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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Abstand zur Ernte nehmen die Mehlvorräte ab, Sü, → allemann). →<br />

Rabau-appel, Sünnenwende<br />

Middewinter-aobend, -aowend m. Abend vor Weihnachten,<br />

Weihnachtsabend, Heiligabend. → Wienachts-aobend<br />

Middscheerßel, -schäärßel (Vr). Miss-schäärßel (Ge, Ra).<br />

Missgeerßel (St, Sü, We) n. Trennholz, Brett als behelfsmäßige<br />

Trennwand (zwischen den Tieren im Stall, in <strong>der</strong> Scheune, in <strong>der</strong><br />

Mitte des Kastenwagens). Daor mutt en Middscheerßel tüsken (wenn<br />

Kin<strong>der</strong> sich nicht vertragen, Eheleute streiten, scherzh.). →<br />

Fastel, Flankeerboom, Middelscheed<br />

Middsommer m. Hochsommer. → midden<br />

Mief m. Geruch. → Muff 1<br />

miefen unangenehm riechen. → muffen<br />

Mieg-ampe, Miehampe (Vr). Mieg-am(p)ke (Ge, We, Bor). Miegammelken<br />

(We) f. (Mieg-ampen) Ameise. Et giff Räägen, de Miegampen<br />

stinkt. → Anmieger, Miegebeamte.<br />

Zs.: Buss-, Sprock-<br />

Mieg-ampen-äier (Pl.) Ameiseneier<br />

Mieg-ampengröss, -gräss n. (Ot, Vr, Sü, Ge, Ra, Bo) Schafschwingel<br />

(Pflanze, in <strong>der</strong> Ameisen ihre Bauten bilden)<br />

Mieg-ampenhoop m. Ameisenhaufen<br />

Mieg-ampenkruud n. (Vr, St, Sü, Ge, Ra, Hei, Rae, Bo) Thymian<br />

Mieg-ampenlock n. Ameisenloch (z.B. in <strong>der</strong> Mauer)<br />

Mieg-ampen-nüst, -nüss n. Ameisenhaufen, -bau<br />

Miege f. Urin von Tieren (grob). So kaas van de Miege in de Driete<br />

kommen („vom Regen in die Traufe”). * He häff Miege uut’t Bedde<br />

(wegg) daon un Driete weerkreggen (schlechter Tausch). Wat ne<br />

Miege! (z.B. dünner Kaffee, → Jüche). He ligg noch in de Miege (im<br />

Bett).<br />

Zs.: Aapen-, Farken-, Hunde-, Katten-, Kodden-, Koffie-, Koh-,<br />

Peerde-, Puggen-, Schwiene-, Ülken-<br />

Miegebeamte m. Ameise (scherzh.). → Mieg-ampe<br />

Miegebuck m. Pferd, das beim Anschirren od. Ziehen Wasser läßt<br />

Miegelappen m. 1. Windel. → Kin<strong>der</strong>dook. 2. weichliche od.<br />

unehrliche, unangenehme Person<br />

miegen (migg; meeg, meegen; meggen) urinieren (bes. von Tieren,<br />

grob). De Koh migg. Den Hund migg an’n Boom. Et is nett, as wenn<br />

de ne Foor langs meggen häff (Es ist so krumm, z.B.<br />

Pflanzenreihen). He weet nich van Drieten of Miegen (weiß nichts,<br />

versteht nichts, „hat von Tuten und Blasen keine Ahnung”). Et is<br />

weer an’t Miegen (von anhaltendem Regen). * Wenn de eerste Hund<br />

migg, dann miegt se alle (wenn es regnet an den „Hundstagen”, →<br />

Hundsdaage). * Waor de eene Hund an migg, mieget se alle an (Wenn<br />

jd. von einem getadelt wird, fallen alle an<strong>der</strong>en auch über ihn<br />

her). → Katte, pissen, räängen, saiken, Weerglass<br />

Miegepaol m. 1. Baumstamm, an dem Hunde das Bein heben. 2. wer<br />

unnütz herumsteht (abw., grob). → Stao-in-de-Wääge<br />

Miegeräägen m. (St) Sturzregen, Regenguß. → Stootschuur<br />

Miegert m. 1. Pferd, das oft zum Urinieren stehen bleibt. 2.<br />

unehrlicher, betrügerischer Mann. → Saikert.<br />

Zs.: Bedde-, Breed-, Buxen-, Hoog-, Hossen-, Schlaot-<br />

Miegetöns m. Antonius <strong>der</strong> Einsiedler (Namensfest am 17. Januar war<br />

oft verregnet). → Ammeloe, Pisstöns<br />

Miegeweer, -wäär n. schlechtes Wetter, z.B. anhalten<strong>der</strong> Regen<br />

Miehampe → Mieg-ampe<br />

Mieke PN Maria. Mieke, wann ik piepe, dann kumm! (Jux). → Maria

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