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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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nattig feucht<br />

Nattigkäit f. 1. Feuchtigkeit, Regen, Nebel, Nässe. Nattigkäit un<br />

Kölde. 2. Getränk. → Natt<br />

nattkold naßkalt. → föötekold, koldnatt<br />

Natt of Drööge Essen und Trinken<br />

Nattsack m. (St, Sü, Ge, Hei, Rae, Rh, Bo) Trinker. → Natthals<br />

nattstötten, -stotten besprengen, mit Wasser begießen. Wenn’t nich<br />

räägnte, deen we de Speeken nattstötten (damit die Lohe<br />

herausging, → entlohen).<br />

Nattwark, -werk n. (St, Sü, Ge, Hei, Rae) Gemüsesuppe (Erbsen,<br />

Bohnensuppe), dünne Suppe<br />

Natuur f. Natur. He häff ne gudde Natur. Daor sitt ne gudde Natuur<br />

in (guter Kern, gutmütig). → Schelm<br />

natuurdröögt luftgetrocknet. natuurdröögt Holt. natuurdröögte<br />

Mettwost<br />

natüürlik natürlich, ungekünstelt; selbstverständlich<br />

natuur-räin naturrein. natuur-räinen Honnig<br />

Natuursteen m. Naturstein. → Bruchsteen<br />

Natz 1. PN Bernhard. → Bernd. 2. PN Ignatz<br />

nawweln, nabbeln nagen; sabbeln; mit den Lippen an einem<br />

Gegenstand spielen (z.B. vom Pferd, Rind). → knäbbeln<br />

ne ‘ein’ → eene<br />

ne ‘nein’ → nee<br />

nebben, Nebben-, nebben- → nääben, Nääben-, nääben<br />

necken necken. Wat sik neckt, dat leewt sik. → näppken, schännen<br />

nedden; nenn (Sü, Hei, Rae) unten, unterhalb. He is nedden uut<br />

gaon.<br />

Neddendöör-, Neddendöör(e) → Nenndöör-, Nenndööre<br />

nee, nä, ne nein. Nee, nee, dat doo ik nich! Will ih säggen van<br />

nee? (Das wollt ihr doch wohl nicht bestreiten). He kann nich<br />

„Nee” säggen (gutmütig; ohne Durchsetzungsvermögen, → Schloffen<br />

1). → jao<br />

Neegergeld n. (Vr, Bo) Stück Lakritz (rund, flach). → Drops 1,<br />

Münte 2<br />

Neegerkopp m. Kessel am offenen Herdfeuer, meist aus Kupfer, in<br />

dem Wasser zum Kochen gebracht wird (scherzh.). → schwatten Jan-<br />

Geerd<br />

neerlaoten (Rh, Bo) vormelken. De Koh neerlaoten (die erste Milch<br />

abmelken). Denne häbbt se neerlaoten (beim Kartenspiel:<br />

ausgeplün<strong>der</strong>t, mußte zahlen). → daalelaoten, vöörmelken<br />

neet (Bor, Rae, Rh, Bo) nicht. Dat kann ik neet verstaon. Dat<br />

dörfs neet doon! → nich<br />

neggen; nenn (Wes). neng (St) neun. Üm neggen Ühr gong’t nao<br />

Bedde. Vöör’n neggenten Dagg Wöske uphangen, dat hä’en de olle Löö<br />

nich gäärne (Das Wochenbett dauerte neun Tage; eher sollte die<br />

Mutter nicht arbeiten). Kaniene häbbt met neggen Daage de Oogen<br />

loss; ik häbb se met dattig eerst loss ekreggen (späte Einsicht).<br />

→ Pääte<br />

Neggen-, neggen- auch: Neng-, Nenn-; neng-, nenn-<br />

Neggen-Kühlkes-knickern (Wes, Vr, St, Hei, Rae, Rh) Knickerspiel<br />

mit neun Löchern (jeweils drei in senkrechter u. waagerechter<br />

Linie; <strong>der</strong> Treffer im mittleren Loch war <strong>der</strong> Gewinn, → Pott)<br />

neggenmaol-klook „neunmalklug”<br />

Neggen-ooge n. Neunauge<br />

neggenßig, nengßig; neggentig (St). nennßig (Wes) neunzig. Dat is<br />

in de nengßiger Jaore upkommen (um 1890). → Määrtenbiese

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