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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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döör’n-, Ketten-, Latten-, Loop-, Melk-, Planken-, Reckens-,<br />

Schledden-, Stankett-, Wäide-, Wöske-<br />

tuun (Wes, St, Ge, Bor, Rae, Rh) als, damals als. → dao, waor 2<br />

Tuun-ääkster m.f. (Vr, St, Sü, Ge, Ra, Rae, Bo) Eichelhäher,<br />

Raubwürger (kleine Elsternart, ausgestorben)<br />

Tuun-eggel m. Igel. → Muuse-eggel<br />

tüünen, tüünken 1. flechten (mit Weidenzweigen). Körwe tüünen. →<br />

Spiele, Staff. 2. einen Zaun machen; einzäunen. Teggen ne Koh kaas<br />

nich tüünen. → Deew, früchten, schledden. 3. grob nähen, schnell<br />

mit <strong>der</strong> Hand zusammennähen. ääben de Buxe tüünen. → binan<strong>der</strong>-,<br />

tesaamentüünen<br />

Tuunkönning m. (Ot, Vr, Ge, Bor, Rh) Zaunkönig. →<br />

Hiegenschnää<strong>der</strong>ken, Nettelfink, -könning<br />

Tuunlatte f. Zaunlatte<br />

Tuunpaol m. Zaunpfahl. Wenn’t eenmaol gewönnt büs, könnt se di ‘n<br />

Tuunpaol up’n Kopp anspitzen. → Ääkstert, Paolholt<br />

Tuunpost, -poss m. Zaunpfahl<br />

Tuunstaaken m. Zaunpfahl. ne angespitzten Tuunstaaken in de Grund<br />

schlaon. → anspitzen, Aprill<br />

Tuur m. (Tuuren; Tüürken) 1. Stück Arbeit, schwere Arbeit. Dat was<br />

‘n heelen (ganzen) Tuur (eine schwere Prozedur). ne Tuur föör’n<br />

ollen Buur (schwere Arbeit). 2. Zeitspanne, Weile, Zeitabschnitt.<br />

Ik bün ‘n Tüürken krank west (kurze Zeit lang). Dat is all ‘n<br />

heelen Tuur hen (lange Zeit her). an een Tuur (in einem Stück, in<br />

eins, → bäärn). in Tuurn lüüden (in best. Abständen läuten, →<br />

bäiern, Poose, Sett). → Stoot 2, Wiele. 3. in <strong>der</strong> Wendg. de Tuurn<br />

häbben (Launen haben). He häff weer de Tuurn up’n Balge (up’t<br />

Liew) (hat wie<strong>der</strong> üble Laune).<br />

Zs.: Jödden-<br />

Tüür, Tüür- → Töör, Töör-<br />

Tuuri m. Klettenlabkraut. → Klewwe, Klewwekruud<br />

tüürn zielen. He konn nich tüürn bi’t Scheeten. → Fleege<br />

tüürn ‘anpflocken’ → töörn<br />

tuurnwiese zeitweise, von Zeit zu Zeit; schubweise<br />

Tüürwaater n. „Zielwasser”, Schnaps (z.B. beim Schützenfest, beim<br />

Schießen, scherzh.)<br />

Tuusk, Tuus m. Tausch. Daor häs ‘n schlechten Tuusk maakt.<br />

tuußken, tuußen tauschen. Ik moch nich met ähr tuußken (möchte<br />

nicht mit ihr tauschen). * Well tuußken will, will ook bedreegen.<br />

* Well weet te tuußken, weet ook te bedreegen (wenn jd. unbedingt<br />

tauschen will). → lehnen<br />

Tuuß(k)enschup, -schop f. Tauschheirat (Von zwei Höfen heiratet<br />

jeweils <strong>der</strong> Hoferbe die Schwester (den Bru<strong>der</strong>) des an<strong>der</strong>en; früher<br />

häufig). hieraoden up Tuußkenschup. Se wollen up Tuußenschup doon.<br />

Tüüßker, Tüüßer m. wer etw. tauscht.<br />

Zs.: Ross-<br />

Tuuß(k)erij f. Tauscherei; häufiges Tauschen<br />

Tuute f. (Tuuten; Tuutken) Blasinstrument; Hupe (Kin<strong>der</strong>spr.). →<br />

Träöte.<br />

Zs.: Damp-<br />

Tuute, Tüüte ‘Tüte’ → Tuuten<br />

Tüüte f. (Tüüten) großer Brachvogel. → Tüütewelpe.<br />

Zs.: Bläss-, Vääne-, Waater-<br />

Tüütebelle f. (Rae, Rh, Bo) kleines Senknetz (Fischereigerät)<br />

Tuut(e)haorn, -hurn n. Blashorn; Horn des Nachtwächters. He blöss<br />

in’t Tuutehaorn.

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