zs.: Aorn-<br />

bichten beichten. hen bichten gaon (zur Beichte gehen). * So fien<br />

bicht kien Buur; wat he nich wetten will, lött he uut (Man soll es<br />

nicht so genau nehmen). Wi gaot en bettken bichten (iron.). Ähr<br />

eenmaol bichten as drup verzichten (von leichtfertigen jungen<br />

Männern). → Griepspaon<br />

Bichterij f. Beichte. De Bichterij göng loss.<br />

Bichtstohl m. Beichtstuhl. → Aapenkästken, Luurkasten<br />

Bick m. (Hei) (Bicke) Sensenhaken als Hilfe beim Mähen. →<br />

Pickhaaken<br />

Bickbääse (Vr, St, Rae, Bo). Beckbääse (Rh). Bickbäär (Ra, Rae).<br />

Bickbeere (We, Hei). Beckbeer(e) (Wes, Ot, St, Ge, Bor, Rh) f.<br />

Wald-, Blaubeere (wurden getrocknet, Heilmittel gegen Durchfall).<br />

Bickbääsen hier, Bickbääsen daor, kommt maor eens in’t Jaor (Bo).<br />

→ Blaubääse, Peeter-un-Paul<br />

Bickbääsen- auch: Beckbääsen-, Bickbeer(e)n-<br />

Bickbääsenbuss, -busk m. 1. Waldbeerstrauch. 2. Wald, in dem<br />

Waldbeeren zu finden sind<br />

Bickbääsenkorw m. Korb zum Sammeln von Waldbeeren. → Schaole<br />

Bickbääsenpann(e)kooke(n) m. Pfannkuchen mit Waldbeeren<br />

Bickbääsenstruuk m. Blaubeerenstaude. De Erpel süht uut as so ne<br />

Bickbääsenstrüüker (von schlecht wachsenden Kartoffelstauden).<br />

Bickel m. (Bickels; Bickelken) (Ot, Vr, Sü, Ge, Ra, Rae) 1.<br />

Sprungbein, kleiner Fußurzelknochen von Schaf od. Ziege (wurde als<br />

Knöchelspiel, Geschicklichkeitsspiel bes. <strong>der</strong> Mädchen gebraucht:

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