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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Räbbel m. 1. Flachsbreche. → Braake 1. 2. Mund. He kann ‘n Räbbel<br />

nich hollen. He häff ‘n Räbbel loss (loses Mundwerk). Wat ‘n<br />

Räbbelken (klatschsüchtige Person). → Bäbbel, Häbbel, Räppel 2<br />

Räbbeldööse, -doose f. (Ot, Vr, St, Sü We, Bor) wer viel u.<br />

schnell redet<br />

Räbbelgatt (Ot, Vr, St); Räppelgatt (Ge) n. geschwätziges Kind,<br />

Mädchen<br />

Räbbelkaore f. (Ot, Vr, St, Sü, Bor) geschwätzige Frau<br />

Räbbelkunte (Ot, Vr, St, Bor, Rh); Räppelkunte (Ge) f.<br />

geschwätzige Frau<br />

rabbeln, räbbeln 1. zupfen. 2. schnell sprechen, in einer Tour<br />

reden. → raddeln<br />

Räbbelschüüte f. geschwätzige Frau<br />

Räbbeltaske, -tasse f. geschwätzige Frau<br />

rabiaat unverschämt, frech<br />

rabotten → rafottken<br />

rabraaken loslegen; wüst arbeiten.<br />

Zs.: loss-<br />

Rabunkel n. (Rabunkels) Geschwür, z.B. „Gerstenkorn” am Auge. →<br />

Karbunkel<br />

Rachen m. (Rachens) Rachen. em dat Geld in’n Rachen (Hals)<br />

schmieten (ihn z.B. für unnötige Arbeit bezahlen)<br />

rachmeesen (Rae) sammeln (bes. verdorrtes Holz)<br />

Racker → Rackert<br />

rackern schnell u. schwer arbeiten<br />

Racker(t) m. zähe od. ungestüme Person, Bösewicht, Draufgänger,<br />

Rowdy. ‘n taoen Rackert (wer sich abmüht, zuviel arbeitet, z.B.<br />

bei Akkordarbeit)<br />

Radau m. Lärm, Radau, Krawall<br />

Radaumääker, -maaker m. wer Krach macht, Unruhestifter<br />

Radd n. (Raa, Raade; Räddken) 1. Rad (z.B. vom Wagen, Spinnrad).<br />

met’n Räddken määten (z.B. Meßrad des Schmiedes zum Ausmessen des<br />

Flacheisens für Reifen). * Em is ‘n gudd Radd an’n Waagen loopen<br />

(Er hat Glück gehabt). * Em is ‘n gudd Radd van’n Waagen loopen<br />

(Er hat einen guten Mitarbeiter verloren). * De löpp ook noch maol<br />

‘n Radd an’n Waagen (wer meint, auf niemanden Rücksicht nehmen zu<br />

müssen, sich alles leisten zu können). ‘n Radd up’n Palmstock<br />

(best. Gebäck, → Palmradd). De häff ‘n Räddken in de Träöte<br />

(„Zäpfchen-R”). → Bollerwaagen, döggen, fiewte, Footvolk, Gemen,<br />

Hubbel, kraaken, Lüns, Weel. 2. Fahrrad. He sitt up’t Radd as ne<br />

Aape up’n Päcksken Tebak (ungeschickt). → Fietse.<br />

Zs.: Ächter-, Bollerwaagen-, Döwwel-, Dräi-, Glücks-, Gummi-,<br />

Kamm-, Kaoren-, Klinken-, Knapp-, Kooken-, Luft-, Määt-, Melk-,<br />

Möllen-, Palm-, Ploog-, Schuss-, Schuuwkaoren-, Schwung-, Speeken-<br />

, Spinn-, Staol-, Stern-, Stüür-, Stuuten-, Twee-, Vöör-, Waagen-,<br />

Weel-<br />

Radd-asse f. Radachse<br />

Raddbremse f. Radbremse<br />

Räddel m. (Räddels; Räddelken) (Ot, Vr, Ge, We, Hei) <strong>der</strong> feste<br />

Rand des ungepflügten Landes, auf dem das kleine Pflugrad lief. →<br />

Rewwel, Höwwel<br />

raddelig (Vr) struppig (z.B. vom Fell des Hundes). Wat soog de<br />

raddelig uut.<br />

raddeln, räddeln reden, schwatzen, schnell sprechen. → rabbeln<br />

Raddeltaddel m. (Bor, Hei) Plun<strong>der</strong>, wertloses Zeug. → Pröttel

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