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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kohräier, -räiger m. große Rohrdommel<br />

Kohschiete f. Kuhfladen. * He mäck uut Kohschiete gudde Botter<br />

(schwätzt viel; kann aus allem etw. machen). → Kohköttel<br />

Kohsied(e), -siete f. rechte Seite <strong>der</strong> Tenne (von <strong>der</strong> Tür aus,<br />

gegenüber <strong>der</strong> → Peerdesiede)<br />

Kohsplenter m. Kuhfladen; Spritzer von dünnem Kot <strong>der</strong> Kuh. * Ne<br />

Kohsplenter dööt mehr an de Erpel as alle Wettenschop (vom Düngen,<br />

→ Aawergloowen). → Kohköttel, -plenter<br />

Kohstall m. 1. Kuhstall. * Kohstall mott bi Kohstall passen (vom<br />

Heiraten). 2. Hosenschlitz. He häff ‘n Kohstall loss. → Buxenstall<br />

Kohstallsdrümpel m. Kuhstallschwelle zur Tenne hin (aus Sandstein)<br />

Kohstallsfähnrich m. (Hei) resolute Bauersfrau. → Schandarm<br />

Kohstallsgang m. Gang im Kuhstall, Hochstall<br />

Kohstatt m. Kuhschwanz. Et geht us as ‘n Kohstatt: wi wasst in de<br />

Grund (sagen alte Leute). → updröögen<br />

Kohstegge f. Grasstreifen zum Treiben des Viehs. → Vehstegge<br />

Kohstrang m. Halfter für Kühe. → Koh-halter<br />

Kohsump m. Futtertrog für Kühe. → Kohküümen<br />

Kohtunge f. Rin<strong>der</strong>zunge<br />

Kohveh n. Rindvieh, Rin<strong>der</strong> (zusammen). → Beest<br />

Kohverstand m. Erfahrung mit Kühen. → Peerdeverstand<br />

Kohwäägesken leichter Wagen; Viehkarre, Kuhwagen (zweizöllig;<br />

hatten die Bürger, die Kühe statt Pferden anspannten)<br />

Kohwaagenslichte f. Geschirrteil, das die Holme des Wagens trägt<br />

Kohwäide f. Kuhweide, Viehweide. → Schnitt<br />

kohwarm „kuhwarm”. kohwarme Melk (frisch gemolken)<br />

köie-köie (Vr, Rh) Lockruf für Kühe<br />

Köier-, köierig, köiern → Küür-, küürig, küürn<br />

Köiken → Kodde<br />

kold (köller; köllst) kalt. Ik häff kolle Beene kreggen (kalte<br />

Füße). Se kriegt mi hier nich uut’t Huus äs blooß met kolle Fööte<br />

(nach meinem Tod). De häff de Beene noch nich äs kold (gerade<br />

verstorben). Ik doo’t leewer met warme Hande wegg as met kolle<br />

(verschenke zu Lebzeiten) Rook Ih nich? (Antwort:) Nee, ik doo’t<br />

kold (Ich prieme). ne kollen Schlagg (Blitzschlag ohne Feuer, →<br />

heet). Den Wind kümp uut’t kolle Lock (von Osten). ne kolle Süster<br />

(nen kollen Bröör) (nicht blutsverwandt, wenn beide Ehepartner ein<br />

Kind mitbringen). He weet nich, of he kold of warm is (weiß nicht,<br />

was er will). kollen Liem (Tischlerleim, → Koldliem). Steene kold<br />

upnan<strong>der</strong>leggen (mauern ohne Mörtel). → Buxe, freesen, Froulöögatt,<br />

Holtföör, Hood, Ies, Katte, Kiekfosk, Köttel, kruupen, Küüte,<br />

losslaoten, Rügge, schmedden, Schweet, tofreesen.<br />

Zs.: butt-, finger-, fööte-, fücht-, hande-, hunde-, ies-,<br />

luuse(buuks)-, natt-, schnee-, stille-, waater-<br />

Kold-, kold-, kolde(n) auch: Koll-, koll-, kolle(n)<br />

Koldbäitel, -bäidel m. Schrotmeißel am Amboß in <strong>der</strong> Schmiede für<br />

kalt zu bearbeitendes Werkstück. → Schrottbäitel<br />

Koldblood n. Kaltblutpferd<br />

koldblöödig kaltblütig<br />

kold-dröög(e) trocken u. kalt (vom Wetter)<br />

Kölde, Költe f. Kälte, Frost. Bi Kölde in de Fööte muss in’n<br />

frissen Schnee loopen (Bo). → daardendaggs, Hette, kehrn 2,<br />

stääken, teggen.<br />

Zs.: Hunde-, Morgen-, Schaops-, Schnedde-, Waater-<br />

Koldeföötepeer(e) f. (Vr, St) Birnensorte, Winterbirne. →<br />

Kohfootspeere

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