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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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schluuken, schlucken (schluckt, schlück; schlock, schlocken;<br />

schlocken) schlucken. → afbieten, Greepe, Stallfaskel, Stell m.,<br />

Stellpott<br />

Schluuk-up; Schluck-up (Bo) m. Schluckauf. → Hick, Schlick 2,<br />

Schnück<br />

schluurig 1. feucht, naßkalt; neblig. schluurig Weer (feuchtnebliges<br />

od. unbeständiges Wetter). schluurigen Wind (scharfer,<br />

unangenehmer Wind). ne schluurigen Winter (feuchter od.<br />

verregneter Winter, ohne Frost). → schlock. 2. unordentlich,<br />

dreckig<br />

Schluuse 1 f. (Schluusen) Schleuse<br />

Schluuse 2 f. (Schluusen) (St, Sü) verbackener Glasurtropfen,<br />

Glasurkruste, dicker Glasurbelag (an den Gewölben, Dämmen u.<br />

Feuerkanälen des Töpferofens, wird abgeschlagen, damit nichts auf<br />

die Ware tropft)<br />

Schluusenkopp m. (Rae) Kaulquappe. → Dick-, Kuusenkopp<br />

schluuten (schlütt; schlott, schlotten; schlotten) schließen. Dat<br />

Kind häff ‘n Kopp noch nich schlotten. De schlütt van sik up<br />

an<strong>der</strong>e. → Butt, Koliek, tomaaken.<br />

Zs.: wegg-<br />

Schluutlaoge f. 1. die letzte Schicht beim Packen von Heugarben,<br />

Strohbündeln auf dem Erntewagen (Zuerst wurde Heu od. Stroh auf<br />

die Leitern rechts u. links gepackt u. dann lagenweise in die<br />

Mitte). Wi bünt hooge genoog, lao we män de Schluutlaoge packen. →<br />

Packlaoge, Wessboom. 2. letzte Schicht beim Mauern, abschließende<br />

Lage<br />

Schluutstollen m. Gleitschutz für die Hufeisen (bei Glatteis,<br />

Schnee im Winter). → Stääkstollen<br />

Schmaak m. Geschmack. → Geschmack, Schmack.<br />

Zs.: Bi-, Grund-, Sied-, Vöör-<br />

schmaakelik, schmackelik schmackhaft, appetitlich, lecker;<br />

geschmackvoll; gefällig, handlich. He häff em dat schmaakelik<br />

bibracht („Er hat ihm das schmackhaft gemacht”). He kann so fein<br />

schmaakelig küürn (schmeichelnd reden). en schmaakelik Dingen<br />

(gefällig, hübsch). → praoten, schmee, sööte<br />

schmaaken (schmeck; schmeek, schmeeken; schmaakt) schmecken. Bi<br />

an<strong>der</strong>e Löö schmeckt’t immer bääter. * Wat ih wied haalt, schmeckt<br />

am besten (etw. Fremdes, an<strong>der</strong>es). Dat schmeck mij neet! (Das<br />

gefällt mir nicht, Bo). Bo schmeck uh dat Päppken? (Wie findet ihr<br />

das; beim Kartenspiel, Bo). → Arm, Ende, häörn 1, Pappendeckel,<br />

Ribbe<br />

Schmäär, Schmäär-, schmäärig, schmäärn → Schmeer, Schmeer-,<br />

schmeerig, schmeern<br />

Schmacht, Schmach m. Hunger; Appetit, Heißhunger. Daor häbb wi<br />

Schmacht vöör (up). He häff Schmacht, as wenn he veertien Daage<br />

nix mähr hat häff. Ik kunn de Bööme hoogegaon föör Schmacht (Bo).<br />

He konn vöör Schmacht nich uut de Oogen kieken. He häff Schmacht<br />

bes un<strong>der</strong> de Arme (hat großen Hunger). He konn’t met Schmach up<br />

(mit einem Bissen, gierig). Se wochten met Schmacht up dat Geld<br />

(sehnsüchtig). → Hunger, reern, Schwienebraoden, Wulf.<br />

Zs.: Lungen-<br />

Schmacht- auch: Schmach-<br />

Schmachtedagg m. Fast- u. Abstinenztag. → Fastedagg<br />

schmachten 1. hungern, fasten. Se schmacht, üm dat se afnemmen<br />

will. Ne Magister, de kann wa’ an’t Schmachten kommen (Lehrer

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