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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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lecken 1. bläcken (Ra, Hei, Rae, Rh, Bo) 1. bellen. He ligg daor<br />

te blecken as ‘n Kettenhund. * Bleckende Hunde biet’t nich. * Ne<br />

Hund, de hart bleckt, den bitt nich (Bo). Daor bleckt kinn Katt of<br />

Hund nao (merkt keiner). 2. schimpfen, ausschimpfen, kommandieren.<br />

He häff wat te blecken kreggen (wurde ausgeschimpft). Dat Blecken<br />

kann ik alleenig no wall naokommen (bei <strong>der</strong> Überlegung, einen Hund<br />

anzuschaffen, Wortspiel mit Bedeutung 1 u. 2). De Olle woll keenen<br />

Rüür in Huus häbben, de konn’t Blecken wall alleene. He<br />

kommandeert den Hund un bläckt selws (überheblicher Mensch, <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en etw. aufbürden will, wofür er sich zu schade ist, Bo). 3.<br />

(bellend) husten. → becken, bölken, Kettenhund, Reegel<br />

blecken 2 (Ot) blinken<br />

blecken ‘aus Blech’ → blicken<br />

Blecker m. (Ot, Ge, Rae) Schäleisen für Eichenrinde (zur<br />

Lohgewinnung). → Lohmess, Schällbäitel<br />

Bleckerij. Bläckerij (Ra, Hei, Rae, Rh, Bo) f. Zank; Geschimpfe<br />

Blecker(t). Bläcker(t) (Ra, Hei, Rae, Rh, Bo) m. schimpfende<br />

Person. Dat is ne grooten Bleckert. → Beckert<br />

Bleckfenne f. (Wes, Ot, Vr) schimpfende, keifende Frau<br />

Bleckhaamer m. schimpfende Person (bes. Mann)<br />

Bleck-kunte f. schimpfende Person<br />

Bleckminna f. schimpfende Frau<br />

Bleckpanne f. (Vr, St, Sü, Ge) schimpfende Frau<br />

Blecktöite f. schimpfende Frau<br />

Bleckwiew n. schimpfende Frau<br />

bleek blass, bleich. De Sünne schinnt so bleek (fahl, → blaakig).<br />

De wuss daor wall so bleek wat van (hatte eine blasse Ahnung<br />

davon).<br />

Zs.: dood-<br />

Bleekboom m. Schlagbaum am Tor, das zur Bleiche führt (wurde auch<br />

zum Ablegen <strong>der</strong> Wäsche benutzt). Wann de Froulöö an’t Wöskespöölen<br />

wann’, dann satten immer wecke up’n Bleekboom.<br />

Bleekdudd(en) m. Holzschuh od. Löffel zum Besprengen <strong>der</strong> Wäsche<br />

auf <strong>der</strong> Bleiche. → Bleek-klumpen<br />

Bleeke f. (Bleeken) Bleiche, Wiese (nahe dem Haus), auf die die<br />

Wäsche od. das Leinen zum Bleichen gelegt wurde.<br />

Zs.: Linnen-<br />

bleeken bleichen; Wäsche od. Leinen bleichen (Die Wäschestücke<br />

wurden auf <strong>der</strong> Wiese ausgebreitet u. mit Wasser gründlich<br />

besprengt. Bevor sie von <strong>der</strong> Sonne getrocknet waren, wurde <strong>der</strong><br />

Vorgang wie<strong>der</strong>holt, oft tagelang). → flööten<br />

Bleeker m. halbgarer Backstein (beim Feldbrand)<br />

Bleekgraawen, -ben m. Wassergraben auf <strong>der</strong> Bleiche (wurde gestaut,<br />

damit genug Wasser vorhanden war)<br />

Bleekhütte f. Bleichhütte, Wächterhütte an <strong>der</strong> Bleiche (Um<br />

Wäschediebstahl zu verhin<strong>der</strong>n, wurde dort Tag u. Nacht Wache<br />

gehalten.)<br />

Bleekhuus n. Bleichhütte. → Bleekhütte<br />

Bleek-klumpe(n), -klump m. beschädigter Holzschuh mit langem Haken<br />

daran zum Wasserschöpfen u. Besprengen <strong>der</strong> Wäsche auf <strong>der</strong> Bleiche.<br />

→ Flööte 2, Geete-, Rapp-, Scheppklumpen, Göite<br />

Bleek-kolk m. Teich an <strong>der</strong> Bleiche<br />

Bleek-kuhle f. Teich an <strong>der</strong> Bleiche<br />

Bleeklääpel, -leppel m. langer Holzlöffel zum Besprengen <strong>der</strong><br />

Wäsche auf <strong>der</strong> Bleiche. → Bleek-klumpen

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