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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Wolängsken an de Kappe (unterer Streifen <strong>der</strong> Kappe, im Nacken<br />

angesetzt)<br />

Wolke f. (Wolken; Wölksken) Wolke. Wenn ne Wolke an’n Hemmel is,<br />

grötter as ‘n Schaop, dann is’t kinn Weer to’t Roggen-mäien. Kiek<br />

äs, wat de Wolken deepe hangt! (Wenn jd. <strong>der</strong> Hosenboden<br />

herabhängt, → Bönne). → Flaaden.<br />

Zs.: Haagel-, Ies-, Schäöpkes-, Schnee-, Stoff-<br />

wolken wogen, sich im Winde wiegen (von reifem Kornfeld, hohem<br />

Gras). → schuuwen, schwaien<br />

Wolkenbank(e) f. Wolkenbank<br />

Wolkenbröcke f. Wolkenbruch<br />

Wolkenhemmel m. bewölkter Himmel<br />

wolkig wolkig<br />

wollen (will; woll, wollen; wollt) wollen. Dat wi’k di noch säggen<br />

(Das will ich dir noch erzählen). Doot, wat ih willt (→ deteggen).<br />

He weet, wat he will (Er ist tüchtig, klug). He weet nooit, wat he<br />

will (Er ist ohne Entschlußkraft). Nu lao’t äs doon, wat’t will!<br />

(Abwarten). Nu wödd’t doch, wat’t will! (Nun wird es doch zu<br />

dumm). Wat woss du dann? (Was willst du). Du wiss, du sass, du<br />

muss (im Takt beim Schärfen <strong>der</strong> Sense gesagt, → Papp). Se willt mi<br />

wat (Sie wollen mir was tun, anhängen). → bottern, doon, häbben,<br />

maaken, willen, wo<br />

Wolt(e) → Wolter<br />

wolten, woltern walzen. dat Spörrieland wolten (den Spörgelacker<br />

walzen)<br />

Wolter, Wolte, Wolt f. Walze (bes. Ackerwalze) (alt). → Walze. ne<br />

höltene Wolter.<br />

Zs.: Acker-, Boom-, Damp-, Ringel-, Schiewen-, Schnie-, Schöör-,<br />

Teller-<br />

woltern → wolten<br />

Wön<strong>der</strong>, Wön<strong>der</strong>(s)- → Wönner, Wönner(s)-<br />

wonne, wunne welch, was für. Ik weet nich, wonne Käärl at he is. →<br />

bonne, wecke<br />

wonnen 1. wohnen. Wi wonnt up’t Land. In de Bux, daor kann ik wall<br />

in wonnen (Die Hose ist viel zu groß, → versuupen). Dat is ne<br />

Käärl, daor kann ik in wonnen (sehr große u. kräftige Person). De<br />

weet em wall wonnen (weiß, wo er zu finden ist). He weet mi nich<br />

wonnen (1. Er weiß nicht, wo ich wohne. 2. Er schneidet mich<br />

bewußt). → Jungen, sitten. 2. bei einer Herrschaft wohnen u.<br />

Dienst tun. Se wonnt bi (un<strong>der</strong>) de Schult (ist beim Schulzen als<br />

Magd tätig).<br />

wönnen, wennen, wähnen gewöhnen. Daor moss di an wönnen! Wenn’t<br />

wönnt büs, kaas ‘t Hangen häbben. Wenn’t eenmaol wennt büs, könnt<br />

se di ‘n Tuunpaol up’n (an’n) Kopp anspitzen. Häs diene Frou all<br />

wönnt? (Hast du deine Frau schon eingewöhnt, zu einem<br />

Jungvermählten). → Gans, gewönnen, gewönnt, kiddeln<br />

Wönner, Wön<strong>der</strong> m. Heuerling; Pächter (zur Arbeitsleistung<br />

verpflichtet, im Ggs. zu → Pachtbuur). → Liewtüchter, Pächter,<br />

Upwönner.<br />

Zs.: An-, Buurn-, In-, Up-<br />

Wönner(s)- auch: Wön<strong>der</strong>(s)-<br />

Wönnershuus n. Haus eines Kleinbauern, Heuerlings; kleiner<br />

Bauernhof. → Buurnkotten, Kaate<br />

Wönnerskotten m. Haus eines Kleinbauern, Heuerlings; Pachthof. →<br />

Inwönnerskotten<br />

Wönnerspill n. Haus u. Hof eines Kleinbauern, Heuerlings

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