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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Lettnie → Littenij<br />

Levantiener (Pl.) Händlervolk, Betrüger<br />

Lewieten (Pl.) „Leviten”, in <strong>der</strong> Wendg. de Lewieten lääsen<br />

(blaosen) (zurechtweisen, kritisieren, ausschimpfen, abrechnen<br />

mit). Ik sall em de Lewieten noch lääsen! → Epistel<br />

Lewwerdagg m. Liefertermin (Tag, an dem die Bauern Vieh an die<br />

Genossenschaft lieferten). Saoterdagg was Lewwerdagg an de Bahn in<br />

Vreene.<br />

Lewwerik → Leewing<br />

lewwern liefern<br />

liärn → leern<br />

Libbett → Liesbett<br />

Lichaam; Lichnaam (Vr, St, Sü, Rh). Lichnam (Bor). Lichnaom (Ra)<br />

m. Leichnam; Körper. Wi könnt doch nich ‘n ganzen Dagg met’t läöge<br />

Lichaam staon (mit leerem Magen).<br />

licht- auch: lich-<br />

Lichte f. (Lichten) Trageband, Tragegurt, Träger (z.B.<br />

Hosenträger, Schürzenband). ne Vöör-rock (en Vöördook) aone<br />

Lichten. de Lichte van’n Säischääpel. de Lichte van de Kaore (Um<br />

schwere Lasten auf einer Schubkarre leichter zu transportieren,<br />

wurde ein Gurt um den Nacken gelegt, die Trageenden wurden um die<br />

Holme, das Gewicht so auf Schulter u. Nacken verlegt). → Schlippe.<br />

Zs.: Äiden-, Buxen-, Kohwaagens-, Krüüs-, Kruuwaagens-,<br />

Schuuwkaoren-<br />

licht(e) leicht; von geringem Gewicht; mühelos. ne lichte Äide<br />

(leichte Egge mit kurzen Zinken für Unkraut). lichte Waagens<br />

(Leichtbauweise, z.B. dünne Speichen). Dat lichte Holt wödd ook<br />

wall in’n Sommer houen (leichteres Brennholz). Den lichten Häcksel<br />

floog wegg. Moss dat nich te licht nemmen! He is nich van dat<br />

lichte Sort (unangenehme Person). Se is licht up de Beene (flink).<br />

Den Fläägel namm sik licht up (Dreschflegel fe<strong>der</strong>te leichter auf<br />

befestigter Tenne). He häff ne lichten Schlaop. Nao ‘n paar<br />

Schnäpskes wodden se lichter in’n Mund (gesprächiger). ne lichte<br />

Arbäid. Vulle Hande maakt licht Wark. → Pannekooken; Schul<strong>der</strong>.<br />

Zs.: hoppe-, kin<strong>der</strong>-, puppen-<br />

Licht(e)küssen n. Tragekissen, gepolsterter Trageriemen für<br />

Einspännerpferd (zwei Kissen zu beiden Seiten des Zugtiers auf dem<br />

Hauptriemen des Pferdegeschirrs; ein an diesem Hauptriemen<br />

befestigter breiter Le<strong>der</strong>riemen hält in beidseitigen Schlaufen die<br />

Holme des Wagens u. dient zum Ausbalancieren <strong>der</strong> Last, bes. bei<br />

zweirädrigen Karren). Wenn dat Lichteküssen van de Kaoren nich<br />

gudd was, kreegen de Peerde wall äs ‘n Rüggen kaputt. →<br />

Dräägering, Drachtreemen<br />

lichten anheben, leicht von <strong>der</strong> Unterlage in die Höhe heben,<br />

lichten. de Äide lichten (die Egge anheben, um die Zinken zu<br />

reinigen). Bi’t Schlichten mutt ih flietig lichten. De Koh licht<br />

sik a’ (richtet sich auf). → riemen<br />

lichtfäär(d)ig, -feer(d)ig 1. handlich, leicht; behende. Dat Wark<br />

geht lichtfäärdig (leicht von <strong>der</strong> Hand). 2. leichtfertig,<br />

leichtsinnig; verwegen. He was lichtfäärdig an’t Wark (nachlässig,<br />

gleichgültig). ne lichtfäärigen Käärl. → liekfäärdig<br />

lichtglööwig, -big leichtgläubig<br />

Lichthaaken, -haok(en) m. Haken zum Anheben <strong>der</strong> Eggen, um sie zu<br />

reinigen. → lichten<br />

lichthen leichthin<br />

Lichtigkäit f. Leichtigkeit

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