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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Fallsucht f. Epilepsie. → fallen<br />

fallsüchtig epileptisch<br />

Fallte → Faalte<br />

fals(k) falsch; unecht; unaufrichtig. Se häff ‘n falsen Statt<br />

(unechte Haarflechte, → Wilm). Wat schinnt de Sünne fals<br />

(stechen<strong>der</strong> Sonnenschein vor Gewitter). falske Sünne<br />

(Luftspiegelung, heller Fleck am Himmel). ne falsken Käärl<br />

(unehrlich, durchtrieben). falsk as de Nacht (sehr falsch,<br />

hinterlistig). He is mi falsk (geht mir aus dem Wege, ist<br />

gekränkt).<br />

fals(k)en Peeter m. Hundspetersilie (Gewürzpflanze)<br />

Fältel n. (Fältels) kleine Falte, Krause. → Krüüsel<br />

Fals(k)häid f. Falschheit<br />

Famillie, Famillj(e), Famillg(e) f. (Familljen) Familie,<br />

Verwandtschaft. Dat is Famillie van us (verwandt mit uns). Well<br />

länger as veer-untwintig Stunde bliff, wädd to de Famillie rääkt<br />

(bei Beerdigung, Wes). Met de Famillie kö’ ih nich handeln (in <strong>der</strong><br />

Verwandtschaft keine Geschäfte machen). Dat süht’m wall, dat dat<br />

Famillie is (wenn zwei Dinge od. Personen ähnlich aussehen). Dat<br />

is kinne groote Famillie (verfeindet). Dann bün wi ook noch<br />

Famillie: sien Moo<strong>der</strong> un mien Moo<strong>der</strong>, dat wann’ bäide Froulöö<br />

(scherzh.). → Frende, Gesichte, Naober, schlaagen 2, Taske.<br />

Zs.: Groowen-<br />

Familljen- auch: Famillgen-<br />

Familljenbeld n. Familienbild, -foto<br />

Familljenbook n. Stammbuch <strong>der</strong> Familie. → Stammbook<br />

Familljenfest n. Familienfest, Verwandtschaftsfest<br />

Familljengebääd, -gebett n. best. Gebet nach dem Abendessen,<br />

kniend (z.B. „Liebreichster Jesus”)<br />

Familljenstück n. Erbstück aus <strong>der</strong> Familie<br />

famoos, fermoos tüchtig, gut. ne famoosen Käärl. → düftig<br />

fanaatrig fanatisch<br />

Fang m. (Fänge) Fang. De Fisker häff ‘n Fang maakt. Ik häbb ne<br />

gudden Fang maakt (z.B. beim Kauf).<br />

Zs.: An-, Aol-, Dröppel-, Fiss-, Rook-, Um-,<br />

fangen (föng; fing, fingen; fongen) 1. fangen. Se häbbt Fiske<br />

fongen. * Dat is ne ollen Foss, de is vöör een Lock nich efangen<br />

(z.B. nicht leicht zu überlisten). He häff sik eene fangen (Klaps,<br />

Ohrfeige). He mutt sik eerst fangen (muß zu sich kommen). →<br />

Kippse. 2. in <strong>der</strong> Wendg. de Bruud fangen (zweites Aufgebot von <strong>der</strong><br />

Kanzel; Gratulieren nach dem Aufgebot, Hochzeitsbrauch in Ot, Vr,<br />

St, Sü, Ge, Bor, Rae). → graleern.<br />

Zs.: Farken-, Hücksken-, Kodden-, Koppel-, Puggen-, Schwiene-<br />

Fangengeld n. (Ot, Vr, St, Sü, Ge, Bor, Rae) Lösegeld für die<br />

Braut. → fangen, Schattegeld<br />

Fangen-spöllen nachlaufen, fangenspielen (Kin<strong>der</strong>spiel). → Kriegenspöllen,<br />

naojaagen<br />

Fänger m. 1. Fänger (z.B. bei <strong>der</strong> Jagd). Veer Hängers, tien<br />

Fängers met’n hölten Gaap-up (Rätsel: Melken mit den Fingern in<br />

den Holzeimer, Bor). 2. Stange des Blitzableiters<br />

Zs.: An-, Fleegen-, Lienen-, Puggen-, Ratten-, Schlieken-,<br />

Stützen-, Stoff-<br />

Fang-ieser, -n n. Fangeisen, Falle, Tellereisen. → Stappe 1<br />

Fangjagg(d) f. Jagd mit Fallen<br />

Fangliene f. Leine für den Jagdhund<br />

Fangnett n. Fangnetz zum Fischen

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