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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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(Er hat das Leben nicht ertragen, hat sich das Leben genommen, →<br />

Uutwegg). * Dat bregg de Tied met sik (Dat lährt de Tied) („Kommt<br />

Zeit, kommt Rat”). * Gudd Wark will Tied häbben („Gut Ding will<br />

Weile haben”). De Deern häff ähre Tied üm (z.B. ihre Lehre,<br />

Pflichtzeit). De Koh häff ähre Tied üm (hat das Ende <strong>der</strong> Tragzeit<br />

erreicht). De Sogge häff ähre Tied (bekommt Ferkel). Se häff ähre<br />

Tied (Wenn de Tied dann is) („Regel” <strong>der</strong> Frau, → Spill). He is uut<br />

de Tied gaon (kommen) (Er ist gestorben, → röökloss). Wenn de Tied<br />

de is, dann muss de wenn’ (vom Sterben, → Häärgott). In wat föör<br />

Tied lääw wi eegentlik! (Wie spät ist es, scherzh.). Du moss up<br />

Tied nao Bedde! (wenn jd. gähnt). ‘s Morgens up Tied (frühmorgens,<br />

→ bitieden). Ne Buur mutt up Tied wenn’ (muß frühmorgens mit <strong>der</strong><br />

Arbeit beginnen). * Bi Tied, dat winnt („Morgenstund hat Gold im<br />

Mund”). good up Tied (pünktlich, rechtzeitig). nett van Tied (to<br />

rechten Tied) (rechtzeitig). Et wödd hooge Tied (höchste Zeit, →<br />

Pissenstied). buuten de Tied (buuten Tieds) (außerhalb <strong>der</strong> Zeit,<br />

z.B. außergewöhnlich spät). Vreenske Tied (Ammelkse Tied,<br />

Oldenkottske Tied) (Die Kirchturmuhren gingen verschieden, →<br />

Klocke). De Tied löpp so uut de Hande. → bi, daorto, Häär, hen,<br />

intied, laate, Mäi, nix, old, sacken 2, Sorge, Sünte Viet,<br />

vergaon, verpraoten.<br />

Zs.: Äätens-, Adwents-, Aobend-, Aobend-äätens-, Appel-, Arbäids-,<br />

Arften-, Beddegaons-, Bedenk-, Blaagen-, Blatt-, Blöi-, Bloomen-,<br />

Bohnen-, Botterrams-, Braodwosten-, Bücke-, Daages-, Deck-, Denst-<br />

, Drinkens-, Erpel-, Erpelpottens-, Fasten-, Fest-, Fleegen-,<br />

Foor(ens)-, Franzoosen-, Frij-, Frijen(s)-, Füllen-, Groote-<br />

Bohnen-, Gurken-, Hamster-, Handels-, Harwst-, Hitler-, Hoch-,<br />

Höi(en)-, Hoog-, Inflatsjoons-, Inmaaks-, Jaggd-, Jaor-,<br />

Karkgaons-, Kassen-, Kin<strong>der</strong>-, Klocken-, Klumpenmaaks-, Knicker-,<br />

Koffie-, Koffiedrinkens-, Kommiss-, Kriegs-, Lääwens-, Lämmer-,<br />

Legge-, Lehr-, Mäi-, Maol-, Maon-, Meddaggs-, Melkens-, Nood-,<br />

Ooster-, Öwwergangs-, Pacht-, Paoske-, Papp-, Peerde-, Pengsioons-<br />

, Pingster-, Pissen(s)-, Pott-, Pruumen-, Raose-, Roggensäiens-,<br />

Roosen-, Rööwen-, Runkel-, Säi-, Schaopscheerns-, Schlachte-,<br />

Schlaopen(s)-, School-, Schraowen-, Soldaoten-, Sommer-, stille,<br />

Tüsken-, Uhr-, Un-, Upstaons-, Uutgaons-, Vesper-, Vöör-,<br />

Wienachts-, Winter-<br />

tiedig zeitig. → tiedliks.<br />

Zs.: froh-, gliek-, recht-, vöör-<br />

Tiedinge → Tiedung<br />

tiedkott hastig, eilig. Denne is immer tiedkott (in Eile). Nich so<br />

tiedkott an!<br />

tiedköttig, -kottig hastig, eilig<br />

Tiedköttinge f. (Ge) Zeitvertreib<br />

tiedlääwens, -bens zeitlebens. tiedlääwens nich (niemals). →<br />

selääwen<br />

Tiedlang f. Zeitlang<br />

tiedliks 1. von Zeit zu Zeit, nach u. nach; vorübergehend. Ik kiek<br />

daor wall tiedliks nao (laufend). De Rogge bleew an de Garwen<br />

sitten un wodde tiedliks afedosket. → Pruume. 2. gleichzeitig. →<br />

Bruudlachte<br />

tiedternoods notfalls, zur Not<br />

Tiedung, Tietung (Ot, Vr, St, Hei, Ra); Tiedinge (Bo) f. Zeitung;<br />

Nachricht. Tiedinge gebben (Nachricht geben, Bo). Moss den<br />

Schinken so dünne schnien, dat’m de Tiedung daor döör lääsen kann.<br />

→ Bladd, Krante, Zäitung.

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