13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

wahne, wahn 1. heftig, wütend, zornig, aufgeregt. → wahnig. 2.<br />

ungeheuer, sehr; beson<strong>der</strong>s, außergewöhnlich. Dat is wahn düür!<br />

Wahn Pläseer! (Viel Spaß). Et gong de wahne heer (Es ging hoch<br />

her). → hellsk, nucks, schlumpig, unbesuust<br />

wähnen → wönnen<br />

wahnig böse, gehässig; hitzköpfig, aufgeregt, wütend. → giftig,<br />

hellig, Spinne, ustrinäötsk<br />

wahnschaapelig, wahnschaapen, wahnschaawig, wahnschappen 1.<br />

schief; durcheinan<strong>der</strong>. en wahnschaapen Dingen. Dat sitt daor so<br />

wahnschaapelig an’n Stell. Wat häs ‘t Spill doch weer wahnschaawig<br />

an (z.B. von unordentlicher Kleidung). 2. ungeschickt; tölpelhaft,<br />

unbeholfen. Häbb di nich so wahnschaapen! Wat stehs de<br />

wahnschaapen bi (unbeholfen, verlegen). Et kümp de so wahnschaawig<br />

uut (ungeschickt beim Sprechen).<br />

Wähnßel, Wäi(n)ßel, Wennßel n. (Vr, St, Sü, Ge, Ra, Hei, Rae)<br />

Angewohnheit. → Anwähnßel, Angewönnte<br />

wahntruuen, -trouen, wanntruuen, -trouen, wanktruuen, -trouen<br />

mißtrauen<br />

wahntruuig, -trouig, -tröig, wanntruuig,<br />

-trouig, -tröig, wanktruuig, -trouig,<br />

-tröig mißtrauisch<br />

Wahr n. (Wes, Ot, Vr, St) in <strong>der</strong> Wendg. Wahr häbben in (up)<br />

(achten auf; bewahren, schonen). De Kinner häbbt kinn Wahr in’t<br />

Gräi (achten nicht auf die Sachen).<br />

wahrig aufs Bewahren bedacht. De Ollen wassen lück wahrig, de<br />

mochen nix an de Sied maaken.<br />

Währinge f. (St, Sü, Ge, Ra) nähere Umgebung, Nähe. Dat is flack<br />

in de Währinge. → Büürte<br />

wahrn 1. bewahren, achten (auf); sorgsam behandeln, schonen;<br />

aufbewahren. Usse Vaa<strong>der</strong> häff de olle Breewe gudd wahrt. Well wat<br />

wahrt, de häff wat (Wer sparsam, schonend mit den Sachen umgeht).<br />

Wahr dien Geld, up’n ollen Dagg häs nix. Kinner wahrn (Kin<strong>der</strong><br />

hüten). He mutt sik binnen de Pöste wahrn (muß noch im Hause<br />

bleiben u. sich schonen). De wahrt di de Oogen wall räin (klaor)<br />

(Bei dem sei vorsichtig). Ik sall di wahrn! (Drohung,<br />

Zurechtweisung). → Äi, häbben, Köttel, up-passen. 2. sik wahrn<br />

(sich hüten, in Acht nehmen, vorsehen). Wahrt uh! (Vorsicht). Ik<br />

sall mi wahrn! (Ich werde mich hüten). Daor mö’ ih uh vöör wahrn!<br />

Ik wahr mi de van af (Da bin ich vorsichtig). Muss di uut de Wegg<br />

wahrn! (nicht vor die Füße laufen, im Weg stehen). → af, Blitz,<br />

Buuk, Ossen, raaken.<br />

Zs.: Puggen-, wegg-<br />

währn, wehrn dauern, währen. → duurn<br />

wahrnswäärd aufhebenswert. De olle Klocke is wahrnswäärd.<br />

Währung f. Währungsreform (1948). Dat was nao de Währung.<br />

Waich → Wääk<br />

Wäid-äide, -ääg(e)de f. Glie<strong>der</strong>egge für vermooste Weiden. →<br />

Ketten-, Moss-, Wiesken-äide<br />

Wäide 1 f. (Wäiden) Weide, Viehweide. He häff ‘t Land to Wäide<br />

maakt. → Wieske.<br />

Zs.: Appel-, Bääk-, Beesen-, Bleek-, Bullen-, Driew-, Farken-,<br />

Güsten-, Höi-, Jungveh-, Kalwer-, Koh-, Mäi-, Mass-, Meddel-,<br />

Melk-, Metten-, Nao-, Peerde-, Pruumen-, Puggen-, Schaops-,<br />

Schnie-, Schwiene-, Sseggen-, Starken-, Updriewers-, Veh-, Well-<br />

Wäide 2 f. (Wäiden) Weide (Baumart). → Stüwwe, Wilge,<br />

Wäidenstüüwe.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!