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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Galater 5<br />

Zweitens widerspricht eine solche<br />

Interpretation dem allgemeinen,<br />

durchgängigen Zeugnis des NT, das<br />

aussagt, daß jeder echte Gläubige an<br />

den Herrn Jesus auf ewig errettet ist,<br />

daß kein Schaf Christi jemals verloren<br />

geht, und daß die Erlösung völlig auf<br />

dem vollendeten Werk des Erlösers<br />

beruht und nicht auf den schwachen<br />

Bemühungen des Menschen (Joh 3,16.<br />

36; 5,24; 6,47; 10,28).<br />

2. Eine zweite Auslegung dieses Verses<br />

lautet, daß sie sich auf diejenigen<br />

bezieht, die einmal durch Glauben an<br />

den Herrn Jesus gerettet wurden, die<br />

sich aber später unter das Gesetz stellen,<br />

um ihre Erlösung zu bewahren<br />

oder Heiligung zu erlangen. Mit anderen<br />

Worten, sie waren durch die<br />

Gnade gerettet, doch nun versuchen<br />

sie, durch das Gesetz in der Gnade<br />

gehalten zu werden. In diesem Fall<br />

heißt aus der Gnade fallen, wie Philip<br />

Mauro es ausdrückt, »sich von Gottes<br />

Weg zur Vervollkommnung seiner<br />

Heiligen durch das Werk des Geistes<br />

in ihnen abzuwenden, und dieses<br />

Ziel dadurch zu erreichen versuchen,<br />

daß man äußere Riten und Zeremonien<br />

einhält, die fleischliche Menschen<br />

genausogut einhalten können wie<br />

Heilige Gottes«.<br />

Diese Ansicht ist unschriftgemäß,<br />

erstens weil der Vers hier keine Christen<br />

beschreibt, die Heiligung suchen,<br />

sondern Unerlöste, die Rechtfertigung<br />

durch Gesetzeswerke suchen.<br />

Man beachte die Wortwahl –<br />

»die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden<br />

wollt«. Und zweitens geht diese<br />

Interpretation davon aus, daß Errettete<br />

später noch von Christus getrennt<br />

werden können, und das widerspricht<br />

einer korrekten Auslegung<br />

der Gnade Gottes.<br />

3. Die dritte Auslegung lautet, daß Paulus<br />

von Menschen spricht, die sich<br />

vielleicht <strong>zum</strong> Christentum bekennen,<br />

doch nicht wirklich errettet sind.<br />

Sie versuchen, die Rechtfertigung<br />

durch Gesetzeswerke zu erlangen.<br />

Der Apostel sagt ihnen, daß sie keine<br />

868<br />

zwei Erlöser haben können, sie müssen<br />

sich schon zwischen Christus und<br />

dem Gesetz entscheiden. Wenn sie<br />

das Gesetz wählen, dann sind sie von<br />

Christus als ihrer einzigen möglichen<br />

Hoffnung auf Rechtfertigung getrennt,<br />

sie sind »aus der Gnade gefallen«.<br />

Hogg und Vine drücken das<br />

deutlich aus:<br />

Christus muß uns alles oder aber nichts<br />

sein, begrenztes Vertrauen oder ein geteilter<br />

Treueid ist für ihn nicht annehmbar. Derjenige,<br />

der durch die Gnade des Herrn Jesus<br />

Christus gerechtfertigt ist, ist ein Christ, wer<br />

jedoch versucht, durch Gesetzeswerke gerechtfertigt<br />

zu werden, der ist kein Christ. 19)<br />

5,5 Der Apostel zeigt, daß die Hoffnung<br />

des wahren Gläubigen sich sehr<br />

weit von dem des Gesetzlichen unterscheidet.<br />

Der Christ erwartet »die Hoffnung<br />

der Gerechtigkeit«. Er hofft auf die<br />

Zeit, wenn der Herr kommen wird, wenn<br />

er einen verherrlichten Leib empfangen<br />

und es keine Sünde mehr geben wird.<br />

Man beachte, daß es nicht heißt, daß der<br />

Christ auf die Gerechtigkeit hofft, sondern<br />

er ist schon gerecht vor Gott durch<br />

den Herrn Jesus Christus (2. Kor 5,21).<br />

Doch erwartet er den Augenblick, an<br />

dem er selbst völlig gerecht sein wird. Er<br />

hofft nicht, Gerechtigkeit durch irgendwelche<br />

Taten zu erreichen, sondern<br />

»durch den Geist« und »aus Glauben«.<br />

Der Heilige Geist wird alles tun, und der<br />

Gläubige erwartet einfach von Gott im<br />

Glauben, daß er es fertigbringt. Der Gesetzliche<br />

dagegen hofft, seine Gerechtigkeit<br />

durch seine eigenen Werke, durch<br />

das Halten des Gesetzes oder durch religiöse<br />

Zeremonien zu erlangen. Es handelt<br />

sich um eine vergebliche Hoffnung,<br />

weil man auf diese Weise keine Gerechtigkeit<br />

erlangen kann.<br />

Man beachte, daß Paulus das Pronomen<br />

»wir« in diesem Vers benutzt, und<br />

sich damit auf echte Christen bezieht,<br />

während er in Vers 4 das Pronomen »ihr«<br />

benutzt, wenn er von denen spricht, die<br />

ihre Rechtfertigung durch Gesetzeswerke<br />

zu erlangen suchen.<br />

5,6 Gesetzlichkeit hat keinerlei<br />

»Kraft«. Solange es um jemanden geht,

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