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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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tröi → trüü<br />

Tröie; Trüie (Ge) f. (Tröien) Rispe (von Hafer, Gras). Den Haawer<br />

steht gudd, de häff growwe Tröien. An Haasenbrood bünt so bruune<br />

Trüien an, de’m ääten kann.<br />

Zs.: Haawer-<br />

tröödelig langsam (bei <strong>der</strong> Arbeit)<br />

tröödeln 1. langsam arbeiten, Zeit verschwenden; schlen<strong>der</strong>n;<br />

bummeln. 2. mit alten Sachen handeln<br />

Troon m. (Trööne; Tröönken) Thron. De Könning kamm up’n Troon<br />

(beim Schützenfest).<br />

Troongefolge n. Throngefolge (beim Schützenfest). Dat Troongefolge<br />

satt an’n Ehrendiss, un de was bomm-an.<br />

Trooni, Troone f. (Vr, St) Gesicht; Gesichtsausdruck;<br />

Gesichtsfarbe; Gestalt. Dat Maiken is mooi van Trooni (hübsch,<br />

adrett). Se süht van Trooni gudd uut (von Gesicht, Gestalt). Se<br />

häbbt ne blije Trooni kreggen (eine gesunde Gesichtsfarbe). →<br />

Gesichte, Uutdruck<br />

Troost m. 1. Trost. Ne Wieme vull Wost is ne Troost föör de Oogen<br />

(Rh). Eerst en Köppken Troost drinken (eine Tasse Kaffee). 2. in<br />

Wendungen wie De is noch gudd bi Troost (bei Verstand). De is nich<br />

(gudd) bi Troost (verwirrt, verrückt, „nicht bei Trost”).<br />

tröösten trösten. sik tröösten vöör (sich ersparen)<br />

Trööster m. „Tröster”. en Tröösterken (z.B. ein Schnäpschen). Et<br />

gong debi met’n Trööster (mit einem <strong>der</strong>ben Knüppel, iron.).<br />

Tropp m. (Tröppe; Tröppken) 1. Schwarm, Schar; Herde. ne Tropp<br />

Gööse (Ge). ne ganzen Tropp Vöggel. ne Tropp Schaope (Schafherde).<br />

ne Tropp Köie (Kuhherde, St). → Koppel, Schwicht. 2. Gruppe,<br />

Truppe; Leute. De häff ‘n Tropp Blaagen (hat viele Kin<strong>der</strong>). In’n<br />

Tropp äät’t se bääter (von kin<strong>der</strong>reicher Familie). Se is de daarde<br />

van’n Tropp (die drittälteste Tochter). He is den öllsten van’n<br />

Tropp. Daor wann’ groote Tröppe van jung Volk. ‘n Tröppken<br />

(etliche). De häört nich bi’n Tropp (Der kommt z.B. aus einem<br />

an<strong>der</strong>en Dorf). Wi häbbt Tropps genugg to’t Kaarten (Leute genug).<br />

Bi jeeden Tropp is´n schwatt Schaop. → Bände 1, Kind, Koroona,<br />

Ortwick, trouen.<br />

Zs.: Schaops-<br />

tröppkeswiese ‘häufchenweise’ → dröppkeswiese<br />

Trotto(w)aar m. Bürgersteig<br />

Trou-altaor m.n. Traualtar. Se gaot vöör’t Trou-altaor (Sie<br />

heiraten kirchlich). → witt<br />

Trou-anzugg m. Hochzeitsanzug<br />

Troubeld n. Hochzeitsbild (Hochzeitsandenken). → Kastenbeld<br />

Troubook n. Heiratsregister, Kirchenbuch. → Dööpbook<br />

Troudagg m. Hochzeitstag<br />

trouen heiraten, verheiraten; verbinden. Se bünt trout<br />

(verheiratet). Daor is den Öllsten trout in’t Huus. junge getroute<br />

Löö (jung verheiratete Leute). Denne häff ‘t Trouen vergääten (von<br />

unverheiratetem Onkel auf dem Hof, → Öhme). Wenn’t bi’t Trouen<br />

räängt, dann giff’t ‘n Tropp Kin<strong>der</strong>. * Bi’t Frijen un bi’t Trouen<br />

wödd mannig-een bedroggen (Ra). * Well ‘t Arbäiden up’n Aobend<br />

sett un ‘t Trouen up’n ollen Dagg, de is alltied met’t Wark<br />

achter-an. Sicher sall denne trouen, waorüm sall’t denne bääter<br />

häbben as wi? (Bor). So geht’t, wenn’m trout is: öwwerdagg warken<br />

as’n Peerd un ‘s Nachens as ‘n Hengst (scherzh.). Gudd, dat wi de<br />

nich met trout bünt! (von unangenehmen Leuten, iron.). Ik bün de<br />

nich an trout (wenn man sich von einer Sache trennt, z.B.

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