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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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un will dat Kind nich schwiegen, dann mött’t wi’t Päppken kriegen<br />

(Ra).<br />

Haiabeddeken Bettchen (Kin<strong>der</strong>spr.)<br />

Häide m. (Häiden) Heide, Nichtchrist, Ungetaufter<br />

Haide f. Heide, in <strong>der</strong> Wendg. Se süngen, dat de Haide wackelt. →<br />

Heed<br />

Häidel → Häil<br />

Häiden → Heiden<br />

Häiden-angst f. große Angst<br />

Häiden-arbäid f. sehr viel Arbeit<br />

Häidendum, -doom n. Heidentum<br />

Häidenkäärl, -kerl m. Heide, Nichtchrist. He schännt as ‘n<br />

Häidenkäärl. → Kätsker<br />

Häidenkind n. 1. Heidenkind, ungetauftes Kind; ungetauft<br />

gestorbenes Kind (wurde im Grab <strong>der</strong> Großeltern beigesetzt). Wuss<br />

‘n Häidenkind wenn’? (wenn ein Kind nicht zur Kirche gehen od.<br />

beten will). en Häidenkindken koopen (Spende für die Mission,<br />

damit ein Kind die Missionsschule besuchen kann). 2. Kind aus<br />

Heiden, in Ortsneckereien. → Heiden<br />

Häidenkoffie m. Kaffeetrinken <strong>der</strong> Nachbarfrauen kurz nach <strong>der</strong><br />

Geburt eines Kindes. → Blijkoffie<br />

Häidenmäölken (St, Ge, Bor, Hei, Rae) Mahlzeit od. Kaffeetrinken<br />

<strong>der</strong> Helferinnen <strong>der</strong> Mutter sofort nach <strong>der</strong> Geburt eines Kindes<br />

Häidenschrick m. (Bo) großer Schreck<br />

häidnis(k) heidnisch. → Graes<br />

häien (Vr, St, Sü, Rae) rammen<br />

Häie f. (Rae) Ramme, z.B. zum Einrammen von Fundamentpfählen in<br />

moorigen Boden.<br />

Häienkäärl, -keerl m. (Rae) Arbeiter, <strong>der</strong> die Ramme bedient<br />

Häientou n. (Rae) Seil <strong>der</strong> Ramme<br />

Häientrecker m. (Rae) Arbeiter, <strong>der</strong> die Ramme bedient<br />

haikig (Ra, Bor) verwöhnt; wehleidig; wählerisch im Essen, albern<br />

im Sprechen. → ssaankig<br />

Häikoräi Hurra! (Ausruf <strong>der</strong> Freude, bes. beim „Palmsingen”);<br />

Jubel, Lärmen. Maak doch nich so’n Häikoräi! → Koräi, Lawaai, Palm<br />

Hail, Häidel n. Heil, Wohlergehen. teggen’t Häidel in (gegen den<br />

Strich, das Gegenteil sagen od. tun). He dööt immer teggen’t Hail<br />

in (tut das Gegenteil, gegen sein Wohl, Quertreiber). De praot<br />

teggen’t Hail in (Gegenreden, wi<strong>der</strong>borstig). → Ströö.<br />

Zs.: Seelen-<br />

Hailiger Gaist m. Wäschespinne über dem Küchenherd. (scherzh.)<br />

hail-loos heillos. Dat was ne hail-loose Arbäid (mühsam, ohne<br />

Ende).<br />

Hainrich, Haini PN Heinrich. → Hinnerk.<br />

Zs.: flotten, langen, stolten<br />

Hai(n)sken, Hai(n)sken- → Hansken, Hansken-<br />

häißern, häistern (Vr, Ge, Bor, Hei) hetzen, eilen. He was an’t<br />

Häissern un Iewern.<br />

Häister m. (Häisters) Heister, junge Eiche. eekene Häisters<br />

(Eichensträucher)<br />

Häister-eek m.n. Eichenlohe von jungen Eichen (beste Qualität für<br />

Gerberei). → Acker-, Boom-eek<br />

Häistergaor(de)n, -gurden m. Anpflanzung u. Zucht von Eichen<br />

häister-klabäister im Kin<strong>der</strong>vers. Häister-klabäister kasplenter in<br />

de Bux (z.B. bei Durchfall).<br />

häistern → häißern

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