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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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wohnt, der einen menschlichen Leib<br />

hat.« 14)<br />

Viele der oben erwähnten Sekten<br />

geben zu, daß irgendeine Form der Gottheit<br />

in Jesus wohnte. Doch dieser Vers<br />

sagt aus, daß »die ganze Fülle der Gottheit«<br />

in ihm war, in seiner Fleischwerdung.<br />

Das Argument ist eindeutig –<br />

wenn die Person des Herrn Jesus Christus<br />

so völlig befriedigend ist, warum<br />

sollten wir uns mit Lehren zufrieden<br />

geben, die ihn ignorieren oder niedriger<br />

machen, als er ist?<br />

2,10 Der Apostel versucht noch<br />

immer, seinen Lesern klar<strong>zum</strong>achen, daß<br />

der Herr Jesus Christus für alle unsere<br />

Bedürfnisse ausreicht, und welch eine<br />

vollkommene Stellung sie »in ihm« haben.<br />

Es ist ein wunderbarer Ausdruck der<br />

Gnade Gottes, daß die Wahrheit von Vers<br />

10 der von Vers 9 folgen sollte. In Christus<br />

wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig,<br />

und die Gläubigen sind »in ihm zur Fülle<br />

gebracht«. Das bedeutet natürlich nicht,<br />

daß im Gläubigen die ganze Fülle der<br />

Gottheit wohnt. Der einzige, für den das<br />

je gegolten hat, gilt oder gelten wird, ist<br />

der Herr Jesus Christus. Doch dieser Vers<br />

lehrt, daß der Gläubige in Christus alles<br />

hat, was er für sein Leben und die Gottesfurcht<br />

benötigt. Spurgeon gibt uns eine<br />

gute Definition der Fülle. Er sagt, wir<br />

haben 1. die Fülle ohne Hilfe jüdischer<br />

Zeremonien, 2. die Fülle ohne Hilfe der<br />

Philosophie, 3. die Fülle ohne die Einbildungen<br />

des Aberglaubens, 4. die Fülle<br />

ohne menschlichen Verdienst.<br />

Dieser Eine, in welchem wir die Fülle<br />

haben, »ist das Haupt jeder Gewalt und<br />

jeder Macht«. Die Gnostiker waren ganz<br />

eifrig mit dem Thema »Engel« beschäftigt.<br />

Das wird etwas später in diesem<br />

Kapitel erwähnt. Doch Christus ist das<br />

Haupt aller Engelwesen, und es wäre<br />

lächerlich, sich mit den Engeln zu beschäftigen,<br />

wenn wir den Schöpfer der<br />

Engel lieben und mit ihm Gemeinschaft<br />

haben dürfen.<br />

2,11 »Beschneidung« war das für das<br />

Judentum kennzeichnende Ritual. Es<br />

handelt sich um eine kleine Operation,<br />

bei dem das Fleisch der männlichen Kinder<br />

mit dem Messer behandelt wurde.<br />

Kolosser 2<br />

Geistlich bedeutete das den Tod des Fleisches,<br />

oder das Beiseite-tun der bösen,<br />

verdorbenen und nicht wiedergeborenen<br />

Natur des Menschen. Unglücklicherweise<br />

beschäftigten sich die Juden zu<br />

sehr mit der äußeren Zeremonie und vergaßen<br />

darüber ihre geistliche Bedeutung.<br />

Indem sie Gottes Wohlwollen durch<br />

Zeremonien und gute Werke erlangen<br />

wollten, sagten sie praktisch, daß es<br />

etwas am menschlichen Fleisch gab, das<br />

Gott gefallen könnte. Nichts kann weiter<br />

von der Wahrheit entfernt sein.<br />

Im vorliegenden Vers geht es nicht<br />

um die leibliche Beschneidung, sondern<br />

um die geistliche Beschneidung, die für<br />

jeden gilt, der seinen Glauben und sein<br />

Vertrauen auf den Herrn Jesus gesetzt<br />

hat. Dies wird durch den Ausdruck »Beschneidung,<br />

die nicht mit Händen geschehen<br />

ist« deutlich. Folgendes lehrt<br />

uns dieser Vers: Jeder Gläubige ist mit<br />

der »Beschneidung des Christus« beschnitten<br />

worden. »Die Beschneidung<br />

des Christus« bezieht sich auf seinen Tod<br />

am Kreuz von Golgatha. Der Gedanke<br />

dabei ist, daß als der Herr Jesus starb,<br />

auch der Gläubige starb. Er starb der<br />

Sünde (Röm 6,11), dem Gesetz, sich<br />

selbst (Gal 2,20) und der Welt (Gal 6,14).<br />

(Diese Beschneidung ist »nicht mit Händen<br />

geschehen« in dem Sinne, daß<br />

menschliche Hände keinen Anteil durch<br />

Verdienst haben können. Der Mensch<br />

kann sie nicht verdienen. Es ist allein<br />

Gottes Werk.) So hat er den »fleischlichen<br />

Leib« ausgezogen. Mit anderen Worten,<br />

wenn jemand gerettet wird, dann wird er<br />

mit Christus in seinem Tod vereinigt,<br />

und sagt jeder Hoffnung ab, sich seine<br />

Erlösung durch fleischliche Bemühungen<br />

zu verdienen. Samuel Ridout<br />

schreibt: »Der Tod unseres Herrn hat<br />

nicht nur die Frucht der Sünde beseitigt,<br />

sondern auch die Wurzel, die die Frucht<br />

trug, verurteilt und beiseite gesetzt.«<br />

2,12 Paulus wendet sich nun dem<br />

Thema der »Taufe« zu. So wie die<br />

Beschneidung vom Tode des Fleisches<br />

spricht, so spricht die »Taufe« von der<br />

Beerdigung des alten Menschen. Deshalb<br />

lesen wir: »Mit ihm begraben in der Tau-<br />

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