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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Schattemaol n. Nachbarfest <strong>der</strong> Unverheirateten, Verzehr des<br />

Lösegeldes. → Schattegeld<br />

Schatten m. (Schattens) Schatten. → Schemmer.<br />

Zs.: Nacht-<br />

schatten 1. schätzen, den Wert bestimmen, ungefähr bewerten. 2.<br />

Hochzeitsbrauch: Begrüßung des Brautpaares vor bzw. nach <strong>der</strong><br />

kirchlichen Trauung. Freunde, Nachbarmädchen u. Verwandte<br />

gratulieren, sie müssen die Braut „schätzen” u. freikaufen, z.B.<br />

indem sie Geld auf ein Tablett legen, von dem sie ein Glas Likör<br />

nehmen. De Bruudslöö weerd schatt. → in-, ver-, weggschatten,<br />

Glass-in-de-Mööte-brengen.<br />

Zs.: Hahnen-, wegg-<br />

Schattenboom m. (Wes, Vr, St, We) 1. freistehen<strong>der</strong> Baum, <strong>der</strong><br />

Schatten spendet. 2. Baum, <strong>der</strong> im Schatten gedeiht (z.B. Buche);<br />

im Schatten gewachsener Baum (ohne üppige Krone). → Un<strong>der</strong>stöttling<br />

Schattensied(e), -siete f. Schattenseite. → Sünnensiede<br />

schättersken, schättern schrill, durchdringend reden; ausschimpfen<br />

schattriek(e) sehr reich<br />

Schatz m. (Schätze, Schätzken) Schatz, Kostbarkeit, kostbares<br />

Ding. Wat ‘n old Schätzken! (z.B. Gegenstand, den man lange<br />

aufhebt).<br />

Zs.: Bruud-<br />

Schau f. Schau, Zurschaustellung.<br />

Zs.: Brand-, Bruud-, Gardienen-<br />

Schawaddebumm, Schwaddebumm in <strong>der</strong> Wendg. up Schwaddebumm wenn’<br />

(unterwegs sein). → Schummeldebumm, Schwädden<br />

Schebbe → Schewwe<br />

Schecken, Scheck m. (Schecken) bunt gezeichnetes Tier, bes.<br />

geschecktes Pferd<br />

scheckig 1. scheckig, gefleckt. 2. albern, närrisch<br />

Scheddepiepe → Schennepiepe<br />

Schee → Scheede<br />

schee → schier<br />

Scheed. Schäid (Wes, Ot, Hei) n. (Schee(de)n) 1. Ackergrenze,<br />

Flurgrenze (tiefer liegende Furche auf <strong>der</strong> Grenze zweier<br />

Parzellen). Et is owwer’t Scheed gaon (über die Grenze beim<br />

Pflügen). Ik sall em de Scheed wiesen (ihn in seine Grenzen<br />

verweisen). 2. Trennstab, Trennbrett (im Stall); Querstrebe an<br />

Holzgestellen, Holzrahmen (z.B. an <strong>der</strong> Egge); Querriegel, Spange<br />

an <strong>der</strong> Schubkarre, Sturzkarre; Spange am Zaun od. Einfahrtstor, an<br />

die die senkrechten Latten genagelt werden. An ne höltene Äide<br />

bünt dree Scheen an. Ne Schuuwkaore häff dree Scheen.<br />

Zs.: Aort-, Hecken-, Middel-, Waagen-, Waater-<br />

Scheede, Schee. Schäide, Schäi (Wes, Ot) f. (Scheeden) Köcher,<br />

Messerscheide (de Hausshhlachters); Etui (z.B. für die Brille).<br />

Zs.: Schlachter-<br />

Scheedfoor(e), -fuur(e) f. Grenzfurche (zwischen zwei Äckern,<br />

zumeist tiefer liegende Furche). → Grenzfoore<br />

Scheedgraawen, -ben m. Graben zwischen zwei Grundstücken<br />

(Flurstücken)<br />

Scheedsteen m. Grenzstein (zwischen zwei Flurstücken, Äckern). →<br />

Grenzsteen, Schnaodsteen<br />

scheef → scheew<br />

scheel, Scheel-, scheel-, Scheele → schääl, Schääl-, schääl-,<br />

Schääle<br />

Scheeper m. (Vr, Ge) Schäfer, Schafhirte. → Schäöper.

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