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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Liek-bodden zur Beerdigung einladen. → Groowen-nöögen<br />

Liekdaorn, -durn m. Hühnerauge. De Liekdäörne stääkt, et giff<br />

Räägen. → Hohner-ooge, Pick 1<br />

liekdräötig, -dräödig fasergerade. → liekspäönig<br />

Lieke → Liek<br />

liek(e) 1. gerade. * Up’n lieken Wegg muss draawen, un up’n<br />

krummen Wegg laot’t langsam gaon. Ik leep lieke vöör Öhm sienen<br />

Stommen an (direkt darauf zu). lieke harun<strong>der</strong> (senkrecht nach<br />

unten). Den Houpaol bi den Klumpenmääker stonn up dree Beene, dat<br />

he daor met lieke Rüggen bi staon konn. De Koh kaas met lieke<br />

Rügge melken (hochbeinige Koh). Met’n lieken Rüggen nao de nächste<br />

Garwe loopen, dat gaff’t nich (Die Bin<strong>der</strong>in mußte zwischen dem<br />

Binden <strong>der</strong> Garben Halme auflesen). He kann di nich lieke in de<br />

Oogen sehn (unehrlich). He sägg em dat lieke vöör’n Kopp (direkt,<br />

→ platt 1). He häff´t nich lieke met sein Bröör (hat Streit). At<br />

se mon gesund bünt, lieke un recht (bei <strong>der</strong> Geburt eines Mädchens,<br />

das Geschlecht sollte keine Rolle spielen). 2. eben, flach;<br />

gleichmäßig, ebenmäßig. De Planke föör de Pötte moch lieke wenn’<br />

(gerades Brett für die Töpferware). ’n liek Stück Grund. lieke<br />

Grund (Ebene). De Greepe sitt liek an’n Stell. Et mutt lück liek<br />

an’n Stell sitten (Es muß sachlich richtig sein). Den Kluus mott<br />

lieke dräien (loopen) (Die Tonmasse muß auf <strong>der</strong> Drehscheibe gut<br />

zentriert sein). ’n liek Froumääsk (wohlgestaltet). Se is wa’<br />

schrao, maor liek un rech (mager, aber gesund). Et is mähr as<br />

lieke (bes. gerade; sehr sorgfältig gemacht). De häbbt’t nich<br />

lieke (sind zerstritten, → Mutt). 3. gleich, quitt. Dat is mi<br />

lieke lang (einerlei). Nu bün we lieke (z.B. Schulden sind<br />

beglichen, → liekemaaken, -rääken, lieks). → Foore, Haamer,<br />

Krümme, Schöörfoore.<br />

Zs.: piel-, un-<br />

liekedoon ausgleichen, begleichen, ebnen. Eerde liekedoon<br />

(geradeschieben)<br />

liekedöör geradeaus, gerade hindurch. Den Wegg geht daor<br />

liekedöör.<br />

liekekloppen geradeschlagen, -hauen. den Näägel liekekloppen<br />

liekemaaken ausgleichen, ebnen, begleichen. Lao we’t liekemaaken<br />

(z.B. abrechnen). → gladd-, gliek-, plaanmaaken, dood-doon<br />

lieken 1 (liekt; leek, leeken; leeken) 1. gleichen, ähnlich sein,<br />

aussehen. He liekt up siene Moo<strong>der</strong>. Se lieken sik (ähneln sich).<br />

2. aussehen nach; aussehen als ob. Dat liekt de wall nao (sieht<br />

danach aus). Dat is nich so schlimm as’t liekt (wie es scheint).<br />

De liekt noch up’n Määske (sieht passabel, hübsch aus). Dat liekt<br />

wa’ mooi (sieht schön aus). Wu soll dat wall lieken? (Das ist<br />

unpassend, z.B. auffällige Kleidung). → glieken, laoten, nargens<br />

lieken 2 laichen. de Fiske liekt.<br />

liekenblass leichenblaß. → doodbleek<br />

Liekendook m.n. Leichentuch (mod.). → Doodenlaaken<br />

Liekenhuus n. 1. Haus, in dem jd. gestorben ist. → Doodenhuus. 2.<br />

Leichenhalle. → Doodenhüüsken<br />

Lieken-naolaot m. Nachlaß des Verstorbenen, Erbe<br />

Liekenvergiftung f. Vergiftung durch Nekrose, absterbendes<br />

Fleisch. Van de kolle Brand krigg man ne Liekenvergiftung.<br />

Liekenwaage(n) m. Leichenwagen. → Doodenwaagen<br />

Liekenwaater n. Leichenwasser<br />

Liekenwach(t) f. Totenwache

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