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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Prüümel m. (Prüümels; Prüümelken) (Hei) kleinliche, spießige<br />

Person<br />

pruumen; prüümen (Ot, Vr, Ge). pröimen (St, Sü, Bor, Ra, Hei, Bo)<br />

priemen, Tabak kauen (Früher priemten fast alle Männer; Bauern<br />

priemten trockenen Tabak, an<strong>der</strong>e fertig aufgerollten Kautabak. Der<br />

beißende Saft half gegen Zahnschmerzen. In den meisten Häusern<br />

standen Spucknäpfe). → stiften 4<br />

Pruumenboom m. Pflaumenbaum. He lött sik (nich) üm’n Pruumenboom<br />

leenen (harümleenen, leggen) (Er läßt sich (nicht) anschmieren,<br />

betrügen, hintergehen).<br />

Pruumen(boom)holt n. Holz des Pflaumenbaums (Material des<br />

Schreiners, Furnierholz)<br />

Pruumenbuur m. Besitzer eines kleinen Hofes (→ Pruumenkötter), in<br />

Ortsneckereien. → Asbeck, Wennewick<br />

Pruumendrööger m. Pflaumendarre → Hotte f.<br />

Pruumenholt → Pruumenboomholt<br />

Pruumenjaor n. Jahr mit reicher Pflaumenernte<br />

Pruumenkompott n. Pflaumenkompott<br />

Pruumenkooke(n), -kook m. Pflaumenkuchen<br />

Pruumenkotten m. kleiner Bauernhof. → Inwönnerskotten<br />

Pruumenkötter m. Besitzer eines kleinen Hofes (mußte zusätzlich<br />

Arbeit annehmen). Dat wann’ män so Pruumenkötters („kleine<br />

Leute”).<br />

Pruumenmarmelaade f. Pflaumenmarmelade<br />

Pruumenmoos n. Zwetschenmus (als Brotaufstrich). → uutschlaagen<br />

Pruumenpann(e)kooke(n) m. Pflaumenpfannkuchen (Weizenpfannkuchen<br />

mit eingebackenen Pflaumenhälften, mit Zucker bestreut)<br />

Pruumenpott m. -pöttken Topf zum Einmachen von Pflaumen. →<br />

Inmaakspott<br />

Pruumensteen m. Kern, Stein <strong>der</strong> Pflaume<br />

Pruumentied f. Zeit, wenn die Pflaumen reif sind (September-<br />

Oktober)<br />

Pruumenwäide f. Obstgarten, Weide mit Pflaumenbäumen<br />

Prüümer(t); Pröimer (Ge, Hei, Rae, Rh) m. 1. wer Tabak kaut. 2.<br />

unangenehme Person; Schalk. ne dröögen Prüümert (wortkarg).<br />

Zs.: Drööge-<br />

Prüümkespapp m. Milchsuppe mit Rosinen<br />

Prüümkespott → Prüümtebakspott<br />

Prüümkes-stuute(n) m. Korinthenbrot<br />

Prüümtabak, -tebak m. Kautabak. → Stift<br />

Prüümtabakspott, Prüümkespott m. Steinzeugtopf für Kautabak. →<br />

Tabakspott<br />

prüüß, prüüßens 1. preußisch. prüüß blöien (in den preußischen<br />

Farben: schwarz u. weiß). prüüß Spoor (Spurweite für Karren von<br />

136,5 cm, → holländsk). 2. zehenweit, mit den Zehen nach außen, xbeinig<br />

(wie ein preußischer Soldat steht). He häff de Beene<br />

prüüßens un<strong>der</strong> staon. De lichten Peerde gingen gäärne lück prüüß.<br />

→ teckeln, uutneene<br />

Prüüße m. (Prüüßen) Preuße. He is bi de Prüüßen (beim Militär).<br />

Daomaols kamm de Prüüße hier. De Prüüßen bünt so söönig, daor kaas<br />

met de Fietse van eene Korinte nao de an<strong>der</strong>e föhrn (sagten die<br />

Hollän<strong>der</strong> vom Korinthenbrot in Deutschland).<br />

pruußen → pruusten<br />

prüüßens → prüüß<br />

pruusten, pruußen prusten; niesen; schnauben (vom Pferd). → rood<br />

Psalm m. (Psalmen; Psälmken) 1. Psalm. 2. langweiliges Gerede

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