13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Doodenkiste. päppelne Beene met elsene Küüten (von sehr schlanken<br />

Mädchen, spöttisch)<br />

pappen 1. mit breiartigem Heilmittel behandeln. De Hand wodde met<br />

Erpelschällen pappt (Verstauchung wurde mit gekochten<br />

Kartoffelschalen behandelt). in’t Höisaod pappen (nicht heilende<br />

Wunden od. Frostbeulen mit warmem Heusamenbrei behandeln). → bään.<br />

2. kleben, kleistern. He is pappen blewwen (sitzengeblieben in <strong>der</strong><br />

Schule). → klewwen, klössen, placken<br />

Pappendeckel m. dickes gepreßtes Papier; Karton. ne Pappendeckel<br />

in de Buxe (Vorsichtsmaßnahme <strong>der</strong> Schuljungen, wenn sie Prügel<br />

erwarteten). Dat schmeck as ne Pappendeckel (von Essen ohne<br />

Geschmack).<br />

Pappendräier m. wer einem das Wort im Munde umdreht. Wilm, Wilm,<br />

Pappendräier häff de Bux vull gääle Äier (Spottvers).<br />

Papp-ies n. taunasses Eis<br />

pappig breiig, kleisterig, weich. pappige Grund (nasser Boden)<br />

Pappkaste(n) m. Pappkarton<br />

Pappkopp m. Dummkopf, dumm redende od. unschlüssige Person. Wat<br />

büs doch ne Pappkopp, dat nich wees, wat du wuss!<br />

Pappköppken Milchschüssel, run<strong>der</strong> Eßnapf mit einem Henkel. →<br />

Koppschöttel<br />

Papplääpel, -leppel m. Eßlöffel aus Holz od. Zinn, Breilöffel,<br />

Rührlöffel. → rund<br />

Pappnäppken Breischüssel, kleiner Napf für Milchsuppe<br />

Papp-pott m. Eisentopf, Kochtopf für Milchsuppe. → Ringpott<br />

pappsatt übersatt, sehr satt (z.B. von <strong>der</strong> sättigenden Mehlsuppe<br />

zum Frühstück). Ik häbb ‘t Wark pappsatt (bin es leid).<br />

Pappschleew m. großer Löffel zum Aufgeben von Milchsuppe, Brei.<br />

Denne moss’t met’n (hölten) Pappschleew ingewwen, dann frett he’t<br />

noch nich (schwer von Begriff). → Ahle, Ammeloe, Graes.<br />

Zs.: Buurn-<br />

Pappsooße f. Mehlschwitze. → Mud<strong>der</strong>gotts-söößken<br />

Pappspoole f. Pappspule (Baumwollspinnerei)<br />

Papptied f. erstes Frühstück mit Brei nach dem Dreschen. Dat<br />

Dosken deen wi vöör Papptied. → Dosker, Morgenpapp<br />

Papptrogg m. Stärketrog, Schlichtetrog <strong>der</strong> Baumwollweberei. →<br />

Schlicht-trogg<br />

Papulle f. (Papullen) (Bor, Bo) große Murmel aus Hartgestein (etwa<br />

um ein Drittel größer als → Knicker; grün od. blau, glatt<br />

poliert). → Knicker, Maarbel<br />

Paraabel f. (Paraabels) (Ge) Märchen<br />

Paraadekäärl, -kerl m. bes. gut gekleideter Mann (wie zur Parade)<br />

Paraadekuts(k)e f. gepflegte, gut ausgebaute Kutsche; Kin<strong>der</strong>wagen<br />

(scherzh.)<br />

Paradies n. Paradies. He wonnt (lääwt) as in’t Paradies.<br />

Paradies-appel m. 1. Apfelsorte (dunkelrot, recht dick). lossen un<br />

hatten Paradies-appel. 2. Tomate (Bo).<br />

Zs.: rooden<br />

Paragraafen, Pattagraafen (Pl.) Paragraphen; Gesetzestext. Se<br />

häbbt em de Paragraafen vöörlääsen (Sie haben ihn zurechtgewiesen,<br />

→ Kapittelsmisse).<br />

Paraplüü, Parp´üü, Per(a)pl´ü´ü n. Regenschirm (alt). →<br />

Räägenschirm. Et giff Räägen, häs dat Paplüü metnommen? →<br />

Ploddenstaaken<br />

Paraplüü- auch: Parplüü-<br />

Paraplüükrücke f. Griff des Regenschirms

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!