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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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eutelartiger Gegenstand, z.B. Hoden. Bi’t Tuusken van Ossens<br />

kriss noch ‘n Büül ümsüss debi (Wortspiel).<br />

Zs.: Bäädel-, Baller-, Blaose-, Braasken-, Brood-, Brust-, Buller-<br />

, Driete-, Dröppen-, Dröpsen-, Ende-, Fiske-, Föhl-, Frääte-,<br />

Frij(e)-, Geld-, Häbbel-, Inkoops-, Kamillen-, Klaage-, Klabaster-<br />

, Klammer-, Klingel-, Klocken-, Knicke-, Knicker-, Knooie-,<br />

Kungel-, Leege-, Linnen-, Lögge-, Lööter-, Lou-, Mähl-,<br />

Manschester-, Mussel-, Nörgel-, Pingel-, Prääke-, Praote-,<br />

Pröttel-, Puche-, Quaater-, Raose-, Rott-, Schinken-, Schlacker-,<br />

Schmeer-, Schnotter-, Splenter-, Steen-ollies-, Stinke-, Stönne-,<br />

Tabaks-, Targe-, Trampel-, Treck(e)-, Tüntel-, Weer-, Wind-,<br />

Woste-<br />

Büül-ääwert m. (Wes, Vr) Tölpel, Faulenzer<br />

Buule f. (Wes, Vr) große Menge. ne heele Buule. ne heele Buule<br />

Masse. ne ganze Menge Buule (sehr viele, große Menge, Haufen). Wi<br />

mött’t de Kuhle todecken, süss früss us de heele Buule kaputt<br />

(z.B. Haufen Runkeln). → Masse 2, Stange<br />

Buulekäärl, -kerl m. Gespenst, Buhmann. In’n Suupkolk, daor sitt<br />

‘n Buulekäärl in, daor dröff ih nich bi kommen. → Buddekäärl,<br />

Bullemann<br />

büülen (Wes, Vr, St, Ra, Bo) 1. beuteln, sieben, Mehl reinigen.<br />

gebüült Mähl (Feinmehl, → Büülmähl). 2. ausbeuteln (z.B. von<br />

Stoff, Le<strong>der</strong>), aus <strong>der</strong> Form gehen, bes. in Wendungen wie Dat geht<br />

up Büülen of Basten (aufs Ganze, „auf Biegen u. Brechen“). Dat<br />

kann büülen of basten (Koste es, was es wolle). 3. sik büülen<br />

(schwellen, sich blähen)<br />

Büülkaste(n) m. „Beutelkasten“ in <strong>der</strong> Mühle zum Sieben des Mehls.<br />

→ Büülmölle<br />

Büülkesbacker, -bäcker m. Lohnbäcker (erhält die Portionen Mehl<br />

beutelweise von den Kunden u. backt davon Brot od. verarbeitet<br />

mitgebrachte Erstlingsmilch im Weißbrotteig, → Biestemelk)<br />

Büülkesbrood n. im Beutel gekochte Wurst aus Blut mit<br />

Roggenschrot. → Büülwoste, Möppken-, Wostebrood<br />

Büülkeswoste → Büülwoste<br />

Büülmähl n. Feinmehl, Staubmehl, sehr fein gesiebtes (gebeuteltes)<br />

Mehl (für Weißbrot; mit Alaun u. Wasser vermengt auch als<br />

Tapetenkleister verwendet). → Dampmähl<br />

Büülmölle f. Beutelkasten in <strong>der</strong> Mühle zum Reinigen, Sieben des<br />

feinen Weizenmehls<br />

Büülsand m. Mahlsand, feiner Sand. → Kruul-, Mahl-, Möllsand<br />

Büülschnie<strong>der</strong> m. 1. schlecht arbeiten<strong>der</strong> Schnei<strong>der</strong> (<strong>der</strong> nicht viel<br />

Ahnung vom Nähen hat). → Flickschnie<strong>der</strong>. 2. ungezogener,<br />

ungeratener Junge. 3. Angeber<br />

Büülwost(e), Büülkeswost(e) f. „Beutelwurst“ (Wurst aus<br />

Roggenmehl, Blut, Lunge, in einem Beutel, wurde im Wasserkessel<br />

gekocht). In Büülwoste bünt kiene Fierdaage (Sunndage, Oogen) in<br />

(enthält kaum Speckwürfel). → Blood-, Kock-, Roodwoste, inbüülen<br />

1, Speck, trecken.<br />

Zs.: griese, helle, roode<br />

Buur m. (Buurn, Büürken) Bauer, Hofbesitzer. Kispelts Buur (Bauer<br />

Kisfeld). ne grooten (dicken) Buur (reicher Bauer). ne kläinen<br />

Buur (´n Büürken) (kleiner Bauer, mit geringerem Hofbesitz). Ne<br />

dröögen Buur steht gäwwer weer up as ne versoppenen (Ein zu<br />

trockener Sommer schadet weniger als ein verregneter; auch von<br />

hohem, trockenem bzw. niedrigem, nassen Land). Se häbbt ‘n jungen<br />

Buur kreggen (den ersten Sohn, → Sönn). Ne Buur is verwenn<strong>der</strong> met

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