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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Beesenputz m. Verputz mit Binsen. → Rapp-putz<br />

Beesenstohl m. Binsenstuhl, Stuhl mit Binsengeflecht. de Piggen<br />

un<strong>der</strong> in’n Beesenstohl stääken (Die Dornen zum Verschließen <strong>der</strong><br />

Würste wurden zum Aufbewahren u.a. unten in die Stuhlmatten<br />

gestochen). → Matte 2<br />

Beesenwäide f. Weide, in <strong>der</strong> viele Binsen wachsen<br />

beesig (Vr, Ge, Bor, Rae) emsig, geschäftig, beschäftigt. →<br />

bisserig<br />

beeslik → beestlik<br />

Beest, Bees n. (Beeste, Beester) 1. Kuh, Rindvieh. de Beeste in’t<br />

Huus haalen (die Kühe holen). De Beeste dräägt ‘n Statt so hooge<br />

(Anzeichen für Regen). En Piärd, ne Ossen un ne Buur bünt dree<br />

Beester (St, → Buur, Reckel). 2. Biest; gemeine, grobe, schmutzige<br />

Person. Wat’n Beest van’n Käärl! → Biest, Kohveh.<br />

Zs.: Koh-, Leege-, Löggen-, Melk-, Wäide-<br />

Beestemelk → Biestmelk<br />

Beestenstall, Beesterstall m. Kuhstall<br />

Beesterhüüsken Schuppen für Jungvieh<br />

Beesterij f. dreckige Angelegenheit, Schweinerei. Wat ne<br />

Beesterij!<br />

Beesterstall → Beestenstall<br />

bees(t)lik 1. groß, wüst. ‘n beeslik Dingen. 2. schmutzig,<br />

dreckig; grob, unanständig. ‘n beesliken Käärl. 3. frech,<br />

unverschämt. Wat was denne beestlik! 4. viel, sehr. Et häff<br />

beestlik räängt. Et is beestlik heet. → koh-achtig, schmeerig<br />

Beestmelk → Biestmelk<br />

beet (Ot, Bor, Hei, Bo) „pleite“. Ik ben beet (Ich habe nichts<br />

mehr). → boss<br />

Beete f. (Beeten) Rübe, rote Beete.<br />

Zs.: roode<br />

befallen befallen. He is met Krankhäid befollen (behaftet).<br />

befinden, -finnen begutachten, merken. Dat sass sehn un befinden,<br />

dat dat so kümp (Das wird so kommen). → un<strong>der</strong>finden<br />

beföhlen befühlen; befummeln. Kohveh beföhlen (Kühe durch Befühlen<br />

schätzen, taxieren). Pack män an, dat Peerd lött sik gudd beföhlen<br />

(Das Pferd ist gutmütig). → taxeern<br />

beföhrn, -führn befahren. Den Wegg wödd stark beföhrt.<br />

befrääten, -fretten, sik sich gegenseitig das Futter wegfressen<br />

(z.B. Kühe, Schweine). De Kohne in’n Stall wann’ missgööstig un<br />

befratten sik. Ne Buur kaas nich an<strong>der</strong>s kriegen, as wenn em<br />

befretts (großzügig bei Tisch, nicht beim Bezahlen).<br />

befraogen befragen, erkundigen. He häff de sik a’ nao befroggt.<br />

befreesen (Sü, Bor, Rae) anfrieren, befrieren. De Schiewen<br />

befreesen in’n Winter. De Erpel bünt up’t Land befroorne. Dat<br />

Waater is befroorne (mit dünner Eisschicht bedeckt). De Grund is<br />

befroorne (oberflächlicher Frost). Et is befroorne van Nacht<br />

(leicht angefroren). → riepen<br />

befrijen befreien<br />

befrönden befreunden. He is met em befröndt.<br />

befuchten, -föchten befeuchten, naß machen<br />

befuin beschimpfen (mit dem Ausruf „pfui!“); beschämen<br />

befummeln betasten<br />

befüüsten 1. etw. oft in die Hand nehmen u. dadurch beschmutzen. →<br />

afgriepen. 2. mit <strong>der</strong> Faust draufhauen<br />

begaapen 1. begaffen, erstaunt (mit offenem Mund) von oben bis<br />

unten angaffen. 2. begreifen, fassen; schaffen. He kann’t nich

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