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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Pattagraafen → Paragraafen<br />

Patte 1 f. (Patten) (Wes, Ot, Vr, St, Ge, Ra, Rae) Lache (z.B. von<br />

Wasser, Milch, Blut). ne Patte Waater (z.B. Straßenpfütze). ne<br />

Patte Geld (up de Knippe) (viel Geld).<br />

Zs.: Piele-<br />

Patte 2 f. (Patten) Webkante, Besatz an Kleidungsstücken (z.B.<br />

Ärmelaufschlag, Knopfleiste vorne am Hemd, an <strong>der</strong> Hose). Daor wödd<br />

ne Patte upenäit. Knoopslöcker in de Patte maaken.<br />

Zs.: Hemds-, Piss-<br />

Pätte ‘Schirmmütze’ → Pette<br />

pattekahl ganz kahl. pattekahle Jungen (junge Vögel mit Flaum)<br />

Pattenrerk m. Knöterichart. → Rerk<br />

Patt-ente, -ante f. (Vr, Rae, Rh) Ente, in Ortsneckereien. → Epe<br />

pattes (Vr, Rae) trächtig, schwanger (bes. von Vieh)<br />

pattken tollpatschig, stampfend gehen (mit dem ganzen Fuß<br />

auftretend). → puttken, quättken, stöttken<br />

Pattker(t) m. 1. wer eine eigenartige Gangart hat (tapsig,<br />

stampfend, plattfüßig). 2. wer immer unterwegs ist, Tippelbru<strong>der</strong>,<br />

Vagabund. → Kolonist, Plark, Schooiert<br />

Pattschoofel f., -schööfelken kleine Schaufel, Gartengerät zum<br />

Vernichten des Unkrautes auf Gartenwegen. → schööfeln<br />

patuu, patt; patuun (Ge) durchaus, auf jeden Fall; geradezu,<br />

geradenwegs, direkt. He will patuu nao Huus! Wenn de Hahn patt<br />

up’n Hoff will, dann findt he ook dat Lock in’n Tuun. Dat Geld<br />

häff he patt nich hat!<br />

Pau- → Pou-<br />

Paul PN Paul. → Peeter-un-Paul<br />

Paula PN Paula<br />

Pech n. Unglück, Pech. * Kaas ‘n Finger in’n Papp tebrääken, wenn<br />

Pech häs. * Wenn du Pech (Mallöör) sass häbben, dann kaas du de<br />

Nösse in’n Papp tebrääken. → Bäädeler, Mallöör, Ungemack<br />

Pechvoggel m. Pechvogel<br />

Peckel f. Pökel, Salzlake. De Schinken sitt noch in de Peckel (im<br />

Pökelfaß). Daor moss ‘n bettken Peckel bi geeten (Salzlake z.B.<br />

auf einen Strauch gießen, <strong>der</strong> eingehen soll). De ligg noch in de<br />

Peckel (in’t Salt) (vom „Kater” nach dem Trinken, → Timmerlöö). →<br />

Saltwaater<br />

Peckel ‘Pech’ → Pick n.<br />

Peckeldraod → Pickedraod<br />

Peckelfatt n. Pökelfaß, Gefäß zum Einsalzen von Fleisch (früher<br />

geküfertes Faß, später gemauert u. mit wasserdichtem Putz<br />

versehen). → Flees-, Saltefatt<br />

Peckelflees, -fleesk n. Pökelfleisch (im Ggs. zu → Frissflees)<br />

Peckelheering, -hääring m. Salzhering. He kann kinne Peckelhääring<br />

(dröögen Hääring) van’n Rööster böörn (trecken) (ist so schwach<br />

od. arm). → Heeringsbändiger<br />

Peckelküümen, -küüwen n. Pökelfaß. Wat de Frouens nich nöödig<br />

hann’, dat kweem in’n Peckelküüwen to’t Insalten (kleinere<br />

Fleischteile, die nicht verwurstet werden sollten).<br />

peckeln pökeln, einsalzen<br />

Peckelsalt n. Pökelsalz<br />

Peckelsünde, -sünne f. (St, Ge, Bor, Rae) kleine, „läßliche”<br />

Sünde. Mien Sönn Filius, dat häs föör diene Peckelsünden (z.B.<br />

Schmerzen).<br />

Peckeltewwe f. Frau, die viel u. Schlechtes über an<strong>der</strong>e redet. →<br />

Hääkeltewwe

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