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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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äi<strong>der</strong>läi bei<strong>der</strong>lei<br />

bäi<strong>der</strong>sieds bei<strong>der</strong>seits<br />

bäien aus grob gewebtem Wollstoff.’n bäien Rock (gestreifter<br />

Frauenrock). Bäirock<br />

bäier im Kin<strong>der</strong>vers bim, bam, bäier. → Köster<br />

Bäiermann m. Läuteküster, Glöckner<br />

Bäierlöö (Pl.) Glöckner<br />

bäiern 1. best. Art zu läuten vor großen Festen (Mit angebundenem<br />

Klöppel wurden zwei Glocken einseitig geschlagen, dazu im Takt<br />

eine dritte kleinere, dies in best. Abschnitten). in Poosen<br />

bäiern. in Tuurn bäiern. → Bimmel-bammel. 2. schwingen; schaukeln.<br />

3. wackeln, wanken, taumeln. up de Beene bäiern (schwanken). 4.<br />

reden, tratschen, schwatzen. Se häbbt de noch lange van bäiert. →<br />

balgeträäden.<br />

Zs.: wegg-<br />

Bäierstohl m. Stuhl zwischen den Glocken, auf dem <strong>der</strong> Läuteküster<br />

sitzt<br />

Bäiertou n. 1. Glockenseil. 2. Schaukel (alt, Vr, St, Ra, Rae). →<br />

Büngel 1<br />

Bainßel → Bäänsel<br />

Bäirock langer Unterrock aus grobem Wollstoff (war kürzer als <strong>der</strong><br />

Klei<strong>der</strong>rock, den man bei schlechtem Wetter raffte)<br />

Bais m. 1. Haus, Hof. He häff den ganzen Bais dedöörbracht<br />

(dedöörmaakt) (z.B. von einem Trinker). He häff´n Bais up (ist<br />

pleite). Wat häff he ne grooten Bais (Haus, Kotten). 2. Sachen,<br />

Dinge zusammen. He häff den ganzen Bais verloorn met Huus un Hoff.<br />

→ Pröttel, Spill<br />

Bäißel → Bäänsel<br />

Bäitel, Bäidel m. (Bäitels) Meißel. → Stemm-ieser.<br />

Zs.: Bläss-, Dopp-, Göös-, Holl-, Holt-, Klööw(e)-, Kold-, Lock-,<br />

Schäll-, Schrott-, Spitz-, Stääk-, Stemm-, Stoot-, Warm-<br />

bäiteln, bäideln meißeln<br />

Balanks(e) f. Balance. de Balankse hollen<br />

balankseern balancieren<br />

Balge, Balg m. (Bälge; Bälgsken) 1. Balg, Blasebalg. 2. Leib,<br />

Körper, Bauch. He krigg wat up’n Balge (Schläge). Et föllt em te<br />

Balge (fällt auf ihn, über ihn). De Mutte kamm em to Balge (griff<br />

ihn an, bösartig). He häff de Haore te Balge (Barge) staon<br />

(wuschelig). → Beck, Buxe, bitrecken, kriegen, Last, Liew, spee,<br />

Stränge, Tuur.<br />

Zs.: Blaose-, Dick-, Frääte-, Katten-, Leege-, Löggen-<br />

balgen, sik sich balgen, sich (nicht ernsthaft) streiten<br />

Balgerij f. Streiterei (nicht ernstlich, eher als Spiel)<br />

Balge-trää(de)n den Blasebalg treten. bäiern un Balge-trään (sich<br />

prügeln)<br />

Balgpiene f. Leibschmerzen (<strong>der</strong>b). → Buuk-, Liewpiene<br />

Balken m. (Balken; Bälksken) 1. Balkenholz, Gebindebalken,<br />

Bauholz. 2. Bodenraum über <strong>der</strong> Tenne (Die Bretter liegen weniger<br />

dicht als beim → Sol<strong>der</strong>). nao’n Balken stääken (Fu<strong>der</strong> abladen, →<br />

afstääken). Daor fall’ke nich üm van’n Balken (Das wirft mich<br />

nicht um). * Fall van’n Balken un häs kinn Nood, fall van de Hilde<br />

(van’n Stohl) un büs dood (Glück haben; kleine Gefahren können<br />

schlimmer sein als große, die → Hilde ist niedriger als <strong>der</strong><br />

Balken). Wo kümp de Koh (Katte) nao’n Balken hen? * Ik weet nich,<br />

wo ik de Koh nao’n Balken hen brengen sall (Verlegenheit). →<br />

böögen, Dank-ook, flunkern 1, Holt n., Huus.

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