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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Wintergaste f. Wintergerste<br />

wintergraawen, -ben für den Winter umgraben, winterfertig<br />

umgraben. In’n Harws doo wi den Gaorden wintergraawen.<br />

Winterhaor n. Winterfell, Winterhaar. Wenn de eersten warmen Daage<br />

kweemen, dann schmeeten de Peerde de langen Winterhaore af.<br />

Winter-ieser, -n n. 1. Winterhufeisen mit Stollen. 2. Stollen für<br />

Hufeisen als Gleitschutz im Winter. → Schruuwstollen<br />

Winterkaamer f. Winterstube (geheiztes Zimmer für die älteren<br />

Leute, von November bis März). → Ächterkaamer, warm<br />

Winterkaorn, -kurn n. Wintergetreide (im Herbst gesät, es<br />

überwintert)<br />

Winterkloot m. Birnensorte (hart, spät)<br />

Winterkräie f. 1. Nebelkrähe (heute sehr selten). → Newwelkräie.<br />

2. Schüler <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Winterschule (scherzh.). →<br />

Winterschööler<br />

Winterloof n. Laub, das im Winter auf den Bäumen bleibt;<br />

abgestorbene Blätter an Bäumen u. Sträuchern im Winter<br />

Winterloower, -ber m. Baum od. Strauch, dessen Laub erst nach dem<br />

Winter abfällt<br />

winterlööwig, -big im Winter belaubt. winterlööwige Eeken<br />

(Eichensorte, die im Winter das Laub nicht abwirft)<br />

Wintermantel m. Wintermantel. Den Wintermantel moch’m an Oostern<br />

of stillen Frijdagg uut-trecken, un wenn’t noch so kold was.<br />

wintern winterlich werden. Et beginnt te wintern (Beginn <strong>der</strong><br />

Frostperiode).<br />

Winterpeer(e) f. Birnensorte (hart, mit harter Schale, sehr spät)<br />

Winter-roggen m., -rogge f. Winterrogen<br />

Wintersaod n. Wintersaat. → uutfreesen<br />

Winterschlaop m. Winterschlaf<br />

Winterschoole f. landwirtschaftliche Winterschule, Berufsschule<br />

(nur für Jungen, von Oktober bis März, war im Ggs. zur<br />

Abendschule, → Aobendschoole, nicht am gleichen Ort, son<strong>der</strong>n z.B.<br />

in Velen, Brünen u. Billerbeck). → Brünen<br />

Winterschööler m. Schüler <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Winterschule. →<br />

Winterkräie<br />

Winterstommen, -stowwen m. Winterstube. → Winterkaamer<br />

Wintersünne f. Wintersonne<br />

Wintertied f. Winterszeit<br />

Wintertöns m. Namensfest des Hl. Antonius Abt (17. Januar). Bes<br />

Wintertöns gaff’t Spinnwääken (Urlaub <strong>der</strong> Mägde). → kollen Töns<br />

Winterwark, -werk n. Winterarbeit. Dat kläine Geräi maaken was<br />

Winterwark föör de Schmedde (kleine Geräte auf Vorrat<br />

herzustellen)<br />

Winterweer, -wäär n. Winterwetter (Schnee u. Kälte)<br />

Wipp n. (Wipps; Wippken) Wiesel, bes. in <strong>der</strong> Wendg. flink as ‘n<br />

Wipp (sehr flink). → Frettken, Harmken.<br />

Zs.: Springe-<br />

Wipp- auch: Wüpp-<br />

Wippe, Wüppe f. (Wippen; Wippken) 1. Wippe, Kin<strong>der</strong>wippe; Schaukel.<br />

2. Pedal am Spinnrad. → Trää, Trappbredd. 3. in <strong>der</strong> Wendg. up de<br />

Wippe (auf <strong>der</strong> Kippe, am äußersten Rand). He steht up de Wippe<br />

(ist fast bankrott, hat fast nichts mehr). → Kippe 1.<br />

Zs.: Holt-, Pütt(en)-, Spatzen-, Waagen-<br />

wippen, wüppen wippen, wackeln, vibrieren; auf- u. abbewegen. Ne<br />

Kaore mott wippen (muß fe<strong>der</strong>n, im Gleichgewicht sein, → spöllen).<br />

Den Boom wodde eerst an’n dünnen Ende wüppt un dat Ächterstell

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