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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Hasten, Hassen m. (Hastens; Hassken) Speckstück, Speckscheibe.<br />

Erpelpannekooken met’n Hasten drin. met’n Hassen Speck nao’n<br />

Schinken schmieten („mit <strong>der</strong> Mettwurst nach einer Seite Speck<br />

werfen”, Wes, → Mark 2 f., Mettwoste). → Kollassen.<br />

Zs.: Pott-, Speck-<br />

hasten, hassen hetzen, hasten, eilen. son<strong>der</strong> Hasten un (of) Basten<br />

(ohne Eile u. Hetze). → hisshassen<br />

Hasterij, Hasserij f. Hetze, Eile. → Asterij, Hassebasserij<br />

Hatt, Hätt ‘Herz’ → Hatte<br />

Hätt, Hätt(e), Hatte m. (Hätten; Hättken) Hirsch. Dat Peerd spöllt<br />

as ‘n Hätt. He is noch so gawwe as ‘n Hätt (flink). → Hasse-,<br />

Hättbuck<br />

hatt. hart (Rh, Bo) (hätter; hättst) 1. hart, fest; stark. ne<br />

hatten Wegg (Schotterweg, befestigt, im Ggs. zu → Sandwegg). dat<br />

hatte Holt (Kernholz, inneres Holz des Baumes, im Ggs. zu → Splint<br />

1). hatt gekockte Äier. De Koh häff ‘n hatt Geer<br />

(Euterentzündung). so hatt as ‘n Butt (→ Bickel). Et was hatt<br />

(froorne) (Der Boden war hart gefroren). De Pötte bünt hatt (gut<br />

od. zu lange gebrannt). * Twee harte Steene mahlt neet good<br />

(Unnachgiebigkeit bringt nichts Gutes, Bo). He was hatt in’n Kopp<br />

(hochmütig). ne hatten Wind (starker, scharfer Wind). Et is ‘n<br />

Hatten (robust, zäh, dickfellig, nicht zimperlich; schwierig). He<br />

häff sien Lääwen lang hatt arbäiden mocht. De Kohnen bünt hatt<br />

up’n Mest (harter Stuhlgang, Verstopfung, → dünn, loss). → Geföhl,<br />

Nötte, Steen. 2. laut. hatt roopen. Se mochen dat hatt upsäggen<br />

(laut aufsagen). → blecken 1, hungrig. 3. schnell. Doot’t so hatt<br />

as ih könnt! (Abschiedsgruß). He joog ganz hatt (fuhr sehr<br />

schnell). Dann mutt ih hatt loopen, süss bünt se ährer weer gesund<br />

(bei kurz dauern<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krankheit, scherzh.). Nich te hatt doon!<br />

(langsam). Man dröff nich te hatt bääden. → draawen. 4. recht,<br />

ziemlich; heftig, sehr. Dat Leer is hatt schwillig (sehr zäh). He<br />

is hatt püüsterig (sehr kurzatmig). → Finger, Papp.<br />

Zs.: bickel-, ieser-, knall-, knocken-, köttel-, staol-, steen(e)-<br />

hatt- auch: hart-<br />

hattbecks(k) unempfindlich am Maul, Gebiß. De hattbecksken Äöse<br />

kreegen ne Stangentoom (Kinnkette) (best. Trense für<br />

wi<strong>der</strong>spenstige Pferde). → hattmuulig, weekbecks<br />

Hattboste, -böste f. Sprung, feiner Riß, <strong>der</strong> sich weiter ausdehnt<br />

(z.B. im gehärteten Stahl, im Torfspaten, <strong>der</strong> zu hart od. zu dünn<br />

ausgeschmiedet ist)<br />

hattbraanen, -brannen hartbrennen (Töpferware, Klinker)<br />

Hättbuck, Hattebuck m. Hirsch. → Hassebuck<br />

Hatte, Hatt. Hätt (Wes). Harte (Rh, Bo) n. (Hatten; Hättken) 1.<br />

Herz. He häff’t gudd in’t Hatte troffen (beim Schlachten). He was<br />

mon Hatt un Knocken (mager, knochig, → Huud). Mi schloog dat Hatte<br />

bolle bes in de Buxe (Herzklopfen). Em sackt van Schreck dat Hatte<br />

in de Buxe. He häff met’t Hatte te doon (herzkrank). van Hatten<br />

gesund (kerngesund). He is van Hatten gudd (herzensgut). van<br />

Hatten praoten (sich nett unterhalten). He häff daor ne Steen, wo<br />

an<strong>der</strong>e Löö ‘t Hatte häbbt (hartherzig, kalt). Dat geht em an’t<br />

Hatte (te Hatten) (geht ihm nahe). Dat nemm di to Hatten! Dat<br />

gönnt se em van Hatten. * De häff’t lück kott an’t Hatte sitten<br />

(Er ist geizig). Dat kümp uh nich van Hatten (Das ist nicht ernst<br />

gemeint). Ik häbb em ‘n Hatte in’n Liew praot (habe ihm Mut<br />

gemacht). Wao’t Hatte van vull is, daor löpp den Mund van öwwer.<br />

** En vergnöögt Hatte is bääter as ‘n Zentner Erpel. * Of Siede of

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