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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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dat Tüüg aftrecken (Bettzeug abziehen). dat Land aftrecken<br />

(nachharken). den Putz lieke aftrecken (Mauerverputz gleichmäßig<br />

glätten). met’n Treckmess aftrecken (mit <strong>der</strong> Ziehklinge<br />

bearbeiten). dat Mess aftrecken (beim Rasieren). dat Kalw<br />

aftrecken (mit Strick an den Beinen herausziehen, Geburtshilfe).<br />

De ha’k a’ lange den Hals aftrocken („den Hals umgedreht“). Wenn<br />

den Sellen te hooge satt, trocken sik de Peerde de Luft of. Dat<br />

Waater trock of. → Hoow-ieser, Kanien. 2. abrechnen, abziehen. Ik<br />

häbb fiew Daaler aftrocken. 3. sich davon machen, weggehen,<br />

wegziehen. He trock ganz witten af (bleich geworden). Den Öllsten<br />

is afetrocken (vom Hof weggezogen, hat weggeheiratet od. beim<br />

Vererben). → afgetrocken<br />

Aftreckharke f. großer Rechen zum Nachharken <strong>der</strong> Getrei<strong>der</strong>este auf<br />

dem Stoppelfeld. → Foortrecke, Schleppharke<br />

Aftrecklatte f. Brett od. Aluminiumlatte zum Verputzen, Glätten<br />

von Mauerputz (auch beim Plattenlegen od. Betongießen benutzt). →<br />

Glätter<br />

Aftreckleer, -läär n. Le<strong>der</strong>riemen zum Abziehen, Schärfen <strong>der</strong><br />

Rasierklinge. → Striekleer<br />

Aftreckreemen m. Riemen zum Abziehen, Schärfen <strong>der</strong> Rasierklinge<br />

Aftrecksteen m. Schieferstein zum Schärfen des Rasiermessers. →<br />

Waatersteen<br />

Aftrecktange f. Zange zum Abziehen des Hufeisens<br />

aftrouen heiraten; vom Elternhaus wegheiraten (bes. von Töchtern<br />

des Hofes, die nicht erben). Veere van us wann’ all afetrout. Ik<br />

häff ‘n afgetrout Süster. De Afgetrouten nammen den Schultennaamen<br />

nich met (durften sich nicht „Schulze“ nennen).<br />

aftrummen einen Bienenschwarm aus dem Einfangkorb (→ Jaggdhüüwe)<br />

durch Lärm u. Klopfen in den Korb scheuchen. → uut-trummen<br />

aftruuwen trumpfen, stechen (beim Kartenspiel). Ik häbb em dat<br />

aftruuwt.<br />

aftüünen abzäunen. de Wäiden aftüünen<br />

aftuus(k)en eintauschen, durch Tausch erwerben<br />

aftwingen erzwingen, hartnäckig durchsetzen. He will dat alltied<br />

aftwingen. → uptwingen<br />

afveerdeln vierteln. ‘n kaputt Kalw afveerdeln (ungeborenes totes<br />

Kalb mit <strong>der</strong> Säge vierteln, um die Kuh zu retten)<br />

afwäägen abwiegen. De Winkelwaare mochen se met ne Waoge afwäägen.<br />

Afwaater n. Abwasser (in <strong>der</strong> Gosse). → Gottengatt<br />

afwachten, -wochten abwarten. Ik häbb nich afewacht (nicht bis zum<br />

Ende gewartet). Wocht män de Tied af! Se sagg dat so afwochtend<br />

(langsam, zau<strong>der</strong>nd).<br />

afwöhnen, -wennen abgewöhnen; entwöhnen. Dat Kalw wödd langsaam<br />

afewennt (vom Säugen entwöhnt).<br />

afwäiden abweiden<br />

afwamsen, -wämsen verprügeln<br />

afwarken abarbeiten<br />

afwasken, -wassen abwaschen. Dat is een Afwasken (ein Abmachen, →<br />

afseepen). Dat kann em kinn Waater afwasken (Das gehört zu seinem<br />

Wesen). Dat kann di kinn Waater afwasken (Das mußt du selbst tun,<br />

z.B. schweren Gang). → spöölen, Waater<br />

Afwegg m. Abweg. → Stich, Towegg<br />

afwehrn abwehren<br />

afwellen mit siedendem Wasser übergießen<br />

afwenden, -wennen abwenden, abkehren. Se moch ‘t Gesicht afwenden.

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