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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Naoberschup, -schop f. Nachbarschaft (vereinbarte Gemeinschaft von<br />

beieinan<strong>der</strong> wohnenden Familien). → Hook, Krach, Paoskeföör<br />

Naoberske f. Nachbarin.<br />

Zs.: Nood-<br />

Naober(s)löö (Pl.) Nachbarn. Naoberslöö, Botter up den<br />

Pannekooken! (gute Nachbarschaft; Butter wurde aufgetischt, wenn<br />

ein Nachbar während des Pfannkuchenessens ins Haus kam).<br />

Naobersmann m. (Wes) Nachbar<br />

Naoberwiew n. Nachbarsfrau. De Naoberwiewer hölpen bi’t Wosten.<br />

Met Faschlaowend gaot de Naoberwiewer metneene. → Kindelbeerwiew<br />

naobetahlen nachbezahlen<br />

naobi nahebei<br />

naobielen glätten mit dem Beil. → rou<br />

naobinden, -binnen Garben binden nach dem Mähen. De Froulöö mochen<br />

twee Mäiers naobinden.<br />

naoblecken, -blöcken nachbellen. Dao bleckt kinne Hund mähr nao<br />

(Ihm weint keiner mehr nach).<br />

naobohrn zum zweiten Mal bohren; beharrend nachforschen<br />

naobrengen, -breggen nachbringen, hinterherbringen. Sass mi van<br />

Aobend de Taske naobrengen.<br />

naoböörn, -büürn nachtragen. → naodräägen<br />

naobröien nachbrühen. Koffie naobröien (zweiter Aufguß bei<br />

Kaffee). Dat Höi moch ne Dagg naobröien (wurde stehengelassen zum<br />

Nachtrocknen).<br />

naobrummen nachsitzen (in <strong>der</strong> Schule). → naositten<br />

naobullen 1. von <strong>der</strong> Kuh: zum zweiten Mal (nach drei Wochen)<br />

brünstig sein. 2. Folgen, ein Nachspiel haben, sich rächen. Dat<br />

bullt di noch äs nao. → trüggebullen, upblöien, uutschweeten<br />

naobullern 1. hinterherpoltern, nachsuchen (Bor). 2. beim<br />

Knickerspiel: noch einmal einen Knicker werfen (Bor, Bo). →<br />

naoscheeten<br />

näöchst(e), nächst(e), naoste nächste. ’t näöchste Maol. de<br />

näöchste Visiete. Bi de Groowe göngen de Näöchsten met en ääten<br />

(die nächsten Verwandten). Dao is he ’t Näöchste to (Das steht ihm<br />

als erstem zu). He häört bi de naoste Famillie. → nao 2, näöger,<br />

probeern<br />

näöchsten Naober m. „nächster Nachbar” (hat best. Pflichten u.<br />

Rechte). Den näöchsten Naober bout den Acker (gegenseitige<br />

Hilfeleistung). → Naober-recht, Noodnaober<br />

Näöchte f. Nähe. Dat was flack in de Näöchte.<br />

Naod f. (Näöde) 1. Falte; Riß; Naht. Bi ne Eeke geht faake ne<br />

dicke Naod längs (Riß, z.B. durch Frost, Blitz). 2. in Wendungen<br />

wie Wat häff he ne Naod drup! (Was hat er es eilig). Wat häff he<br />

daormet in de Näöde? (Welche Absicht hat er, → Schnaod, Visier).<br />

Dat häff he in de Näöde (liegt in seinem Wesen). He häff wat in de<br />

Näöde sitten (brütet eine Krankheit aus). → Draod, Foole.<br />

Zs.: Lööt-, Näi-, Nij-, Twass-, Twie-, Waater-<br />

naodaibeln hinterherschimpfen. → naospektaakeln<br />

naodat 1. nachdem. 2. entsprechend, in gleicher Weise. Naodat se<br />

old Land ha’en, häbbt se ook Feldgrund kreggen (Landverteilung,<br />

Markenteilung). → naodem<br />

Naodeel m. Nachteil. Aone Moo<strong>der</strong> (Öllers) upwassen, is ’n grooten<br />

Naodeel föör de Kin<strong>der</strong>. → Vöördeel<br />

naodeelig nachteilig<br />

naodeeligen benachteiligen. Ik kann de Kin<strong>der</strong> nich te naodeeligen<br />

(z.B. zu kurz halten). → missdeelen, trüggesetten

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