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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Weddefrou, Widdefrou, Wittfrou f. Witwe. Ne Weddefrou häff ‘n lang<br />

Kleed an, daor träädt se alle up (Eine Witwe muß Kritik u.<br />

Nachrede ertragen, → Kiste, Schleppe 1, Weddewenschläier).<br />

Weddekäärl, -kerl, Widdekäärl, -kerl m. Witwer<br />

weddelig (Ot, Vr, St, Sü) wi<strong>der</strong>spenstig, bockig, querköpfig;<br />

unruhig, nervös. Wat’n weddeligen Gast! → sprad<strong>der</strong>ig, wibbelig,<br />

wisperig<br />

Weddem → Wemme<br />

Weddemann, Widdemann, Wittmann m. Witwer. → Narr<br />

wedden aus Weidengerten (geflochten). ne weddene<br />

Pannekookenschöttel<br />

wedden ‘jäten’ → weeden<br />

Weddenboom m. Weidenbaum<br />

Weddenbunge f. aus Weidengerten geflochtene Fischreuse<br />

Weddenbuss, -busk m. Weidengehölz<br />

Weddendeew m. wer Weidenzweige wegnimmt (galt nicht als Diebstahl,<br />

→ Wedde). Nen Weddendeew häff Gott leew.<br />

Weddenkorw m. aus Weidengerten geflochtener Korb<br />

Weddenpiets(k)e f. Weidengerte als Peitsche<br />

Weddenschüüte f., -schüütken aus Weiden geflochtener ovaler,<br />

flacher Korb (zum Kartoffelschälen). → Erpel-, Schällschüüte,<br />

Schüütkorw<br />

Weddenstrubbe(n) m. Weidengestrüpp; verkrüppelte, verwachsene<br />

Weiden (an Gräben, Wegrän<strong>der</strong>n). → Wilgenstrubben<br />

Weddenstubben m. Weidenstumpf<br />

Weddenstüüwe f. gestutzte Weide<br />

Weddepien(e) f. (Ot, Vr, St, Sü) ausstrahlende Schmerzen bei<br />

Wetterfühligkeit, Wetterumschlag (z.B. Kopfschmerzen,<br />

Glie<strong>der</strong>reißen, Nerven-, Phantomschmerzen). → Büttepiene, Weer<br />

wed<strong>der</strong>, Wed<strong>der</strong>-, wed<strong>der</strong>- → weer, Weer-, weer-<br />

wed<strong>der</strong>lik wi<strong>der</strong>lich, eklig, abstoßend. Et is wed<strong>der</strong>lik sööt. Wat<br />

stinkt dat wed<strong>der</strong>lik! Wat ne wed<strong>der</strong>liken Käärl! → duuns, eeklig,<br />

fies, peggelik, stänns<br />

Weddestrübbe → Weerstrübbe<br />

Weddewall; Weddewarr (Bor). Waddewall, Waddewarr (St, Hei, Bo).<br />

Weddewagg (Ge). Widdewall (St). m. Pirol. → Pingstervoggel, riek<br />

Weddewe f. (Weddewen) Witwe. → Schleppe 1, Weddefrou<br />

Weddewenschläier m. Witwenschleier. Ne Weddewenschläier, daor<br />

tredd jeeden dummen Daibel up herüm, well daor nix up te sööken<br />

häff (Ge, → Schleppe 1, Weddefrou).<br />

Weddewer m. Witwer. → Weddekäärl,<br />

-mann<br />

Weedeme → Wemme<br />

weeden, ween (Ot, Vr, St, Ge, We, Ra, Rae, Rh, Bo); wedden, wäiden<br />

(Vr, St) (Unkraut) mit den Händen ausreißen, jäten (auf den Knien,<br />

im Ggs. zu → schlichten, mit <strong>der</strong> Egge od. Hacke). Ruut weeden.<br />

ganze Stücke Wotteln ween. Well in sienen eegenen Hoff genugg te<br />

weeden häff, süht dat Ruut bij’n Naober neet (Je<strong>der</strong> soll sich um<br />

seine Angelegenheiten kümmern, Bo, → an<strong>der</strong>manns). → ruuen, uuttrecken<br />

wee<strong>der</strong>, wee<strong>der</strong>- → weer, weer-<br />

Weege f. (Weegen) Wiege (Kastenwiege mit Himmel). De Weege stonn<br />

kott bi’t Föör in de Köcken. Daor wödd de Weege ook nich kold (ein<br />

Kind nach dem an<strong>der</strong>en; die ältesten heiraten, wenn die jüngsten<br />

kaum geboren sind). Daor steht de Weege noch nich still (Sie<br />

bekommen noch Kin<strong>der</strong>). Well old trout, de mutt de Brille upsetten,

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