13.12.2012 Aufrufe

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zs.: An-, Bladd-, Land-, Viggelienen-, Vöör-<br />

Striekert m. 1. Schlag, Klaps. Dat Peerd krigg ne Striekert an’t<br />

Gatt (wenn es anziehen soll, → strieken). ne Striekert an’t<br />

Gesichte (Ohrfeige). 2. Furz. ne Striekert gaon laoten. 3.<br />

unsympathische Person, bes. Angeber (Bor)<br />

striekevull gestrichen voll, randvoll. → bomm, gestrecken,<br />

hööpenvull<br />

Striekfoor(e), -fuur(e) f. flach gepflügte Ackerfurche<br />

Striekglass n. run<strong>der</strong> Glättstein aus Glas zum Glätten u. Falten<br />

von Leinen<br />

Striekhaaken, -haok(en) → Strickhaaken<br />

Striekholt n., -hölteken Streichholz (mod.). → Schwääwelholt,<br />

Sticken<br />

Striek-ieser, -n n. 1. Stahl zum Schärfen von Messern. 2.<br />

Vorschneidemesser am Pflug. 3. Bügeleisen (schweres Eisen, dessen<br />

Bolzen im Herdfeuer erwärmt wird). → Bolten-ieser, Setterken<br />

Striek-keese, -kaas m. Streichkäse. → Schmeerkeese<br />

Striekleer, -läär n. Le<strong>der</strong>riemen zum Abziehen, Schärfen <strong>der</strong><br />

Rasierklinge. → Aftreckleer, Scheergeräi<br />

Striekplanke f. Wetzbrett für Messer (Die Messer wurden mit<br />

Feinsand u. Wasser geschärft). → Messerstaol<br />

Striekploog m. Beetpflug zum flachen Pflügen. → Bestrieksploog<br />

Striekreemen m. Le<strong>der</strong>riemen zum Schärfen des Rasiermessers<br />

strieks (Bo) Kommando beim Knickerspiel. strieks döör de Gotte!<br />

(geradeaus). strieks föör mij! → boin, liggens, schocks<br />

Strieksied(e), -siete f. 1. Streichseite des Wetzgerätes. 2.<br />

Rückenseite, in Wendungen wie up Strieksied liggen (auf dem Rücken<br />

liegen). De Fiske laggen all up Strieksied (von halbtoten<br />

Fischen). Den Voggel häff sik up Strieksied leggt (liegt im<br />

Sterben). up Strieksiede liggen gaon (Strieksied hollen) (sich<br />

hinlegen, einen Mittagsschlaf halten). → Meddaggs-schlaop,<br />

Nööneken, Ün<strong>der</strong>sten<br />

Striekstaol m. 1. Stahl zum Messerschärfen. → Messerstaol, Striekieser.<br />

2. Stahl zum Feueranzünden<br />

Strieksteen m. Schleif-, Wetzstein<br />

Striekstock m. Geigenbogen. so dünn äs ‘n Striekstock (sehr dünn).<br />

* Wenn’t nich an de Gaige ligg, dann ligg’t an’n Striekstock. Den<br />

fehlt’t an de Vioole un den an’n Striekstock („faule Ausrede”, →<br />

Baadebuxe). * Eenmaol ligg’t an’n Striekstock un eenmaol an de<br />

Viggeliene (wenn jd. immer stöhnt u. klagt, → Öwwertratt). *<br />

Entwee<strong>der</strong> et ligg an de Vioole of an’n Striekstock, mon Musiek<br />

giff’t toch nich! → Viggelienenboggen<br />

Striemen m. (Striemens) Striemen, Streifen. → Striepen<br />

strien → strieden<br />

Strie-öwwer’n Haolboom, Strie-öwwer’n-Boom, Strie-öwwer’t Haol m.<br />

(Vr, Ge, Ra) wer eine eigenwillige Gangart hat, ungeschickt od.<br />

steif läuft<br />

Striepen, Striepe m. (Striepen(s); Striepken) Streifen. Dat bünt<br />

socke Striepkes in’t Vääne (schmale Moorparzellen). ‘n Striepen<br />

Land (ein schmales Stück Land). He häff de Striepens noch in’t<br />

Gesicht (vom Schlaf, → Ribbe). Dann mäcks ‘n Striepen met (machst<br />

du etw. durch, z.B. Schicksalsschläge). He giff ne Striepe an<br />

(gibt tüchtig an, → Strang). He häff’t met Striepen (ist<br />

unausgeglichen, launisch, mürrisch). De häff ne Striepen (ist<br />

verrückt, → Houe). He häff ne Striepen längs (delängs) (ist<br />

dümmlich, verwirrt, verrückt). → Strippel.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!