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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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großen Eifers nichts aus). → weddelig, wibbelig, wiggelig,<br />

wippsterig, wispeltüürig<br />

wispern flüstern, mit Fistelstimme sprechen<br />

Wiss, Wiss(e)- → Wisk, Wisk(e)-<br />

wisse 1. sicher, gewiß. Wisse, wisse! (Ganz bestimmt). Ik kann’t<br />

nich wisse säggen (Ik weet’t nich wisse) (Ich weiß es nicht<br />

genau). 2. in Wendungen wie ‘t nich (ganz) wisse häbben (nicht in<br />

Ordnung sein; nicht bei Trost sein, wun<strong>der</strong>lich, verrückt sein). Du<br />

häs’t wa’ nich wisse! De häff’t nich ganz wisse. → püük, singende<br />

Misse, spitz<br />

Wissel, Wissel-, wisseln → Wessel, Wessel-, wesseln<br />

wisseltüürig → wispeltüürig<br />

wissen → wisken<br />

wissewall, wissewa’ jawohl, gewiß, sicher. Wissewall, dat häbb’ke<br />

di ja ook säggt! → gewiss, Ik-sägge-di, jaowall<br />

wissewegg unaufhörlich, unablässig. De Waagens föhrn wissewegg<br />

öwwer de Schussee.<br />

Wisshäid f. Gewißheit; Wissen. Ik sall di up de Wisshäid brengen<br />

(Ich werde dir helfen, dahinter zu kommen).<br />

Wissius (sth.s); Wiesius PN Aloysius. → Alwiss<br />

wissnöögen (Rae, Rh, Bo) einladen<br />

wissverständig, -verstännig (Vr) vernünftig, verständig<br />

Wist m. (Wiste) (Hei) Zwerg. → Zwerg<br />

witt weiß; hell, blaß, bleich. en witten Hand-dook (Handtuch aus<br />

Damast, im Ggs. zu → bunt). ne witte Buxe (weiße Männerhose, Teil<br />

<strong>der</strong> Uniform beim Schützenfest). witte Piepe (Pfeife aus weißem<br />

Pfeifenton). witte Jödde (christlicher, unbeschnittener Jude, →<br />

kristlik, unbeschnedden). witte Wienachten (Weihnachten mit<br />

Schnee). Et is witt tebuuten (weiß von Rauhreif od. Schnee). Et is<br />

witt van Räängen (Es regnet in Strömen). en Toog (ne Boom) witt<br />

maaken (die Rinde abschälen). He häff ne witte Klööre (blasse<br />

Gesichtsfarbe). He süht witten uut (blaß, kränklich, → aftrecken,<br />

Kalk, Kalk-emmer, Nibben 2). Schwatt un witt, dat giff Fösse (von<br />

<strong>der</strong> Haarfarbe <strong>der</strong> Eltern u. Kin<strong>der</strong>). Se geht ganz in witt (in’t<br />

Witte) vöör’n Trou-altaor (heiratet in Weiß). He lött ‘t Witte van<br />

de Oogen sehn (Er ist wütend, → holl). * De kick kinn Witt of<br />

Schwatt an (Er guckt nicht nach rechts od. links, kümmert sich um<br />

nichts). → Aprill, Haamerschlagg, Kodde, rood, Schimmel 1,<br />

schwatt, Stadtlohn, Stuuten, un<strong>der</strong>schäiden, uutschlaagen, Wostebrood,<br />

ziern.<br />

Zs.: blau-, dood-, haagel-, kriede-, rood-, schnee-, schwatt-<br />

witte Bohne f. weiße Bohne, im Ggs. zu → bruune Bohne<br />

witten Buuskohl m. (Vr) Weißkohl. → blauen, rooden Buuskohl<br />

witte Dounettel f. weiße Taubnessel. → roode Dounettel<br />

witte Drüüwkesbääse, -beer(e) f. weiße Johannisbeere. → blanke<br />

Sünt-Jansbääse, schwatte Drüüwkesbääse<br />

witten Kabbes, Kaps m. Weißkohl (mod.). → Buuskohl. Van witten<br />

Kabbes wödd Buuskohl maakt.<br />

witten Klaower m. weißer Klee (feinere Kleeart mit kleiner weißer<br />

Blüte, im Ggs. zu → rooden Klaower). → Wittklaower<br />

witte Kockwottel f. Kochmöhre (als Futter), im Ggs. zu → gääle,<br />

roode Kockwottel<br />

witte Kuckucksbloome f. Lichtnelke. → roode Kuckucksbloome<br />

witte Pääpermünte f. weiße Pfefferminze, Minzkraut. → Mäirool<br />

witt Sand n., witten Sand m. Streusand, feiner weißer Sand (für<br />

den Küchenfußboden). → Köcken-, Ströisand

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