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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Ächtergeschirr, -geschier; Achtergeschirr n. (Rh, Bo)<br />

Hintergeschirr bei Zugpferden. → Ächterbuxe<br />

Achtergestell n. (Vr, Rae) hinterer Teil des Wagens. → Ächterstell<br />

Achtergewwel m. hinterer Giebel<br />

Ächterhand, Achterhand f. 1. Hinterhand (beim Kartenspiel). He<br />

häff noch wat in de Ächterhand (etw. in Reserve). 2. Hinterhuf des<br />

Pferdes<br />

achterhands (Ge) hinterrücks. → achterbacks<br />

achterharüm hinten herum. → achter-ümme<br />

achterheer hinterher; nachher. Wat böistert he de achterheer! Dann<br />

kann ik de weer achterheer draawen (bei vergeßlichen Leuten). Se<br />

leepen em achterheer (folgten ihm). De satt daor schlimm<br />

achterheer (z.B. paßte genau auf, strebsam). → achterhen, achterin<br />

Ächterheerd (Wes, St, Sü, Ra, Rae). Achterheerd (Rh) m. Herdfeuer<br />

im Rauchhaus (vor <strong>der</strong> Giebelwand am Wohnende). → loss Huus<br />

achterhen hinterher. He löpp de so achterhen. Kiek de äs weer<br />

achterhen (Einladung zu kurzem Besuch). He häff de ääben achterhen<br />

kecken (z.B. Krankenbesuch). He is de achterhen (ist z.B.<br />

strebsam, genau). → achterheer, -in<br />

achterhollen zurückhalten; verbergen; verschweigen. De vertällt di<br />

nich alls, de achterhöllt di noch wat!<br />

Achterholt; Ächterholt (Wes, Hei) n. dickes Stück Holz hinter dem<br />

Herdfeuer<br />

Ächterhook m. hinterer Winkel, Ecke (z.B. im Haus, in <strong>der</strong> Stadt)<br />

Ächterhuus; Achterhuus (Vr, Bor) n. Hinterhaus (hinterer Teil des<br />

Hauses mit Tenne u. Ställen). In’t Ächterhuus häbb wi blooß<br />

Schwiene in liggen.<br />

achter-in hinterher, hinterdrein. De Kohne loopt up de Wäide, un<br />

de Blaagen böistert achter-in. Denne, daor moss immer achter-in<br />

loopen (Dem muß man immer hinterherlaufen, z.B. von unpünktlichem<br />

Handwerker). Se sitt de achter-in, dat ähre Blaagen wat lährt<br />

(achten darauf). He was de achter-in (darauf bedacht). → achteran,<br />

-heer, -uut<br />

Ächterkaamer f. hinteres Zimmer im Haus, geheiztes Zimmer für alte<br />

Leute. → Winterkaamer<br />

Achterkaorn, -kurn (Vr, St, Sü, Rae); Ächterkaorn (Ra, We) n.<br />

nicht ausgewachsenes, schlechtes Korn, fällt beim Kornreinigen<br />

heraus. → Afkräntsel, Schmachtkaorn<br />

Ächterkaspel, -kespel; Achterkaspel, -kespel (Ot, Vr, Bor) n.<br />

abgelegener Teil des ehemaligen Kirchspiels, die von <strong>der</strong> Kirche<br />

weit entfernten Bauerschaften<br />

Ächterköcke(n); Achterköcke(n) (St, Bor, Bo) f. Küche des<br />

Bauernhauses, in <strong>der</strong> gekocht wird, Nebenküche (auch als tägliche<br />

Wohnstube benutzt; im Unterschied zur Diele, → Köcken, Vöörköcken)<br />

Achterkopp, Ächterkopp m. Hinterkopf<br />

achterlaoten hinterlassen, zurücklassen. He häff ‘n schlecht Beld<br />

achterlaoten (schlechten Eindruck). Se häff vull achterlaoten (hat<br />

ein größeres Erbe hinterlassen).<br />

achterleggen hinterlegen (z.B. Testament). Geld achterleggen (eine<br />

Kaution stellen)<br />

achterloopen hinterherlaufen. alls, wat achterlöpp (Gefolge,<br />

Anhang, von gleicher Gesinnung). → achterheer, naoloopen<br />

achtermerkaar(e) nacheinan<strong>der</strong>, hintereinan<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Reihe nach. De<br />

Kin<strong>der</strong> kammen achtermerkaare uut de Schoole. → achterneene

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