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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Iemshuus, -hüüwe, -kappe → Iemenhuus, -hüüwe, -kappe<br />

Iepe, Iepen- ‘Haumesser’ → Hiepe, Hiepen-<br />

ierst-, ierst(e) → eerst-, eerst(e)<br />

Ies n. Eis. So’n Linnenhemd is äs Ies up de Rügge (so kühl). up’t<br />

Ies locken (aufs Glatteis locken). * Nu is ‘t Ies ebrocken („das<br />

Eis gebrochen”, man kommt sich näher). * Alls wa’, abber nich met<br />

de Koh (met de Ssegge) up’t Ies! (heftige Ablehnung). * Noch is de<br />

Koh nich van’t Ies (Es ist noch nicht geschafft, → Schledden 1). *<br />

Up old Ies daor fröss’t gau (von alten Feindschaften). Kold is’t,<br />

wenn de Buur Ies schitt un em de Buxe an de Hande tofröss<br />

(Erwi<strong>der</strong>ung auf: Wat is’t kold!). → basten, dampen, freesen,<br />

knappen, Schledden 1.<br />

Zs.: Buller-, Dou-, Driew-, Gladd-, Grund-, Holl-, Papp-, Rock-,<br />

Schrock-, Wind-<br />

Ies-appel m. Apfelsorte, Dauerapfel (rot-grün)<br />

Iesbahn(e) f. Eis-, Schlitterbahn (paarig angelegt auf dem Eis).<br />

In’n Winter meeken wi us lange Iesbahnen. Dat was eene Iesbahn<br />

(glatte Straße). → Rutsk-, Schlierbahne<br />

Iesball m. Eisball<br />

Iesbeene (Pl.) kalte Füße<br />

Iesbloome f. Eisblume. Et bünt Iesbloomen vöör de Glaase.<br />

Iesboste, -böste f. 1. Riß in <strong>der</strong> Eisdecke. 2. Riß durch Frost<br />

(z.B. in Holzstämmen, im Bau). Iesbosten giff’t bi Eeken, de Brää<br />

fallt bi’t Saagen uutnan<strong>der</strong>.<br />

iesbösterig, -bostig, -böstig eisrissig, brüchig, längsrissig<br />

(bes. von Holz, Bäumen)<br />

Iesbunker m. „Eisbunker”, z.B. bes. kaltes Zimmer<br />

Iesdääke, -decke f. Eisdecke (auf dem Wasser)<br />

Ies(e)dopp m. <strong>Kreis</strong>el, Spielzeug für Jungen. → Ieskloot<br />

Iesegrimm m. mürrische Person, Nörgler. Wat ne Iesegrimm!<br />

Iesel n. Glatteis. → Giesel<br />

ieselik eisig kalt<br />

ieseln eiseln, glatt werden (von Eis). Et is an’t Ieseln (Es gibt<br />

Glatteis).<br />

Zs.: gladd-<br />

iesen (Vr, St, Sü, Ge, Ra, Bo) Eis hacken<br />

Iesen, Iesen- → Ieser, Ieser-<br />

Iesenbahn(e) f. Eisenbahn. De Jungs keeken nao de elektriske<br />

Iesenbahn.<br />

Iesenbahnfahrt, -faort f. Eisenbahnfahrt. He konn de<br />

Iesenbahnfahrt nich betahlen.<br />

Iesenwelle f. Eisenwelle<br />

Ieser, Iesen n. (Iesers; Ieserken) 1. Eisen. * Dat kaas bi’t olle<br />

Ieser schmieten (zum Schrott, → Old-ieser, old). * No is’t Ieser<br />

warm, no moss’t ook schmedden. * He häff twee Iesers in’t Föör<br />

(zwei Möglichkeiten). * Alles wall, maor met de Hande kaas kinn<br />

Ieser brääken (etw. Unmögliches, Bo). Iesen in de Eerde<br />

(schädliche Beimengung von Eisen im Ton). → Ploddengeräi, Vreden.<br />

2. Hufeisen, Huf. Dat Peerd häff ‘n Iesen verloorn. dat Ieser<br />

dr’un<strong>der</strong>hen trecken (Schlachtpferden od. alten Pferden wurden die<br />

Hufeisen abgezogen). * Se häbbt em de Iesers all dr’un<strong>der</strong>hen<br />

trocken (Er ist sterbenskrank, hat die Sterbesakramente erhalten).<br />

→ ümleggen. 3. Bügeleisen. Mester, wann du un ik kinn Iesen hä’s,<br />

dann soog’t schlecht uut (vom Bügeleisen des Schnei<strong>der</strong>s, mit dem<br />

man Fehler vertuschen kann).

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