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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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kriggs Angang (aufgeregt durch Erschrecken). He (Se) häff Angang<br />

(hat ein festes Mädchen, einen Freier, Bor).<br />

Angang 2 m. vertraute Adresse. Angang häbben<br />

Angänger m. Frem<strong>der</strong>, <strong>der</strong> im Dorf ein Wirtshaus für Kirchgänger<br />

fand. → Kostgänger<br />

Angangshuus n. (Ge) Wirtshaus für die Kirchgänger. → Angaonshuus<br />

Angaohuus → Angaonshuus<br />

angaon 1. angehen, anwachsen. De Runkeln bünt angaon. → anwassen.<br />

2. anfahren (mit Pferd u. Wagen); einkehren, besuchen. Lao we<br />

ääben angaon (ins Gasthaus einkehren, Besuch bei Verwandten<br />

machen). Daor ging ik gäärne an. 3. wi<strong>der</strong>fahren. Ik wuss nich, wat<br />

mi anging (Ich wußte nicht, wie mir geschah). Wat geht di an? (Was<br />

ist mit dir). Wat geht he’t an? (Was brüllt, schimpft er). Wat<br />

gaot’t de Farken an! (kreischen). Wi kriggt anner Weer, de Müggen<br />

gaot’t weer so an (Die Mücken tanzen, spielen). → ankommen. 4. in<br />

<strong>der</strong> Wendg. Dat geht di nix an! (Das geht dich nichts an). →<br />

Määrtenkatte, meeste<br />

Angao(ns)huus n. Wirtshaus für Kirchgänger, wo Pferd u. Kutsche<br />

abgestellt wurden (Gesangbuch u. Fußwärmer wurden zur Aufbewahrung<br />

abgegeben). De Peerde deen se sunndaggs bi’t Angaohuus in’n Hoff<br />

anbinnen. → Angang, Angangshuus, an<strong>der</strong>löö, Gasthuus, Stall,<br />

Uutspannwäärdschup, Wäärdschup<br />

Angaonstaske, -tasse f. Tasche für den Einkauf nach dem<br />

sonntäglichen Kirchgang<br />

Angebodd n. Angebot<br />

angeboorn angeboren. Dat häff he van mi, dat is em angeboorn.<br />

angeeten leicht begießen. de Bloomen angeeten<br />

angegotten in <strong>der</strong> Wendg. as angegotten („wie angegossen“). Dat<br />

Böis sitt em as angegotten.<br />

Angel f. (Angeln) 1. Granne an <strong>der</strong> Ähre von Gerste u. Roggen;<br />

Stachel, Fischgräte. 2. Fischangel. 3. Türangel. Dat steht tüsken<br />

Döör un Angel (in schlechter Lage, kann eben noch gelingen). →<br />

Dangel, dull, Fisk.<br />

Zs.: Döör-, Fiske-, Foot-<br />

Angelhaaken, -haok(en) m. Angelhaken<br />

angeln angeln. → hängeln<br />

Angeloopte f., Antgeloop m. Betrieb, Zulauf, Gewimmel. Bi de Löö,<br />

daor is vull Angeloopte (viel Betrieb, Besuch). Wat’n Angeloopte!<br />

→ Toloop<br />

Angelpiets(k)e f. Angelrute, -stock<br />

Angelstock m. Angelrute<br />

Angelus m. best. Glockenläuten in katholischen Kirchen (um sechs,<br />

zwölf u. 18 Uhr). Angelus lüüden un bääden. → Engel-des-Häärn<br />

Angelus-stunde, -stunne f. Abendzeit gegen 18 Uhr (Es wurde<br />

geläutet, die Arbeit ruhte kurz, während man betete).<br />

angenehm angenehm. → Flohbieten<br />

Angeschleppene n. Schneide, das Angeschärfte. → anschliepen<br />

Angewähnte → Angewönnte<br />

angewwen, -gebben 1. anreichen, hingeben. de Garwen angewwen. →<br />

anreeken, upstääken. 2. angeben, deklarieren. Dat moch wi angebben<br />

bi de Kommiesen. He häff nich alls angewwen an de Grenze (up’t<br />

Amt). 3. angeben, prahlen. → puchen, Sülte<br />

Angewwer, -gebber m. 1. wer anreicht (z.B. die Garben beim<br />

Abladen). 2. Angeber; Aufschnei<strong>der</strong><br />

angewwerig, -gebberig angeberisch<br />

Angewwerij, -gebberij f. Angeberei

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