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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Wildgewass n. Wildwuchs, von selbst wachsende Pflanzen (nicht<br />

gepflanzt od. gesät); aufgeschossene Samentriebe. → Upschlagg,<br />

Wildwass<br />

Wildgröss, -gräss n. 1. Unkraut (verschiedene Gräser, z.B.<br />

Ruchgras, → Schloffhacke, Windhalm, → Fossenstatt). 2. Wollgras<br />

(Vr). → Wullgröss<br />

Wildgrund m. Ödland, nicht urbar gemachtes Land. → Feld-, Heed-,<br />

Markengrund<br />

Wildling m. wil<strong>der</strong> Obstbaum, Wildling (<strong>der</strong> veredelt wird). ne<br />

Wildling uutgraawen un enten. → Wildstamm<br />

Wildschwien n. Wildschwein. → wilde Kodde, wilde Schwien<br />

Wildstamm m. wil<strong>der</strong> Obstbaum, unveredelter Wildling. ne Wildstamm<br />

upstooten, an’t Huus daalesetten un dann enten. → Surkstamm,<br />

Wildling<br />

Wildwass m. 1. Wildwuchs; wildes Gehölz; von selbst wachsende<br />

Pflanzen. → Wildgewass. 2. wucherndes Fleisch (z.B. in einer<br />

Wunde, Verwachsung an Knochenbrüchen); Sehnen im Rindfleisch. 3.<br />

wild aufwachsende, schlecht erzogene Kin<strong>der</strong> (scherzh.). Dat is<br />

Wildwass, de loopt föör wild harüm.<br />

Wilge; Willinge (Vr) f. (Wilgen) Weidenbaum. → Allerhilligen, Warf<br />

m., Wedde.<br />

Zs.: Klump-, Kopp-, Korw-, Stüüw-, Waater-<br />

wilgen aus Weidenholz. Ne wilgene Warf wodde bruukt to’t Buuskenbinden.<br />

→ Dräiwarf m.<br />

Wilgen- auch: Willingen-<br />

Wilgenbast, -bass m. Weidenrinde<br />

Wilgenboom m. Weidenbaum<br />

Wilgenholt n. Weidenholz (Material für Holzschuhe). Häbb ih ‘n<br />

Winterdagg de Fööte kold, dann treckt Klumpen an uut Wilgenholt<br />

(Spruch <strong>der</strong> Holzschuhmacher). → Warfholt<br />

Wilgen-nüst, -nüss n. „Weidennest”, in Ortsneckerei. → Südlohn<br />

Wilgenstrubbe(n) m. Weidengestrüpp, verkrüppelte, verwachsene<br />

Weide. → Weddenstrubben<br />

Wilgenstubben m. Weidenstumpf<br />

Wilgenstüüwe f. Weidenstumpf. → Kopp-, Stüüw-wilge<br />

Wilhelma, Wilma, Willemiene PN Wilhelma, Wilhelmine. → Helma,<br />

Miena<br />

Wille, Will, Willen m. 1. Wille. Nu häff he sienen Willen kreggen!<br />

Dat Kind mott ‘n Willen häbben! (iron.). Wenn kläine Kinner ährn<br />

Willen kriegt, dann hüült se nich. Se is met den Wille Gotts<br />

tefrää (Sie ist mit allem zufrieden). Häär, dien Wille, män kinne<br />

Olle met Brille (Den lesten Wille: ne Olle met Brille) (Jux).<br />

Kin<strong>der</strong> van Willen kriegt wat vöör de Brillen, Kin<strong>der</strong> van Wollen<br />

kriegt wat vöör de Bollen (→ Bille). Dat konn ik met besten Willen<br />

nich up (beim besten Willen nicht). Dat was nich nao sienen<br />

Willen. Se was em te Willen (tat, was er wollte). → Gott, Löö,<br />

straofen, uut, vermeeden, vöörne-an. 2. Spaß, Freude, Genuß. He<br />

häff de nich lange Wille van ehat. He häff de wall (sienen) Wille<br />

van hat. Jao, sass wall dienen Wille an häbben, dat et de ook äs<br />

in’t Höi räängt is (Schadenfreude). Wat häbb wi nen Wille hat!<br />

(Spaß gehabt, z.B. gut gefeiert).<br />

Willebreew m. (Vr, St) Zeugnis; Empfehlungsschreiben<br />

Willem → Wilm<br />

Willemiene → Wilhelma<br />

wille(n) → wilde(n)<br />

Willen → Wille

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