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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Moddeschuuwkaore f. Schubkarre für Torfreste, Mischtorfbrei (mit<br />

Muldenaufbau; um das Rad wurde ein Strohseil gebunden, damit die<br />

Karre nicht einsackte).<br />

Moddestää f. sumpfige Stelle<br />

Moddewaater n. morastiges, schmutziges Wasser, Moorwasser<br />

Moddewegg m. schlecht befahrbarer, unbefestigter, schlammiger Weg.<br />

→ Driet-, Schmeerwegg<br />

Moddion → Muddion<br />

Modell n. Modell, Maß, Muster (z.B. für Töpferware, Schmiedeeisen,<br />

Holzschuhe). Jeede Schmedde ha’ sien eegene Modell. → Vreden.<br />

Zs.: Schinken-<br />

mo<strong>der</strong>n mo<strong>der</strong>n.<br />

Zs.: nij-<br />

möffen → muffen<br />

Möffken → Mööwken<br />

Mögge f. 1. Eßlust, Appetit; Eßvermögen. Ik häbb öwwer de Mögge<br />

gääten (zu viel, über den Hunger hinaus). Teggen de Mögge ääten,<br />

dat bekümp nich. He häff de kinne Mögge an (Es schmeckt ihm<br />

nicht). 2. Vermögen, Macht, Möglichkeit. Dat is teggen miene Mögge<br />

(ist mir zuwi<strong>der</strong>, kann ich nicht). Jeeden nao siene Mögge (Je<strong>der</strong><br />

wie er möchte).<br />

Zs.: Teggen-<br />

möggen (magg; moch, mochen; mocht) 1. mögen; gern essen; gern<br />

haben. Gudd, dat se’t möggt (wenn Kin<strong>der</strong> sich beim Essen od.<br />

Füttern beschmieren). Ik magg nich mähr (bei Tisch: bin satt). Dat<br />

magg he nich doon (tut er nicht gern). Se mögget sik (sind<br />

verliebt, → lieden). 2. müssen. He moch dat faorts doon. He moch<br />

noch wa’ hatt arbäiden. nich möggen (nicht dürfen). Se mochen nich<br />

nao de Karmis (durften nicht zur Kirmes). Dat magg nich! (Das darf<br />

man nicht). → Karkhoff, kriegen, mütten, Papp<br />

mögglik möglich. Man soll’t nich föör mögglik hollen! Ik will mien<br />

Mögglikste doon. so gau as mögglik. → gaumöggliks.<br />

Zs.: grötts-, un-, waor-<br />

Mögglik-käit f. Möglichkeit<br />

moheern aus Mohair (Angorawolle). moheerne Klee<strong>der</strong><br />

möhsellig, -säälig mühsam, mühselig. → möi(d)lik<br />

möi(d)lik mühsam, anstrengend. sik möilik föhlen<br />

Möie, Möi f. (Möien, Möiken) 1. unverheiratete Frau (meist abw.).<br />

so’n Möiken (altmodische, langweilige Frau, → Moo<strong>der</strong>). Dat is noch<br />

wall ne ganz heele Möi (kinne minne Möi) (selbstbewußt,<br />

herrschsüchtig, herzlos). 2. Tante. Anna-Möi (Tante Anna). Hund<br />

stao up, laot de Möie sitten! (Jux, → Öhme). → Tante. 3. Hebamme<br />

(Wes, Ot).<br />

Zs.: Kinds-, Kraom-, Näister-, Päät-, Puche-, Schlacker-<br />

möien, sik sich mühen, abrackern. Dat is mon möien und muggen!<br />

Möisägger m. Neffe, Nichte. → Bröörskind, Öhm-, Tantensägger<br />

Möite f. (Möiten) Mühe, Anstrengung, Last. Daor häbb’ke doch gaar<br />

kinn Möite met (van) hat. Ik ha’ Möite genugg. Du giffs di gaar<br />

kinn Möite! Du häs di ook nix kinn Möite maakt. Wat menns, wat dat<br />

Möite kost häff! Dat is em de Möite noch weerd. Dat is nich de<br />

Möite weerd (Es lohnt sich nicht; auch als Antwort beim Bedanken:<br />

„Das wäre doch nicht nötig gewesen”). Dat is de Möite nich (Das<br />

war keine Mühe). Dat is de Möite wa’ weerd, kann groote Löö ook<br />

passeern (nicht so schlimm; wenn man sich Mut zusprechen will). Ik<br />

häbb miene Möite gebben (mein Bestes gegeben). Dat is em de

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