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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kaflatzen m. großes Stück (z.B. Fleisch, Land). He häff daor ne<br />

grooten Kaflatzen liggen. → Flaatsen<br />

Kaflippse, Kaflipps, Kaflix, Klafitt(er) m.n. (Vr, Sü, Ra, We,<br />

Bor, Hei) Hemdzipfel, Rückenteil eines seitlich geschlitzten<br />

Herrenhemdes. Löpps met dien blooten Kaflix harüm! (nur mit dem<br />

Hemd, mit bloßem Popo). Kriss wat vöör’t bloode Kaflipps. → Taokes<br />

Kafuck, Kafück m. (Vr, Sü) Kraft, Wucht, Energie. Daor sitt Kafuck<br />

ächter. → Fuck, Kafuunium<br />

Kafumm, Kafümm, Kafunje, Kafunnium → Kafuunium<br />

Kafuttka f. dicke Frau. → Kapluffka, Katoltersack<br />

Kafüttkes (Pl.) Tand, wertloses Zeug. Föör alle Kafüttkes häbb se<br />

Geld. → Kaplüüterken<br />

Kafuunium, Kafunnium, Kafumm, Kafümm, Kafunje, Klafunje,<br />

Kumfuunium m. Kraft, Wucht, Energie. He dee dat met Kafuunium (mit<br />

Eifer, Begeisterung). Daor sitt noch wa’ Kumfuunium drin! → Fuck,<br />

Fumm, Kafuck, Kattuun 2<br />

kahl 1. kahl, unbehaart; unbewachsen; leer. kahlen Kopp (kahle<br />

Plääte) (Glatze). Et was kahl wodden aone Buss (flaches,<br />

unbewaldetes Land). De häff de Wäiden so kahl, daor kaas ne Luus<br />

sehn kruupen (von abgefressener Weide). ‘n kahl Küüksken (gerade<br />

geschlüpfter Vogel, → naakend). so kahl as ne Luus (ganz kahl).<br />

kahl Stück Brood (ohne Aufschnitt). kahlen Stipp-erpel<br />

(Salzkartoffeln, → blank). Wat bün ih doch kahl weggekommen (ohne<br />

etwas angeboten zu bekommen, bei kurzem Besuch, → Visiete). 2.<br />

gemein, unschön. ne kahle Grappe. nen kahlen Streek (schlechter,<br />

böser Streich). He häff mi kahl betrocken (hat mich gemein<br />

betrogen, → schäbbig). De Wind blöss so kahl (schneidend kalt). →<br />

Ahle, betrecken, Fost, öwwerloopen, ümdriewen.<br />

Zs.: patte-, ratze-<br />

Kähl-, Kähle → Kehl-, Kehle<br />

kahlbieten kahlfressen. De Vöggel häbbt ‘n Boom kahlbetten.<br />

kahlfrääten, -fretten kahlfressen. De Beester häbbt de Wäide<br />

kahlfrääten.<br />

kahlhouen kahlschlagen<br />

Kahlkopp m. Glatzkopf<br />

kahlköppig glatzköpfig<br />

Kahlschlagg m. Kahlschlag (z.B. bei <strong>der</strong> Waldarbeit). Föör Buusken<br />

meeken wi Kahlschlagg.<br />

Kähr-, Kähr(e), kährn → Kehr-, Kehre, kehrn<br />

Käi, Käie m. (Vr) (Käien) Feldstein; Kieselstein. so hatt as ne<br />

Käi (→ Bickel). → Pott-, Suurmoos-steen.<br />

Zs.: Feld-<br />

käihatt (Vr, St) steinhart<br />

Kaikesfluur(e) f. (Vr) Fußboden aus Feldsteinen<br />

Käiser. Kaiser (Ge, Ra, We, Bo) m. (Käisers) Kaiser. * De Katte<br />

kick up’n Käiser (Einer beobachtet den an<strong>der</strong>n mißtrauisch). daor,<br />

waor de Käiser te Foot hengeht (Toilette). * Waor nix is, häff ‘n<br />

Käiser sien Recht verloorne (wo nichts zu holen ist, z.B. bei<br />

Armut). Käiser, Könning, Dokter, Pastoor, Äädelmann, Bäädelmann,<br />

Schwienemajoor (Abzählvers). * Et geht üm Käisers Baord (Es geht<br />

um nichts, z.B. beim Kartenspiel, beim Zanken). so üm Käisers<br />

Geburtsdagg (27. Januar, Fastnachtstermin). Käiser Kardel (Kaiser<br />

Karl, → raoden). → Harm, prozessen<br />

Käiser-Könning-Buur m. (Sü, Bor, Rh, Bo) Hinkelspiel in<br />

schneckenhausartig angeordneten Kästchen

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