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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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fienen Staot. fiensten Staot (Sonntagskleidung, → stiewen Staot).<br />

Was büs du fien! (adrett, elegant). So fien äs ‘n Schwien!<br />

(festtäglich angezogen, scherzh.). * Alltied (Immer) fien (is)<br />

nümmer fien (gute Kleidung bei dreckiger Arbeit). * Wenn fiene<br />

Kinner häbben wiss, moss di’t van’n Mund afspoorn. Fien (fain)<br />

Spill! („Schöne Bescherung”). 3. vornehm, gebildet; klug. en fien<br />

Määske. fiene Löö („bessere Leute”, → bääter). ne fiene Möie<br />

(vornehme Dame). Daor is he te fien föör (So etw. tut er nicht).<br />

4. genau, akkurat; ordentlich; pingelig. Dat häbb’ke noch nich so<br />

fien bekecken (noch nicht so genau angesehen). Dat moss nich so<br />

fien nemmen! Dat steck em fien (Er nimmt es genau). Dat steck nich<br />

fien (kommt nicht so darauf an). Wi bünt nich so fien up dat Ruut,<br />

wi laot’t dat wassen. Daor was Vaa<strong>der</strong> vull te fien up (achtete<br />

genau darauf). Daor häbb´ke äs fien up lüstert (genau zugehört).<br />

Koffie, daor wann de Löö fien up (Damit hielten sie es genau). →<br />

akraot, genau, seküür. 5. recht, gehörig, sehr. Et is fien kold.<br />

6. in <strong>der</strong> Wendg. fien wenn’ met (beschäftigt sein, zugange sein<br />

mit, belastet sein mit). Daor was he ‘n paar Stunden met fien.<br />

Daor büs noch lange fien met (mooi met) (z.B. mit einer<br />

Krankheit). → an, bichten, druck, fain, Fleege, groff, hooge,<br />

Jüffer, noobel, Pinkel, prööwen, Puppenstiene, Rääker, Rahmen,<br />

schmeerig.<br />

Zs.: ainzig-, faschlaowends-, haor-, in-, kisten-, öwwer-, paoske-<br />

, pick(e)-, pusse-, puuste-, stillekes-, stump-, sunndaggs-<br />

fiene Dänne f. Fichte (im Ggs. zur Kiefer, → growwe Dänne). →<br />

Füchte<br />

fienen Haagel m. Graupel. → growwen Haagel<br />

fienen Schnie<strong>der</strong> m. Anzugschnei<strong>der</strong>, im Ggs. zu → growwen Schnie<strong>der</strong><br />

fienen Schräiner m. Möbelschreiner. → Fienschräiner<br />

Fiena, Fiene, Fieneken PN Josefine<br />

Fien-arbäid f. Präzisionsarbeit<br />

Fienbacker, -bäcker m. Bäcker, <strong>der</strong> Weißbrot u. Kuchen backt, im<br />

Ggs. zu → Groffbacker<br />

fienbüttig feingliedrig. en fienbüttig Peerd. → ritzig<br />

fiendännen aus Fichtenholz. fiendännen Holt<br />

Fiene(ken) → Fiena<br />

Fien(e)kieker m. (St. Sü, Ge, Bor, Hei, Rae, Bo) wer alles sehr<br />

genau nimmt, auf die Waagschale legt. → Fienspinner<br />

fien(e)maaken reinigen, säubern; schmücken; festtäglich anziehen.<br />

de Botter fienmaaken (upmaaken) (wässern). dat Graff fienmaaken (→<br />

Allerhilligen). Wat häs di fienmaakt! → upknappen<br />

Fienen (Pl.) Reformierte, Kalvinisten (je nach Strenge <strong>der</strong> Lehre<br />

im Ggs. zu → Growwen). De Fienen kweemen meerstieds uut Holland. →<br />

gereformeert, refermeert<br />

fienestrig, finestrik nörgelnd, mißgelaunt; wählerisch (beim<br />

Essen). → piniebelt<br />

Fienestrigkäit, Fienessigkäit f. übertriebene Genauigkeit;<br />

anstellerisches Benehmen (z.B. Nörgeln über das Essen);<br />

Hinsterlistigkeit, Schlauheit. → Elf-undattigste<br />

Fienerken schwächlich gebaute Person, bes. Kind<br />

fienföhlig feinfühlig, sensibel; taktvoll<br />

Fienkieker → Fienekieker<br />

fienmaaken → fienemaaken<br />

fienmaskig, -massig feinmaschig. fienmaskigen Draod<br />

Fi-enne f. (Fi-ennen) (Sü, Bor, Rae, Bo) Pfingstrose, Päonie. →<br />

Ägiptiske Tulpe, Majenne, Pingstroose

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