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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Füllschicht zu vermauern, → anscheern). de Kette scheern (die<br />

Kette des Webstuhls vorbereiten: wurde über Kreuz auf das große<br />

Gestell aufgewickelt, → Scheer-rahmen). → Baord 1, Geck, Geschräi,<br />

Kaom 1, Pugge. 2. flach über den Boden streifen, scheren; flach<br />

werfen. De Vöggelkes scheert van’t Nüst (fliegen aus). Tweemaol<br />

in’t Jaor scheert he van’t Nüst (macht er Urlaub). De Jungs<br />

scheert de Steene öwwer’t Waater, dat se ‘n paar Maol upkommt<br />

(werfen flache Steine so, daß sie ein paarmal auftreffen).<br />

Zs.: geck-, wegg-<br />

scheern 2, schäärn 1. schieben, seitlich hineinstellen (in Asche<br />

od. Glut). de Schmudde in de Aske scheern (den Kaffeestieltopf in<br />

die Glut schieben). Den Koffiesetter wodde föör kläine Bettkes in<br />

de Kollen scheert (wurde für kleine Portionen in die Herdfeuerglut<br />

geschoben). Erpel in de Raake scheern (Kartoffel in die<br />

Herdfeuerkuhle legen). 2. in <strong>der</strong> Wendg. sik scheern nao (sich<br />

begeben nach). Scheer di nao’n Düüwel! → Blocksbarg<br />

Scheernäppken Rasierschüssel. → Scheerpott<br />

Scheerpinsel m. Rasierpinsel<br />

Scheerpott m. Rasierschüssel<br />

Scheer-rahmen m. Schärrahmen (Zubehör des Webstuhls: raumhohes,<br />

zerlegbares Holzgestell, um eine am Balken u. im Boden laufende<br />

Achse drehbar, zur Vorbereitung <strong>der</strong> Webkette)<br />

Scheerschwalwe f. 1. Rauchschwalbe; tief fliegende Schwalbe (vor<br />

dem Regen, St, Sü, Ge, Ra, Hei). 2. Papierschwalbe, aus Papier<br />

gefaltete Schwalbe<br />

Scheerseepe f. Rasierseife<br />

Scheerspeegel m. Rasierspiegel<br />

Scheerßel n. Abgeschnittenes (beim Schneiden von Bäumen, Hecken<br />

anfallende Zweige u. Blätter).<br />

Zs.: Heggen-<br />

Scheersteen m. Wetzstein (für Rasiermesser). → Schmirgelsteen<br />

Scheerstommen, -stowwen m. Frisiersalon<br />

Scheese f. (Scheesen; Scheesken) kleiner Pferdewagen, Einspänner<br />

mit Verdeck, Dogcart, Zweiradkutsche; leichtes Gefährt; klappriges<br />

Fahrzeug (z.B. Fahrrad, scherzh.). Scheesken föhrn (Karussell<br />

fahren auf <strong>der</strong> Kirmes). → Dockkaart, Gick, Schasseel, Scheesken.<br />

Zs.: Dawwel-, Gichel-, losse, Sabbel-, Ssiepel-, Visieten-<br />

scheese betrunken, besoffen. → donne, schicker, Schnudden<br />

Scheesemann m. Betrunkener, <strong>der</strong> taumelt<br />

scheesen wackelig laufen (mit schießenden Bewegungen, von<br />

Betrunkenen); schnell gehen, laufen. Daor geht he weer te<br />

scheesen.<br />

Scheesenlöchte f. Kutschwagenlampe<br />

Scheesenpinne f. Eisendorn für das Verdeck <strong>der</strong> Kutsche (Das Le<strong>der</strong><br />

als Schutz für den Kutscher war an Eisenstiften befestigt); Dorn<br />

für den Holzkreisel. → Hack-kloots-pinne<br />

Scheesken Spitze des Webschützen (ein Eisenstift, <strong>der</strong> auch als<br />

Dorn im Holzkreisel benutzt wurde). ‘n Scheesken föör’n Hackkloot.<br />

→ Scheesenpinne<br />

Scheet m. 1. Kuhfladen. 2. wertlose Kleinigkeit, bes. in <strong>der</strong><br />

Wendg. kinn Scheet of Dreet (gar nichts). → Schiete<br />

Scheetbuude f. Schießbude<br />

scheeten. schieten (Rh, Bo) (schött; schoot, schooten; schotten)<br />

schießen; aufschießen; hervorschießen. De Rogge schött (wächst,<br />

reift). Dat Gewass schött in’t Loof (wächst üppig). Den Schlaot<br />

schött (Der Salat schießt, bildet Samen aus). De Tööger dörwt nich

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