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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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z.B. wurden vier Knöchel gleichförmig hingelegt od. geworfen. In<br />

<strong>der</strong> Zeit zwischen Hochwerfen eines Balles u. Auffangen mußten die<br />

Knöchel in eine an<strong>der</strong>e Lage gebracht werden. Es wurde bis zum<br />

Ersten Weltkrieg bes. auf dem Schulhof gespielt). → Äöne, Büüke,<br />

Gääte, Gösserken, Hilten, Kaitken, Köttken, Schlängesken, Stäöne.<br />

2. harter Gegenstand. so hatt as ‘n Bickel. Et bünt alle Bickels!<br />

(ungare od. erfrorene Kartoffeln). Wat ne suurn Bickel! (z.B.<br />

unreifer, saurer Apfel).<br />

Bickelball m. (Ot, Vr, Sü, Ge, Ra) Gummiball (früher beim Spiel<br />

mit Schafs- od. Ziegenknöcheln benutzt). → Bickel<br />

bickelhatt (Ot, Vr, Sü, Ge, Ra, Bo) steinhart, knochenhart. Et is<br />

bickelhatt verfroorne. → köttelhatt<br />

bickeln (Ot, Vr, Sü, Ge, Ra, Rae, Bo) 1. spielen mit Knochen von<br />

Schaf od. Ziege. → Bickel. 2. in <strong>der</strong> Wendg. Ball bickeln<br />

(Ballspiel an einer Mauer, den Ball mit <strong>der</strong> flachen Hand auf den<br />

Boden prellen). 3. rollen, kullern. De Träönen bickelt em öwwer de<br />

Kiewen. Se hüült, dat de Träönen män so bickelt. Äier bickeln<br />

(Osterbrauch: Eier gegeneinan<strong>der</strong> rollen, → Äier-rullen).<br />

Zs.: Ball-, Köttken-<br />

Bickelspöll n. (Ot, Vr, Sü, Ge, Ra) Mädchenspiel mit Knochen von<br />

Schaf od. Ziege. → Bickel, Hiltenspöll<br />

bicken ‘Steine beschlagen’ → picken 2<br />

bidaale unten; nach unten. He is de bidaale (Er ruht sich aus). Et<br />

is de bidaale (Es harmoniert nicht).<br />

Bidd-dagg m., Bidd-daage (Pl.) Gebetstag(e) um Wachstum, Segen für<br />

die Früchte des Feldes (am 25. April, Markustag) od. um Schutz vor<br />

Krankheit u. Krieg (drei Tage vor Christi Himmelfahrt). →<br />

Bäädedagg<br />

Bidde f. (Bidden) Bitte.<br />

Zs.: Af-<br />

bidden (bidd; badd, badden; bedden) bitten. Se bidd’t doch alle<br />

üm’t dägglike Brood. → fraogen<br />

Biddprussioon(e) f. Prozession vor Christi Himmelfahrt<br />

bi<strong>der</strong>hand rechts. dat bi<strong>der</strong>hande Peerd (rechts gehendes Pferd, vom<br />

Kutscher aus). → haar 2, nao-, van<strong>der</strong>hand<br />

Bi<strong>der</strong>handsied(e), -siete f. rechte Seite (z.B. beim Zweiergespann,<br />

Kutschwagen). → Nao<strong>der</strong>handsiede<br />

bidoon 1. hinzutun, dazutun. Daor doo ih Geld bi (muß man Geld<br />

zusetzen). → bibottern. 2. decken lassen. → bilaoten, bücken<br />

bidräägen beitragen (zu etw.). He kann sien Deel ook wall<br />

bidräägen.<br />

Bidragg m. Beitrag, z.B. Beitragszahlung (für einen Verein)<br />

bidrucken, -drücken zusammendrücken<br />

Biebel f. Bibel; dickes Buch. Wat ne dicke Biebel! He kick drin as<br />

de Koh in de Biebel (verständnislos). Vandaag geht alls nao’n<br />

Düüwel, sägg de Junge, dao hä’ he siene Biebel verloorn.<br />

Biebelspröck m. Bibelspruch<br />

Bieberlaaken n. Biberbettuch<br />

bi-een(e) → bineene<br />

Biele f. (Bielen; Bielken) Beil. Den kaas met de Biele in de Kunte<br />

houen, dann dräit he sik noch nich ümme (kümmert sich um nichts,<br />

ist gleichgültig, dickfellig). → Hiepe.<br />

Zs.: Bree-, Hack-, Hand-, Holt-, Hou-, Klumpen-, Schäll-,<br />

Schlachte-, Schmacke-, Spund-, Uuthölle-<br />

bielen mit dem Beil abschlagen, beschlagen (z.B. Baumrinde)

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