13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Pisspott, Schiete, Strunt. 2. kleine Menge, bißchen, wertlose<br />

Kleinigkeit. He hüült üm jeeden Driet. → Dreet.<br />

Zs.: Fleegen-, Hohner-, Katten-, Kiekfösken-, Koh-, Schwiene-,<br />

Voggel-<br />

driete sehr, ganz u. gar. Se is driete verwennd. → daibels<br />

Drietebüül m. Angsthase; Faulpelz; Schandkerl. Den löien<br />

Drietebüül is immer achter-an (ist immer <strong>der</strong> letzte). →<br />

Schmeerbüül, Velen<br />

driet-egaal ganz egal. → piep-egaal<br />

Drieteküüwen m. Faß im Plumpsklo. → Hüüskesback, Tunne<br />

drieten (dritt; drett, dretten; dretten) koten, einen Haufen<br />

machen (von Kuh, Pferd, Hund, Katze). Häs du di in de Hande<br />

dretten (kackt)? (z.B. wenn jd. etw. hinfällt). Ik driet di wat<br />

(Lao di wat drieten)! (heftige Ablehnung od. scherzh.<br />

Abschiedsgruß, → hassebassen). Laot uh in (hen) Drieten wat gudd<br />

gaon (in Aarigkäit wat drieten) (Abschiedsgruß, z.B. wenn Gäste<br />

unbedingt gehen wollen, grob). He kümp de weer an drieten (fällt<br />

zur Last; ungern gesehen). ** Et is bääter, wenn he di eenmaol<br />

in’t Jaor in’n Pott dritt as jeeden Dagg in’n Pott kick (as alle<br />

Daage drin kick) (Heuerling über den Grundherrn). He gong af äs ne<br />

drietende Hund (kleinlaut, → schliepstatten, Statt). Lao’t hen<br />

drieten loopen (gaon)! (Laß gehn, wie’s will). Haasebuur dritt so<br />

suur dreemaol achter´t Hundeschuur. Haasebüürken dritt so süürken<br />

van hier bes achtert Hundeschüürken (Spottvers). → Äärswisk, Buxe,<br />

Dreet, Düüwel, Frack, Haamerschlagg, Hecke, Hoop 1, Kalw, kaputt,<br />

kötteln, miegen, Nössegatt, praoten, schieten, spijen, Spörriekoh,<br />

Strang, Waord, Wegg<br />

drietenatt völlig durchnäßt. Se häff ’t Gatt drietenatt kreggen. →<br />

mest-, struntnatt<br />

drietendick(e) völlig betrunken. → schietendicke<br />

drietendonne völlig betrunken. → schietendonne<br />

Driet(e)poll m. Stelle mit üppigem Graswuchs um einen Kuhhaufen<br />

herum. Wat’n Drietpölleken (wirrer Haarwuchs, Schopf, scherzh.). →<br />

Köttelpoll, Schietpoll<br />

Drieter(t) m. unangenehme Person, z.B. Angsthase, Faulpelz. So ne<br />

bangen Drietert! verwennde Drieters. den löien Drietert. → Drieks,<br />

Stinkert.<br />

Zs.: Ollie-, Paorten-, Straoten-, Wäägen-<br />

Drietesplenter m. Kuhfladen, Kotspritzer<br />

drietevull völlig betrunken, „sternhagelvoll”<br />

drieteweek(e) sehr weihh. → botterweeke, köttelhatt<br />

Drietfleege f. Schmeißfliege. → Aos-, Mestfleege<br />

Drietgatt n. unangenehme, unzuverlässige Person (bes. Mädchen).<br />

Wiwat, Wiwat, du olle Drietgatt! (Juxvers, oft nur die ersten<br />

beiden Wörter laut gesagt).<br />

Driethook m., -hööksken kleines, wertloses Stück Land. Dat is jao<br />

mon so’n Driethööksken.<br />

Driethoop m. Kothaufen<br />

Driethüpper m. (Ge) Wiedehopf. → Schiethuppe<br />

Driethuus n. Klo, Toilette (grob). He mäck ne Lippe, daor kaos<br />

wall ‘n Driethuus up bouen (Er ist sehr nie<strong>der</strong>geschlagen). →<br />

Bremen, Huus, nijsgierig<br />

Drietjunge m. lästiger od. ungelehriger Junge<br />

Drietkäärl, -kerl m. Schandkerl, Mistkerl<br />

Drietkaarten (Pl.) schlechtes Blatt beim Kartenspiel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!